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Montage einer 32,6 MW-Dampfkraftanlage in China – die Coronapandemie hat die Produktion von Polytechnik bislang nur geringfügig beeinträchtigt © Polytechnik

POLYTECHNIK

„Fast alles nach Plan“

Ein Artikel von Holzkurier-Redaktion | 15.06.2020 - 10:51
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Führen gemeinsam das Unternehmen: die beiden Polytechnik Geschäftsführer Lukas und Leo Schirnhofer (v. li.) © Polytechnik

Selbst zur Coronapandemie-Spitze im April lag die Produktion bei 80% der normalen Kapazität – laut Geschäftsführer Lukas Schirnhofer gab es aus produktionstechnischer Sicht nur minimale Anpassungen. Nicht zuletzt aufgrund der intensiven Homeoffice-Nutzung, des Verständnisses, der Flexibilität sowie der Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter sieht man aktuelle und künftige Liefertermine nicht gefährdet. Verschiebungen gab es bei Polytechnik bislang lediglich kundenseitig – aber auch diese seien derzeit im Rahmen.

Nachdem Polytechnik über mehrere Wochen hinweg nur einige notwendige Wartungen durchführte, sind auch die Serviceleistun- gen mittlerweile wieder nahezu uneingeschränkt verfügbar. Mit den fallenden Reisebeschränkungen sieht Lukas Schirnhofer bei in naher Zukunft geplanten Inbetriebnahmen keine Verschiebungen – zudem könne man immer mehr Arbeiten online erledigen, was die benötigten Baustellenzeiten maßgeblich verkürze. In puncto Schutzkonzepten sind Polytechnik-Mitarbeiter auf die in Österreich geltenden Maßnahmen eingeschult und passen sich zudem an die vor Ort herrschenden Gegebenheiten an.

Die von Polytechnik erzeugten Biomassefeuerungsanlagen im Leistungsbereich von 300 bis 30.000 kW (Einzelkessel) lassen sich für die Heizungswärme, Prozesswärme oder Stromerzeugung bis zu 20.000 kWel (Dampfturbine beziehungsweise ORC) einsetzen. Neu im Produktionsprogramm sind Carbonisierungsanlagen und die neuartige Verbrennungstechnologie mit extremer Luftstufung Poly H.E.L.D. Hohe Effizienz und geringe Emissionen weit unter den gesetzlichen Vorschriften, auch ohne zusätzliche Rauchgasreinigungsanlagen, wie Multizyklon, Elektrofilter beziehungsweise Schlauchfilter, zeichnen diese neue Technologie laut Polytechnik aus.

Besonders stolz ist man, den ersten großen erfolgreichen Schritt nach China gesetzt zu haben. „Die hohen Umweltauflagen sowie der politische Wille in China fördern die Nachfrage nach österreichischer grüner Technologie“, berichtet Geschäftsführer Leo Schirnhofer. Ende 2016 erfolgte die Gründung eines Joint Ventures mit Produktion in Jieyang für China und den südostasiatischen Raum.

Aufgrund der jahrzehntelangen Erfahrung kann das Unternehmen auf mehr als 3200 Installationen weltweit verweisen. Unter die Kunden reihen sich, neben dem größten europäischen Flugzeugbauer Airbus oder dem Kosmetikkonzern L‘Oréal, etwa auch britische Protein- oder russische Holzverarbeitungskonzerne ein, die ihrerseits den Weltmarkt dominieren.

Aktuell arbeitet Polytechnik an einer 19.000 kW-Kraft-Wärme- Kopplung für Russland, einer 6 MW-Fernwärmeanlage für Serbien, einer 7000 kW-Fernwärmeanlage für Österreich, einer 22.000 kW- Kraft-Wärme-Kopplungsanlage für die Schweiz und zwei 16 MW- Dampfanlagen für Neuseeland. Zudem werden 2020 noch fünf neue Poly H.E.L.D.-Anlagen ausgeliefert.

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In Weissenbach entsteht derzeit ein Zubau mit 2700 m2 Produktionsfläche, 500 m2 Büroräumen sowie 870 m2 überdachten Lagerflächen © Polytechnik

Die Auftragslage ist nach wie vor sehr gut und hat sich trotz Corona nur geringfügig verändert. „Durch die derzeitige Lockerung der Coronavorschriften merkt man auch vermehrte Anfragen und Auftragsbereitschaft“, freut sich Lukas Schirnhofer.

Derzeit tätigt Polytechnik große Investitionen. Es entsteht ein Neubau mit 2700 m2 Produktionshallen samt hochmodernem Maschinenpark, 500 m2 Büroräumen und 870 m2 überdachten Lagerflächen zur Modernisierung und zum Ausbau des Produktionsstandortes Weissenbach. Das gesamte Projekt mit einem Investitionsvolumen von rund 8 Mio. € wird von EFRE sowie dem Land Niederösterreich, AWS und Hypo Niederösterreich unterstützt.