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Bediener sieht am Bildschirm farbig hinterlegt, ob Brettstärke passt oder Übermaß beziehungsweise Untermaß vorliegt - Exportleiter vor der dynamischen Dimensionskontrolle © Ebner

Optimierung

Ein Artikel von Administrator | 20.09.2001 - 00:00
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Bediener sieht am Bildschirm farbig hinterlegt, ob Brettstärke passt oder Übermaß beziehungsweise Untermaß vorliegt – Exportleiter vor der dynamischen Dimensionskontrolle © Ebner

Optimierungssysteme in Sägewerken und Wärme behandeltes Holz waren die thematischen Schwerpunkte der größten finnischen Holzmesse, der Wood and Forest , die vom 6. bis 9. September in Jyväskylä stattfand.Wärmebehandlung im Kommen. Immer größere Bedeutung erlangt in Finnland die Wärmebehandlung von Holz. Heuer werden nach Schätzungen 40.000 m³ auf den Markt kommen, 2002 bereits 100.000 m³.
Maßgeblich dazu beitragen werden Installationen, die in den nächsten Wochen bei Stora Enso und Finnforest in Betrieb gehen. Beide wurden von Valutec, Turku/Fin, geliefert. Mit deren Kammern kann Schnittholz in drei Temperaturstufen (190° C; 210°C; 230° C) behandelt werden - jede verleiht dem Holz unterschiedliche Eigenschaften.
Als Heizmedium wird eine Kombination aus Dampf und Strom oder heißes Öl verwendet. Die Ausgasungen aus dem Holz, die bei den hohen Temperaturen entstehen, werden abgefackelt.
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Wärme behandeltes Holz ist derzeit ein wichtiges Thema in Finnland – bei Stellac zeigte man Musterstücke © Ebner

Forschungszentrum kooperierte. Bei Valutec begann die Entwicklung von Lösungen für thermische Veränderung Anfang der Neunzigerjahre. Diese basiert auf Forschungsergebnissen des finnischen Forschungs-zentrums VTT, mit dem man auch weiterhin zusammenarbeitet. Die erste Pilotanlage installierte Valutec 1996 bei Stora Enso.
Ähnlich lange ist Stellac, Mikkeli/Fin, am Markt. Zehn Anlagen für die Wärmebehandlung wurden ausgeliefert. Die Größte mit 60 m³ Nettoinhalt wurde heuer beim Tochterunternehmen Stellac Wood installiert. Bis zu 90 Stunden Behandlung. Stellac setzt auf Temperaturen von 190 bis 250° C, die Behandlung dauert 12 bis 90 Stunden - davon 1 bis 4 Stunden im Hochtemperaturbereich. Beim Unternehmen ist man überzeugt, Anlagen für bis zu 180 m³ Füllinhalt errichten zu können - Kapazität 50.000 m³/J.
Stellac baut auch Hochtemperaturkammern mit 40 bis 220 m³ Inhalt für eine Jahreskapazität bis 60.000 m³/J. Die Trocknung dauert bei Schnittholz zwischen 12 und 60 Stunden, der Energieverbrauch schwankt zwischen 150 und 500 kWh/m³.
Online Schnittholz prüfen. Mit einem Online-Messgerät für Schnittholz präsentierte sich Inx-Systems, Kerava/Fin. Es wird direkt das Einschnittagregat angebaut. In Echtzeit erfährt der Bediener die exakte Brettstärke. Am Bildschirm sieht er oben die Soll-, darunter die aktuellen Ist-Werte. Diese sind farbig hinterlegt, so dass der Mann - auch wenn er den Bildschirm nur mit einem Auge beobachtet - bei Über- oder Untermaß sofort alarmiert wird.Vollgas nach Blattwechsel. Zweiter großer Vorteil ist, dass nach dem Sägeblattwechsel sofort mit Vollgas produziert werden kann - Abweichungen lassen sich unmittelbar korrigieren. Da Übermaß sofort erkannt wird, sollte sich die Ausbeute erhöhen.
Wirtschaftlich sei der Einsatz ab einer Produktion von 25.000 m³/J. Als Messorte bieten sich die Vor- und Nachschnittaggregate an. Es gibt bereits Sägelinien mit drei Messgeräten: das Dritte begutachtet das Auftrennen der Hauptware.
Die Messaparatur ist seit dem Herbst des Vorjahres am Markt, 85 Anlagen wurden bisher in 8 Länder verkauft. Als Kunden in Mitteleuropa nennt Exportleiter Jorma Virtanen die Holzindustrie Klenk, Oberrot/D, Fisch, Rüthen/D, und künftig Pollmeier, Kreuzburg/D.Hochgeschwindigkeits-Linie. Topthemen bei Veisto, Mäntyharju/Fin und Leverkusen/D, waren die ersten Probeläufe der SL 250 Quartett-Sägelinie bei UPM Kymmene in Seikku (sh. Holzkurier Heft 35, S. 25) sowie die bevorstehende Installation einer SL 200-er Linie bei Keitele. Veisto ist damit federführend an den beiden einzigen aktuellen Sägewerksneubauten in Finnland beteiligt.
Herausragend bei Keitele ist der Einsatz von zwei Spanerpaaren im Vorschnitt, die Seitenbrettoptimierung über Servo gesteuerte Besäumfräsköpfe sowie der Einsatz einer fixen Nachschnittsäge MSA, deren Kreissägenwellen nach kanadischem Vorbild in der Höhe verfahrbar sind. Vorschubgeschwindigkeit: bis 120 m/min.
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Nachschnittsäge Hew Saw NS 200 – deutsche Einschnitttradition in finnischer Maschine bei Veisto © Ebner

Deutsche Nachschnittsäge. „Nach deutschem Vorbild” ist eine Nachschnittsäge gebaut, die auf der Messe ausgestellt war und nun in Frankreich installiert wird. Der Prototyp wurde gemeinsam mit Fabri, Meschede/D, entwickelt.
Sie ist gedacht für den Einsatz hinter einer HewSaw R 200 und kann Kantholz 200 mal 200 mm auftrennen oder übereinanderliegende Bohlen zu Latten auftrennen.
Mit einer neigbaren Doppelwellenkreissäge präsentierte sich Brodbaek, Vonge/DK, in Jyväskylä. Je nach Stammdurchmesser wird der optimale Angriff der Sägeblätter durch die Veränderungen der Doppelwellen zueinander variiert (sh. Holzkurier Heft 24, S. 22).Profilierlinien-Neustart. Bei IIsalmen, Iisalmi/Fin, hat Heinola Machinery, Heinola/Fin, heuer eine Profilierlinie mit 2 Scannern für die Produktionsoptimierung hochgefahren (sh. Holzkurier Heft 17, S. 14). Weiteres 2001er-Highlight war die Inbetriebnahme der ersten eigenen Doppelwellenkreissäge bei Stora Enso in Varkaus. Dort werden künftig 350.000 m³ auf einer Einschnittlinie produziert.
Bei Kuhmo hat man mittlerweile das dritte Sortierwerk in Betrieb genommen (sh. Holzkurier Heft 12, S. 6). Eine Hochleistungsanlage wurde zu Ahl-strom Pihlava, Pori/Fin, geliefert. Hacker für Österreich. Restholzhacker sind eine weitere wichtige Sparte Heinolas. Dort schaffte man mittlerweile den Sprung nach Österreich, wohin zwei Hacker vom Typ RS 97 verkauft wurden - der Holzkurier wird bald berichten.
An Finnforest in Kaskinen wird demnächst ein neues WoodEye von Innovativ Vision, Linköping, geliefert. Die Installation erfolgt in eine Grecon Dimter-Kapplinie, die die Informationen des Scanners umsetzt.
Einen schönen Einstieg schaffte HSB Cad, Kaufbeuren/D, in Finnland. Bei Honka, dem laut eigenen Angaben größten Blockhaushersteller der Welt, läuft künftig deren Applikation (S. Holzkurier Heft 37, S. 21).
Finnland ist auch für Ledinek, Bleiburg, ein immer wichtiger werdender Markt. Nach Installation einer 400 m/ min schnellen Hobellinie bei Anaika-Components, Lieksa/Fin, (sh. Holzkurier Heft 2, S. 16) konnte man heuer eine Stratoplan-Hobelmaschine an Vierumäki verkaufen. Diese läuft mit 300 m/min. Das Tempo ist noch nicht das Ende der Fahnenstange für die Slowenen - „600 m/min trauen wird uns zu”, erläuterte Verkaufsleiter Robert Mlineric auf der Wood and Forest 2001.
Eine spezialisierte Produktion für den weiteren Verkaufsschlager Rotoles soll mittelfristig in Österreich entstehen. Neben Fertigung wird dieser Standort für Service und Engineering zuständig sein.
Eine neue Ära will Ledinek bei Leimholz mit der Kontizink einläuten (sh. Holzkurier Heft 27, Seite 20). 2002 hofft man auf die erste Installation in Finnland.
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Der neue, weiterentwickelte Röntgen-Scanner von Rema Control © Ebner

Rundholz-Röntgenanalyse. Neue Möglichkeiten wird auch die Röntgentechnik im Einsatz in der Holzindustrie bringen. Rema Control, Västeras/S und Germering/D, hat seine Typenreihe überarbeitet. Nach der Tina-Reihe (sh. Holzkurier Heft 28, S. 21) kommt nun eine Linie, die bis 250 m/min schnell betrieben werden kann. Komplett neu sind die Röntgen-Quellen.
In Jyväskylä war die dynamische Dimensions-Kontrolle zu sehen. Diese misst im Querdurchlauf. Die sofortige Rückmeldung an die Einschnittlinie erlaubt, die Dimensions-Streuung der erzeugten Ware zu verringern. Das rechnet sich laut RemaControl schnell: Wird die durchschnittliche Abweichung nur von 0,7 auf 0,5 mm verringert, so soll das bei einem Sägewerk mit 50.000 m³ Jahresproduktion 400.000 FIM bringen.Topthema Verpackung. Überaus breiter Platz wurde auf der Messe dem Thema Verpackung und Markierung eingeräumt. Die großen der Branche waren direkt oder über ihre Vertretungen präsent: Böhl, Hückeswagen/D, Cyclop, Köln/D, Fromm, Cham/CH. Die rot-weiß-roten Farben hielten Felder, Hall i. T., Mühlböck, Eberschwang, und Merlin, Ried i. I., hoch.
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So arbeitet das Wood Eye – Kappentscheidung, umgesetzt auf einer Paul-Zuschnittsäge © Ebner