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Die Fertigung erfolgt in der Produktionshalle in Bodenkirchen © Eberl

Trockner Nr. 6

Ein Artikel von Günther Jauk | 14.11.2017 - 10:02

2004 entschied sich Reinhard Hagenah für einen Energiespartrockner des Typs V-Premium 30/165. Die Anlage benötigt weder Heizungs- noch Wasseranschluss und besticht mit niedrigem elektrischem Energieverbrauch. Das Modell mit 3 m Innendurchmesser verfügt über einen 16,5 m langen Stapelraum und 62,3 m3 Nutzvolumen. Im Laufe der Jahre wurde die Trocknungskapazität stetig um ähnlich große Kammern erweitert.

Den V-Premium entwickelte Eberl im Hinblick auf größtmögliche Sparsamkeit und Effizienz. Durch das Herabsetzen des Luftdrucks in der Kammer sinkt der Verbrauch der Ventilatoren um über 70%. Gleichzeitig nimmt auch der Siedepunkt des Wassers ab. „Dadurch wird weniger Wärmeenergie benötigt, um das Wasser zu verdampfen, und das Holz trocknet wesentlich schneller“, informiert Geschäftsführer Georg Eberl. Mit nur wenigen speziellen Radialventilatoren am hinteren Kammerende wird die Trocknungsluft über Windkanäle mit Belüftungsschlitzen gleichmäßig verteilt. Nach kurzer Aufheizphase mit Elektroheizspiralen übernimmt ein Wärmepumpensystem die komplette Beheizung der Trocknung.

Die Feuchtigkeit aus dem Holz wird an den kalten Flächen des Wärmepumpenkreislaufs auskondensiert und die Wärme so vollständig zurückgewonnen. Das Kondensat läuft in einen Behälter außerhalb des Trockners und wird auch zum Besprühen verwendet. „Mit diesem höchst energieeffizienten System haben wir einen Weg aufgezeigt, wie man sparsam Holz trocknen kann. Darum ist der V-Premium, der weder Heizungs- noch Wasseranschluss benötigt und mit sehr wenig Elektroenergie auskommt, immer noch unser meistverkauftes Produkt“, berichtet Eberl.

Über 400 m3 Trocknungsvolumen
Im Mai bekam Hagenah die mittlerweile sechste Eberl-Anlage, diesmal des Typs V-Premium 34/210 mit 96 m3 Bruttorauminhalt. Damit verfügt das Sägewerk jetzt über 400 m3 Trocknungsvolumen. Der Koloss wurde mit einem 41 m langen Spezialtieflader von Niederbayern in den hohen Norden transportiert. Nach dem Abladen konnte der Trockner in nur wenigen Stunden in Betrieb gehen. „Durch die kurze Trocknungszeit und den geringen Energieverbrauch von nur 24 kW/h ist es möglich, frisches Bauholz mit nur 12 € Energiekosten pro m3 zu trocknen“, informiert Eberl.

Das Bülkauer Sägewerk, das wohl tiefstgelegene Sägewerk Deutschlands, schneidet rund 85.000 fm/J, davon größtenteils Lärche und Douglasie, aber auch Fichte, Tanne und Kiefer, sowie einen geringen Teil an Eiche, Buche und Pappel. „Wir trocknen alles – von der Latte bis zu starken Querschnitten von 35 mal 35 cm. Bei Eberl passt nicht nur das Produkt, sondern auch die Zusammenarbeit und der Kundenservice“, berichtete Marc Hagenah, einer der Juniorchefs.