SWOT-ANALYSE ZU 75 JAHREN HOLZKURIER

Holzbau in Städten wird zu kritisch gesehen

Ein Artikel von Holzkurier Redaktion | 14.10.2021 - 09:18
Timo Müller 6 2021.jpg

Timo Müller, Marketing Manager, Salmatec, Gödenstorf/DE © Salmatec

Was sehen Sie als …

1) … die größten Stärken

2) … die größten Schwächen

3) … die größten Chancen

4) … die größten Risiken

für unsere Branche?

  1. Holz ist der einzige großflächig verfügbare, natürliche und erneuerbare Baustoff. Der Bau mit Holz bindet langfristig CO2 und ist optisch zeitlos. Die Energiegewinnung setzt nur das CO2 frei, welches zuvor mittelfristig gebunden wurde und in naher Zukunft wieder gebunden wird.
    Es besteht das gesellschaftlich weit verbreitete Missverständnis, dass die Holzernte einen grundsätzlich negativen Effekt auf Wälder und das Ökosystem hat.
  2. Der Holzbau wird insbesondere in urbanen Gebieten aufgrund seiner Brandeigenschaften derzeit noch kritisch gesehen. Es besteht im Holzbau und auch in der Holz verarbeitenden Industrie ein zu starker Fokus auf einige wenige Baumarten.
  3. Die Holzindustrie wird durch die Knappheit anderer Baustoffe weiter profitieren. In der Verwertung von Sägenebenprodukten zum Zweck der Energiegewinnung steckt sehr großes Potenzial. Auch von Altholz kann zukünftig mehr profitiert werden: Einerseits als Energieträger und andererseits als Wiederverwertung im Sinne des „Cradle-to-Cradle“-Prinzips, also ein-
    ner durchgängigen und konsequenten Kreislaufwirtschaft. Zuletzt noch eine zunehmend effiziente Supply Chain durch das Ausnutzen der Ressourcen, beispielsweise durch Reststoff- und Nebenproduktverwertung in Form von Pellets.
  4. Eine unter Umständen kurzfristig profitablere und nicht nachhaltige Forstwirtschaft könnte sowohl die Zukunft der Branche als auch wichtige Ökosysteme destabilisieren. Schadholzkalamitäten, vor allem in Monokulturen, können wirtschaftliche Krisen zur Folge haben.