Schnellentladung lässt Lkw rotieren
Gesichtetes Material wird in einem 5?m hohen Bunker mit Zugbodenentleerung gepuffert - hier ist nichts enthalten, das mehr als 5?cm misst © DI Johannes Plackner
Austragsschnecken bringen das feuchte Ausgangsmaterial zu einem stationären Kratzkettenförderer. Der liefert die noch unveredelte Biomasse in Richtung eines Scheibensiebes. Dort fällt die Ware auf eine Oberfläche mit senkrecht stehenden, rotierenden Scheiben. Der Abstand ist so gewählt, dass Hackschnitzel und Späne durchfallen. Alles, was länger als 50 mm ist, wird aber ausgesondert.
400 kW für Holzzerkleinerung
Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten (=zu langen) Partikel in die Hammermühle - die Fraktionierung übernimmt dieser Hängesichter © DI Johannes Plackner
• Späne, die keine weitere Aufbereitung brauchen
• Hackgut, das zerkleinert werden muss
Das Hackgut strömt über einen Kratzkettenförderer zur Bruks Klöckner-Hammermühle, die Hackgut zu Spänen verarbeitet. Bevor die Ware in die 400 kW-Maschine kommt, passiert sie eine Magnetwalze und eine Schwergutabscheidung. In der Maschine warten dann Schläger, welche das Material zerkleinern. Einen Ausweg aus der Mühle gibt es für die immer kleiner werdenden Partikel erst, wenn sie durch das unten liegende Lochblech passen. Das war der letzte Arbeitsschritt der Zerkleinerung. Nun wird‘s heiß. Die Späne machen sich auf den Weg in den Bandtrockner. Der ist – ebenso wie die Presse – von anderen Ausstattern montiert worden.
Trennung in Weich- und Hartholz
Enges Layout: Auf begrenztem Platz brachte Bruks Klöckner die Anlage unter - hier zu sehen: das Scheibensieb und dahinter die Hammermühle © DI Johannes Plackner
Schwarz lässt es sich nicht nehmen, auch diesen Anlagenteil bei der Werksführung zu zeigen. Es folgt eine Kletterpartie über senkrechte Leitern. Belohnung ist aber eine fabelhafte Aussicht über den Landkreis. „Schau, da hinten ist die Burg Hohenzollern mit über 300.000 Besuchern pro Jahr“, zeigt Schwarz am Horizont. Gut möglich, dass einer der Burgtouristen im selben Moment mit einem Aussichtsglas auf das Pelletswerk Juwi blickte und sich dachte: „Schau, von da hinten kommen unsere Pellets her.“
Anlage für 30.000 t/J Pellets
30.000 t/J Pellets erzeugt Juwi in Dotternhausen. An Rohmaterial wird aber ungefähr doppelt so viel angeliefert. Die Späne und Sägenebenprodukte von regionalen Quellen sind zwar frei von Rinde, enthalten aber noch eine Menge Feuchtigkeit. Dieses Schüttgut zu manipulieren, ist etwas heikler, als es auf den ersten Blick aussehen mag. Hier macht sich die große Erfahrung von Bruks Klöckner bezahlt. Deren Anlagen fördern Hackschnitzel und Späne zuverlässig, ohne dass sich Anhaftungen oder Feuchtenester bilden. Tatsächlich werden für den Betrieb der 30.000 t/J-Anlage nur wenige Mitarbeiter benötigt.Nur ein halbes Jahr
Bruks Klöckner-Gebietsverkaufsleiter Schwarz ist sichtlich stolz auf das Projekt in Dotternhausen. Wohl zu Recht, immerhin gab es zwei große Herausforderungen. Erstens der enge Zeitplan: Schon ein halbes Jahr nach dem Gewinn der Ausschreibung sollte die Anlage in Betrieb gehen. Da mussten sich die Planungsingenieure ebenso ranhalten wie die Monteure. Der Maschinenbau geschah im rheinland-pfälzischen Hirtscheid. Die Zeitvorgabe wurde eingehalten. Die zweite Herausforderung lag im begrenzten Platz. Die Halle war bereits vorhanden. Darin galt es, eine effiziente Produktion mit allen Schritten für die Aufbereitung zur DINplus-Qualität unterzubringen. Normalerweise werden solche Anlagen durch das offene Dach hineingehoben. In Dotternhausen war das nicht möglich. „Es war wie der Aufbau eines Buddelschiffes“, vergleicht Schwarz.Abschließend berichtet er von einem interessanten Projekt im Baskenland. Momentan nehmen die Bruks Klöckner-Ingenieure die Anlagen von Ribpellet in Huerta del Rey in Betrieb. Dorthin lieferte Bruks Klöckner eine Hackeranlage samt Hammermühle für die Verarbeitung von ganzen Nadelholzstämmen. Der Entrinder wurde von Bruks Klöckner geliefert. Die Produktionskapazität im spanischen Werk bewegt sich bei 30.000 t/J. Für die nächste Bruks Klöckner-Reportage ist also schon gesorgt.