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Interessierte Zuhörer: die Konferenzbesucher in Wels © Fabian Pöschel

Energiesparmesse Wels 2019

Neues aus der Kesselwelt

Ein Artikel von Fabian Pöschel | 26.03.2019 - 14:41

Wie der Holzkurier bereits berichtete (s. Holzkurier Heft 11, S. 20), herrscht momentan viel Bewegung am Pelletsmarkt. Während sich Produzenten vergrößern, um eine zunehmende Nachfrage zu bedienen, sehen Experten vor allem in den Bereichen Raumwärme und Sektorkopplung Potenziale für Biomasse als erneuerbare Energiequelle. Wie diese Bestrebungen umgesetzt werden, erfuhren die Besucher der Energiesparmesse.

Abwärmenutzung mit automatischer Reinigung

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Effizienzsteigernd: Der neue PE1c-Pelletkessel von Fröling ist serienmäßig mit Wärmetauschern ausgestattet. Der Wirkungsgrad steigt auf über 106% © Fabian Pöschel

Fröling, Grieskirchen, liefert Biomassekessel von 7 bis 1500 kW Leistung und gilt als Pionier der Branche. Auf der Energiesparmesse stellte der Kesselexperte mit seinem neuen Pellets-Brennwertkessel „PE1c Pellet“ ein neues Produkt für den Leistungsbereich von 16 bis 22 kW vor. Kennzeichnend für die Entwicklung ist der Kesselwirkungsgrad von über 106%. Um diesen zu erreichen, vertrauen die Wärmeprofis auf mehrere Komponenten.

Zum einen gewährleistet ein aus Edelstahl gefertigter Brennwertkessel die optimale Verwertung der Holzpresslinge. „Die kontrollierte Verbrennungstechnik erhöht die Effizienz und spart dadurch bis zu 10% Brennstoffkosten im Vergleich zu einem herkömmlichen Kessel ein“, wusste man am Messetstand zu berichten.

Zum anderen drosselt ein Wärmetauscher den Energieverlust der Abgase. Eine serienmäßig integrierte Wärmetauscherreinigung erhöht den Bedienkomfort und automatisiert die Reinigung bei Energiebedarf.

Von Brennwertanlagen bis zur Inverter-Wärmepumpe

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Viele Möglichkeiten: Der Pelletskessel von Herz kommt in fünf Leistungsklassen daher. Für die richtige Einbindung sorgen diverse Ausstattungsoptionen © Fabian Pöschel

Die Wärmeexperten von Herz Energietechnik, Pinkafeld, stellten auf der heurigen Messe in Wels das Gesamtkonzept in den Vordergrund. Von innovativen Brennwertanlagen für Hackgut und Pellets bis hin zur Wärmepumpe mit Inverter-Technologie reichte das Produktsortiment.

Das Brennwertsystem ist in der Lage, die im Abgas enthaltene latente Wärme zu nutzen. Die Ausnutzung dieser Wärme erfolgt, indem das Abgas so weit abgekühlt wird, dass der im Abgas vorhandene Wasserdampf kondensiert und dabei die enthaltene Kondensationswärme freisetzt. Durch den Einsatz einer Lambdasonde kann die Kondensationstemperatur angehoben werden. Diese zusätzliche Wärme wird dem Heizsystem wieder zugeführt. Durch diese Technologie können Wirkungsgrade bis 106% erreicht werden.

Die kompakte Bauweise ermöglicht eine leichte Installation. Der Kesselkörper aus 100% Edelstahl verlängert die Lebensdauer. Er nutzt die Kondensationswärme der Abgase und hilft damit, Brennstoff einzusparen.

Pelletsverbrauch-Tracking und Multisegment-Brennteller

Bei Ökofen, Niederkappel, legen die Ingenieure besonderes Augenmerk auf die Bedienfreundlichkeit. Viele Details zeichnen den Pellematic Maxi-Kessel mit Brennwerttechnik aus. Angeboten wird dieser in drei Nennlast-Varianten von 41 bis 64 kW.

Neu ist beispielsweise die Komfort-Aschebox, die eine staubfreie Entleerung mit automatischer Meldung verspricht, wenn die Box voll ist. Das neue Pelletronic-Touchdisplay erleichtert nicht nur die Bedienung, sondern gibt weiterführend Auskunft über den Pelletsverbrauch. Verantwortlich dafür ist ein neuer Antrieb für die automatische Brenntellerreinigung inklusive optimierter Überwachung.

Der Multisegment-Brennteller, die Unterdruckmessung und der Flammraumsensor sorgen für geringe Emissionen und einen konstant hohen Wirkungsgrad. Entscheidet man sich für die Ausführung mit Kondens-Brennwerttechnik, wirbt Ökofen mit einem Wirkungsgrad von 107%.

Der Platzsparende

Die Nanopelletskessel aus dem Hause Hargassner, Weng, zeichnen sich durch ein bisschen weniger aus. Genauer gesagt, durch 0,45 m² Platzbedarf bei Kesseln mit einer Nennleistung von 15 kW oder 0,69 m² bei einer Nennleistung von 32 kW. Die im Plug-and-Play-Stil daherkommenden Pelletskessel sind an ihren vorderseitig und obig befindlichen Wartungsöffnungen erkennbar. So lassen sie sich auch dreiseitig wandbündig verbauen.

Das Besucherinteresse galt heuer dem neuen Nanopelletskessel Plus. Ausgestattet mit einem Abgaswärmetauscher und einem Kondensationsmodul, erreicht der Kessel einen Wirkungsgrad von über 106%. Durch den Abgaswärmetauscher wird die Temperatur unterhalb des Kondenspunktes gebracht und kondensiert wieder aus. Die dabei anfallende Wärme und die Reduktion der Abgastemperatur nutzt die Brennwerttechnik zur Wirkungsgraderhöhung.

Der Leistungsstarke

Für wen es ein bisschen mehr sein soll, für den hält ETA, Hofkirchen an der Trattnach, das Richtige bereit: Die Pelletskessel ePE-K kommen in mehreren Ausführungen auf Nennleistungen zwischen 100 und 230 kW.

Vor allem die Abgasrückführung vom Kesselaustritt zurück in den Brennraum ist bei diesen Kesseln einzigartig: Der Gasstrom wird auf seinem Weg durch den Rost und das Feuer verstärkt. Der Rost wird besser gekühlt, die Wärme verteilt sich auf eine größere Gasmenge, die Temperaturen bleiben stabil. Diese liegen immer zwischen 800 und 1000 °C, wodurch eine vollständige, saubere Verbrennung gewährleistet ist und der Schmelzpunkt der Holzasche nicht überschritten wird.

Der Langlebige

Windhager, Seekirchen bei Salzburg, vertreibt seit fast 100 Jahren Heizlösungen. Die Ingenieure setzen bei der neuen Biowin 2-Pelletskesselserie auf eine Mischung aus bewährter Technologie und durchdachten Neuerungen. Der Hersteller empfiehlt ein einzigartiges Wartungsintervall von zwei Jahren.

Möglich ist dies durch die ausgeklügelten Reinigungskonzepte, beispielsweise den gegenläufigen Ascheschieberost, der dafür sorgt, dass keine Rückstände im Pelletsbrenner bleiben. Er erhöht die Betriebssicherheit und macht den Kessel unempfindlich gegenüber schwankenden Pelletsqualitäten. Ein weiterer Höhepunkt ist die geräumige Aschebox. Windhager wirbt, abhängig von der Kesselleistung und dem Ascheanteil der Pellets, mit einem einjährigen Entleerungsintervall. Verfügbar sind die Pelletskessel mit Nennwärme- leistungen zwischen 3,2 und 27,5 kW.