Österreich

Streit um Biomasseförderung

Ein Artikel von Philipp Matzku (für holzkurier.com bearbeitet) | 16.09.2019 - 12:55

„Unsere Vision heißt Bioökonomie, welche auf nachwachsenden, möglichst umfassend genutzten Ressourcen basiert“, fasste Christian Skilich, Präsident von Austropapier, die Position der Papierindustrie zusammen. Der im Nationalrat von ÖVP, FPÖ und NEOS eingebrachte Initiativantrag, 30 Mio. € in Biomasseanlagen zu investieren, wird seitens der Papierindustrie strikt abgelehnt. „Die Fördersystematik ist nicht mehr zeitgemäß und das neue Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz schon weit fortgeschritten“, ergänzte Max Oberhumer, Energiesprecher von Austropapier. Michael Sponring, Direktor bei PwC, wies auf die aus seiner Sicht hohen CO2-Vermeidungskosten von Biomasseanlagen sowie die „mitunter höchsten Stromgestehungskosten von Biomasse und Biogas im Bereich der erneuerbaren Energieträger in Österreich" hin. 

„Die Papierindustrie entpuppt sich wieder einmal als Gegenspieler heimischer Waldbesitzer und Rohstofflieferanten“, kritisierten Bauernbund-Präsident Georg Strasser und Elisabeth Köstinger, Bundesministerin a.D., Austropapier. „Rund 6.400 Arbeitsplätze im ländlichen Raum sind bei einem Schlechtreden von Holzkraftwerken in Gefahr“, rechnete Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich, vor. Die Ökostromanlagen seien „eine unverzichtbare Verwertungsschiene für niederwertige Holzsortimente und Schadholz“, so Montecuccoli weiter.