Wie das Onlineportal Forest2Market meldete, stieg der Preis für nach Europa importierte Industriepellets 2022 deutlich an. Nur vier Länder (Vereinigtes Königreich, die Niederlande, Belgien und Dänemark) waren dabei für 70% des gesamten Importvolumens verantwortlich.
Betrachtet man das dritte Quartal im Jahresvergleich 2021 zu 2022, so stieg in Dänemark der Preis für Importpellets um 64%. Belgien meldete ebenfalls einen Preisanstieg von 46%. Lediglich in den Niederlanden (–2%) konnte sich das Preisniveau von 2021 halten beziehungsweise ging sogar leicht zurück.
Die Gründe für den hohen Preisanstieg scheinen in der Ukrainekrise schnell gefunden. Russland galt in der Vergangenheit traditionell als vergleichsweise preiswerter Pelletslieferant. Der europäische Boykott russischer Holzprodukte ließ den Marktanteil von 74% (drittes Quartal 2021) auf 0% (drittes Quartal 2022) fallen. Mit dem Wegfall dieses günstigsten Beschaffungsweges stiegen die Preise unweigerlich, so Forest2Market.
USA große Gewinner
Mit dem Ausbleiben russischer Importe gewannen die USA eine zusätzliche Bedeutung als europäischer Lieferant. Im Jahresvergleich der dritten Quartale von 2021 und 2022 stieg der US-amerikanische Marktanteil von 32% auf 50%. In Dänemark machten die USA mit 45% noch den geringsten Anteil aus – im Vereinigten Königreich waren die USA im dritten Quartal 2022 bereits für zwei Drittel der gesamten Importmenge verantwortlich.
Zusammen führten diese Entwicklungen zu einer US-amerikanischen Rekordliefermenge von 8,6 Mio. Tonnen im Jahr 2022. Das sind 16% mehr als noch 2021.