Urbas

Feuerungen auch vertikal

Ein Artikel von Gerd Ebner | 21.06.2019 - 08:44

Es läuft gut bei Urbas, Völkermarkt. Geschäftsführer Josef Urbas lieferte auf der Ligna ein richtiges Namedropping dessen, was wann und wo installiert wird. Eine 8 MW-Ergänzungsinstallation bei Hasslacher Norica Timber fand einerseits aufgrund der kompakten Bauweise Erwähnung. „Es war sehr herausfordernd, weil diese im laufenden Betrieb des Kraftwerkes implementiert werden musste“, erklärte Urbas.

Neues Brennkammerndesign

Mehr gibt es bei Mayr-Melnhof in Efimovskij/RU tun. Dort ist das Spezielle die neue Brennkammer. „Wir setzen auf eine vertikale Brennkammer, wie sie im Kraftwerksbau üblich ist. Es kommt dadurch zu weniger Ablagerungen und damit steigt die Anlagenverfügbarkeit“, erklärte Urbas in Hannover. Es handelt sich hier um eine 10 MW-Anlage.

Drei derartige Kammern wurden bereits installiert. Eine erhielt etwa Moulin Bois Energie, in Dunières/FR. Die neue Wärmelösung ergänzt den 800.000 fm/J-Sägewerksstandort, der erst jüngst massiv erweitert wurde. Die Urbas-Installation erfolgte faktisch zum 100-jährigen Bestandsjubiläum und diese ergänzt ebenfalls ein Urbas-Kraftwerk, welches 2011 realisiert wurde.

KWK für Großindustrie

Im Sommer beginnt Urbas mit dem Kraftwerksbau bei der Holzindustrie Schweighofer. Wie bereits an anderen Schweighofer-Standorten wurde man als Generalunternehmer mit der gesamten Anlage beauftragt. Das Kraftwerk wird die im Sägewerk anfallende Rinde thermisch verwerten und eine Leistung von 21,3 MWth und 5,5 MWel aufweisen. Die Inbetriebnahme des Kraftwerkes wird im Frühjahr 2020 erfolgen.

„Dieses Kraftwerk hat eine besondere Bedeutung für uns. Es symbolisiert, dass das Erneuerbare-Energien-Gesetz wieder für mehr Fahrt am Biomassesektor in Deutschland sorgt“, erläuterte Urbas. „Ökonomische und ökologische Effizienz rechnen sich nun noch mehr.“

Mehrteiliger Auftrag aus Serbien

Green Energy Point gehört zum größten Pelletserzeuger Serbiens, „Pelet Bioenergy Point“ in Boljevac. Dort hat Urbas die erste Biomasse-KWK-Anlage in der serbischen Holzindustrie realisiert. Das Kraftwerk wurde mittlerweile mit einer elektrischen Leistung von 2,6 MW erfolgreich in Betrieb genommen.

Green Energy Point nutzt die Abwärme zur Gänze in der Spänetrocknung. Die bisher verwendeten Trommeltrockner wurden durch einen Bandtrockner ersetzt, wodurch die Qualität der Trockenspäne wesentlich verbessert wurde. Das Unternehmen erzeugt nun ENplus-Qualität.

Vier KWK als Türöffner für vieles mehr im Baltikum

Bereits vier KWK-Anlagen hat Urbas an Graanul Invest geliefert und installiert. Das war für das Kärntner Unternehmen der Türöffner für weitere Kraftwerke im Baltikum. „Aktuell errichten wir direkt in Tallinn eine KWK-Anlage für das größte Wärmeversorgungsunternehmen in Estland“, freute sich Urbas, berichten zu können. Bei Utilitas ist ein Werk mit 10 MWel. Ein weiteres Kraftwerk wurde kürzlich an das Energieunternehmen Silpower in Estland verkauft. Die dort installierte Leistung beträgt 6,5 MWel.