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Robuste Valon Kone-Entrindung (VK 820) läuft auch bei Minusgraden problemlos © Dr. Johanna Kanzian

Schöne Faser gefragt

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian | 20.04.2005 - 00:00
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Robuste Valon Kone-Entrindung (VK 820) läuft auch bei Minusgraden problemlos © Dr. Johanna Kanzian

Vom Dachstuhl bis zu Profilbrettern für den Innenausbau, das alles erhält man bei Stiedl, Schönbach. Das Nadelholzsägewerk befindet mitten im Waldviertel.Für Zimmerer und Fertighaushersteller. „Dadurch, dass wir Rundholz in einer Höhenlage zwischen 900 und 1000 m einkaufen, erhalten wir eine schöne Faser“, berichtet Franz Stiedl.
Kunden – hauptsächlich Zimmerer und Fertighaushersteller – von Linz bis Wien – werden beliefert. Stiedl verarbeitet mit 25 Mitarbeitern 30.000 fm/J. 80% des Umsatzes entfällt auf Listenbauholz. Für den reibungslosen Transport stehen sechs Lkw zur Verfügung.
Das Rundholz wird im Umkreis von 60 km eingekauft. Dabei werden 80% vom Großwald und die restlichen 20% vom Bauernwald bereitgestellt. Großteils wird Fichte eingeschnitten.Sauber entrinden bis Minus 15° C. Die Entrindung stammt von Valon Kone, Lohja/FI. Die VK 820 ist seit Herbst 2004 in Betrieb. VK-Entrindungsanlagen können mit einem oder zwei Entrindungs- oder mit einem Reduzierrotor geliefert werden. Bei Stiedl kommt ein Rotor zum Einsatz.
Das Rundholz wird entrindet, nach Durchmesser und Länge vermessen und auf etwaige Fremdkörper untersucht. Die Ausformung und Sortierung in die einzelnen Boxen erfolgt vollautomatisch.
Tochter Martina ist für die Rundholzsortierung zuständig. Auch Lkw-Fahrten führt sie durch. „Mit der neuen Entrindungsanlage sind wir sehr zufrieden. Sogar bei –15° C haben wir heuer gute Ergebnisse erzielt“, so Martina Stiedl. „Daneben haben auch die robuste Bauart sowie die gute Betreuung dazu beigetragen, wieder eine Valon Kone zu kaufen“, so der Inhaber.
Am Rundholzplatz werden Längen bis zu 18 m verarbeitet. Dafür stehen 60 Boxen zur Verfügung. Die Mechanisierung stammt von Mayrhofer, Wenigzell.

Stiedl-Facts

Gegründet: 1896
Geschäftsführer: Franz Stiedl
Mitarbeiter: 25
Einschnitt: 30.000 fm/J
Hobelware: 7500 m³/J
Fuhrpark: 6 Lkw, 5 Stapler, 3 Radlader
Technologie: Gatter und Nachschnittkreissäge
Flexibler Einschnitt mit Nachschnittsäge. Das Esterer-Gatter HDN 600 ist die Haupteinschnittmaschine. Auch eine Esterer-Nachschnittkreissäge steht zur Verfügung. „Wir setzen auf flexiblen Einschnitt. Mit der Anlage haben wir die Möglichkeit, bis zu 5-stielig variabel nachzuschneiden. Durch die Nachschnittsäge sind die Kundenwünsche innerhalb eines Tages erfüllbar“, freut sich Stiedl.
Die Sägelinie ist auf Rundholz bis zu 12 m Länge ausgerichtet. Besäumt wird am Optimes. Zu 80% wird Langholz mit Durchmessern von 20 bis 50 cm eingeschnitten. Für die Bauholz-Sortierung steht ein Balz-Vakuumheber zur Verfügung.Auf mehreren Standbeinen. Auch die beiden Schwiegersöhne arbeiten im Betrieb mit. Sohn Franz ist für den Holztransport zuständig. Sohn Andreas hat das Hobelwerk und die Trocknung über. Jährlich werden 7500 m³ auf den drei Weinig-Anlagen gehobelt. Fünf Trockenkammern stehen zur Verfügung. Die Kapazität beträgt 160 m³. Im Heizwerk setzt man auf Urbas, Völkermarkt. Die Rinde wird an die Heizwerke verkauft. Späne gehen teilweise zu Egger, Unterradlberg, oder ebenfalls zu Heizwerken in der Umgebung. Hobelspäne werden großteils als Pferdestreu verkauft.Gefragter Holzschutz. „Wir bieten für den Innen- als auch für den Außenbereich den passenden Holzschutz zur Oberflächenbehandlung an“, berichtet Andreas Stiedl. Die Oberflächenbehandlung wird mit wasserlöslichen Lasuren durchgeführt. Hauptsächlich werden Systeme von Synthesa, Perg, eingesetzt.
Für die Waldviertler Säger steht eines fest: Sich von der Masse abzuheben, ist das Gebot der Stunde.