1299676816.jpg

Symbolfoto © DI (FH) Martina Nöstler

Schwere Vorwürfe gegen Choren

Ein Artikel von DI Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 30.08.2011 - 13:16
1299676816.jpg

Symbolfoto © DI (FH) Martina Nöstler

Das insolvente Unternehmen Choren, Freiberg/DE, hat laut eines Berichtes des MDR gezielt Falschinformationen verbreitet. Die großtechnische Umwandlung von Biomasse zu Diesel sei niemals wirtschaftlich gewesen. Man habe lediglich Kleinmengen zu „Marketingzwecken“ erzeugt. Damit könnten Fördermittel erschlichen worden sein, wird gemutmaßt. Seit 1990 erhielt Choren 30 Mio. € an Subventionen, davon 13 Mio. € von der EU, recherchierten die MDR-Redakteure.

Der ehemalige Leiter des Biomasse-Forschungszentrums, Martin Kaltschmitt, kritisierte in der Sendung Plus-Minus, dass in Freiberg jahrelang ein „potemkinsches Dorf gefördert wurde“. Die Pläne Chorens bezeichnete er als „absurd und unrealistisch“. Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe, welche die Fördermillionen für das Bundeslandwirtschaftsministerium abgewickelt hatte, räumt ein: “Weder durch Choren, noch durch Dritte, wurden autorisierte Daten und Studien [über die Wirksamkeit des Verfahrens] vorgelegt.“ 

Diese Entwicklung stellt den Insolvenzverwalter Dr. Bruno M. Kübler vor eine schwere Herausforderung. Bislang war die Weiterführung des Unternehmens geplant (s. Link 1). Nun lässt Kübler über seinen Sprecher folgendes verlautbaren: „Sollte sich im Laufe des Insolvenzverfahrens herausstellen, dass die Vorwürfe des Plusminus-Berichts gegen Choren teilweise oder ganz zutreffend sind, wird der Insolvenzverwalter natürlich entsprechend aktiv werden“. Das Hauptaugenmerk konzentriere sich zurzeit auf den Erhalt der 300 Arbeitsplätze und der Suche nach einem strategischen Investor zur langfristigen Sicherung der Technologie und des Standortes.