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ÖFV-Geschäftsführer Christian Murhammer (li.) und ÖFV-Präsident Roland Suter auf der Jahrespressekonferenz in Wien © Vera Bauer

Haus fertig

Ein Artikel von Vera Bauer | 22.03.2018 - 10:13
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© Österreichischer Fertighausverband

2505 Einfamilienhäuser in Holzfertigbauweise wurden von den Mitgliedern des Österreichischen Fertighausverbandes in Österreich errichtet. Das sind um 2,7 % mehr als 2016, wo 2438 Einfamilienhäuser aufgestellt wurden. Mit 666 Häusern gingen um 0,8 % weniger ins Ausland als 2016. ÖFV-Präsident Roland Suter mutmaßte im Zuge einer Pressekonferenz in Wien, dies könne dem verstärkten Auftreten der deutschen Fertighausproduzenten am Markt geschuldet sein.

Insgesamt ergab sich für den ÖFV jedoch eine Steigerung um 2%. Die Umsatzerlöse betrugen 699 Mio. €, um 10,7 % mehr Umsatz als 2016 (632 Mio.  €). In der Kategorie Niedrigenergiehaus wurde 2017 im Vergleich zu 2016 ein Plus von 1,6 Prozentpunkten erreicht. „20% der 2017 erbauten Häuser entsprechen jetzt schon dem Niedrigenergiestandard“, räumte ÖFV-Geschäftsführer Christian Murhammer ein.

Niedrigenergiehaus: Vorlaufzeit erwünscht

Dass ab 2021 auch für private Häuselbauer ein anderer Wind weht, was die Energiestandards anbelangt, ist seit 2010 bekannt. Der seit 2014 existierende „Nationale Plan“ gibt diesbezüglich die Richtwerte vor. Er wird derzeit überarbeitet. „Das Problem ist, dass wir nicht wissen, in welche Richtung diese Überarbeitung geht. Wir brauchen eine Vorlaufzeit“, stellte Murhammer fest. Ihm zufolge solle diese Richtlinie bestenfalls eine Empfehlung an die Gesetzgeber der Länder darstellen. „Wir wünschen uns hier eine einheitlich geregelte Lösung“, erläuterte er.
Im Zuge der Pressekonferenz wurde außerdem zu Inhalten des Positionspapieres des ÖFV Stellung bezogen. Man wünsche sich eine Überarbeitung der Baukostenobergrenzen im geförderten Wohnbau. Diese unterliegen derzeit keiner Indexanpassung. So sei der Betrag in Oberösterreich zum Beispiel seit sechs Jahren nicht erhöht worden und berücksichtige auch keine Aufstockung für gewisse Qualitäten, wie beispielsweise den ökologischen Holzbau. „Wir arbeiten seit drei Jahren mit den gleichen Preisen, dabei sind diese für das Baumaterial erheblich gestiegen. Hinzu kommt noch, dass Holzbauweise von vornherein teurer ist, das müsste auch berücksichtigt werden“, äußerte sich ÖFV-Präsident Roland Suter.

Raumzellen aus Holz liegen im Trend

Der Verband befragte seine Mitglieder zu den Trends im vergangenen Jahr. Es zeigte sich, dass der Bungalow weiterhin überdurchschnittlich stark nachgefragt wurde. „Die Quote liegt mittlerweile bei 50 %. Es gibt zahlungskräftige Leute, die sich das auch leisten können“, berichtete Suter. Beim Einfamilienhaus ging der Trend zu zwei vollwertigen Geschossen ohne Dachschrägen – Flachdächer waren zunehmend mehr gefragt. Die Hälfte der errichteten Einfamilienhäuser wurde nicht mehr unterkellert. Raumzellen aus Holz, die auf kleinen Grundstücken schnell aufgestellt werden können, erfreuten sich zunehmender Beliebtheit. Holzfassaden ersetzten zunehmend klassische Putzfassaden und anstelle von Polystyrol wurden immer mehr Holzfaserdämmplatten verwendet. Diese verfügten über einen Anteil von 15 bis 20 %, Tendenz 2018 steigend.