Sortieranlagen von ATB Blank punkten durch einfache Bedienelemente und einer 100% Verfügbarkeit: Blank und Undesch (v. li.) © Mag. (FH) Hubert Burböck
Bei Bedarf kann jede einzelne Friese nach dem Scan-Vorgang nochmals aufgerufen und begutachtet werden © Mag. (FH) Hubert Burböck
Das Roggenburger Technologie-Unternehmen entwickelt und vertreibt seit über zehn Jahren Scanner- und Optimierungs-Systeme im Rahmen der Argus-Produktfamilie. „Unser Spektrum reicht vom Stirnseitenscanner über die Schüsselungsvermessung, dreidimensionale Brettvermessung, lückenlose Leimauftragsüberwachung, Kapp- und Profilholzscanner bis hin zu kompletten Sortieranlagen mit einer Kapazität von 530 Lamellen pro Minute”, streicht der Geschäftsführer heraus.
Hierzu wurde die Produktpalette vor einigen Jahren um das Mechanisierungskonzept TransSort erweitert, um von der Entstapelung über das Scannersystem bis hin zum Abstapeln der Werkstücke alles aus einer Hand bieten zu können.
Geringer Platzbedarf: Sortierlinie für Lamellen mit Farbscanner Argus Spectra und folgender Abstapelungs-Mechanisierung TransSort © Mag. (FH) Hubert Burböck
Die Friesen werden zweiseitig hinsichtlich Qualität und Dimension gescannt. „Das Mess-System kombiniert die Ergebnisse der Zweiseiten-Scannung mit der vorgelagerten stirnseitigen Risserkennung mit Argus Frontal und erstellt chargenweise Detail-Listen über die gescannten Teile”, erklärt der ATB Blank-Geschäftsführer bei der Werksführung in Kematen. Jede einzelne Friese kann zudem nachträglich aufgerufen und geprüft werden, wird demonstriert. Im Zweischichtbetrieb werden auf der Anlage 70 Teile pro Minute sortiert.
Nach der Qualitätssortierung durch den Farbscanner werden die Lamellen mit bis zu 530 Stück pro Minute abgestapelt © Mag. (FH) Hubert Burböck
Für die Gewährleistung durchgängig, optimal sortierter Lamellen werden zwei Seiten vom Scanner erfasst. Dadurch kann nach der besseren Seite sortiert und somit die Ausbeute gesteigert werden. Die auf PC-Basis laufende Steuerung stimmt die Abläufe auf die jeweiligen Dimensionen ab.
Die Parkettlamellen laufen in Kematen über eine Vereinzelung, Qualitätssortierung, Querauswurf sowie in automatische Abstapelung und Entnahmepuffer, die bei Stöckl jeweils manuell entleert werden.
Lackierte und profilierte Fertigparkett-Elemente werden mittels ATB-Endkontrolle hinsichtlich Oberflächendefekte begutachtet © Mag. (FH) Hubert Burböck
„Mittels 3D-Kamera werden Oberflächendefekte differenziert. Bis dato sind wir der einzige Hersteller, der mit dermaßen hoher Helligkeitsdynamik arbeitet, die auf Lackdefekte reagiert”, gibt sich Blank überzeugt. Die einseitige Begutachtung wird mit 70 Teilen pro Minute durchgeführt und gibt neben Oberflächenbeschaffenheit auch die Dimensionshaltigkeit der fertigen Produkte an.
Rasch lernfähiges System. „Das Einlernen des Scanners ist in längstens drei Stunden vollzogen”, erklärt der Produktionsleiter. Dafür werden etwa 100 Teile pro Qualität durch die Anlage gefahren und über das Einlernprogramm abgespeichert. „Parameter, die außerhalb der Grenzen liegen, werden farbig hervorgehoben - natürlich in der der jeweiligen Sortierklasse zugewiesenen Farbe”, erläutert Blank. Dabei zeichnet sich Argus Spectra durch einfache Bedienelemente aus, argumentieren Hersteller- und Anwenderseite unisono.
Lamellen (v. li.) werden automatisch auf das Trägermaterial aus HDF- oder Sperrholzplatten (v. re.) aufgelegt und anschließend verpresst © Mag. (FH) Hubert Burböck
Den Vorteil der ATB-Mechanisierung TransSort argumentiert Blank auch mit geringeren Betriebskosten, speziell an Strom, Luft und Verschleißteilen - „aber vor allem durch den geringen Flächenbedarf der kompakten Anlagen”, heißt es.
Produktionsplus. Allein die Kapazitäts-Steigerung seit dem Einsatz der ATB-Anlagen schätzt Undesch mit mehr als 30% ein. Neben der derzeit am Markt vorherrschenden Versorgungsengpässe bei Rohmaterial jongliere man auch zwischen verschiedenen Trägermaterialien: „Je nach Verfügbarkeit wechseln wir zwischen Sperrholz- und HDF-Platten, die sich im vergangenen Jahr um bis zu 25% verteuert haben”, wird erklärt.
Dass diese Verteuerungen nicht mehr geschluckt werden könnten, verstehe sich von selbst. „Das Sparpotenzial beim Rohmaterial gehört wohl der Vergangenheit an - Wettbewerbsvorteile erzielt man nur mehr durch Optimierungsmaßnahmen in der Produktion”, ist Undesch überzeugt.
In Kematen verlassen heuer etwa 80.000 m²/J Stabparkett und 300.000 m²/J Zweischichtparkett die Fertigung. „Während wir beim Stabparkett keine Steigerungen mehr erwarten, haben wir uns in den kommenden Jahren für Zweischicht-Produkte 500.000 m²/J zum Ziel gesetzt”, definiert der Produktionsleiter die Marschrichtung.
In den Kernmärkten Deutschland, Österreich und der Schweiz verzeichnet man nach eigenen Angaben erfreuliche Zuwächse. Ein exklusives Händlernetzwerk sorgt für den nötigen Absatz.
In Österreich arbeitet man intensiv mit den Bodenlegern zusammen und profitiert nach eigenen Angaben vom Vorteil, am heimischen Markt bei Problemen jeweils prompt mit Lösungsvorschlägen zur Stelle sein zu können.
Stöckl-Facts
Standort: Kematen a. d. YbbsGeschäftsführer:
Georg Stöckl,
Nikolaus Stöckl
Mitarbeiter: 55
Produkte: 80.000 m²/J Massiv-Stabparkett, 300.000 m²/J Zweischicht-Fertigparkett in Produktgruppen Actus, Compact, Slim und Stabparkett
Verarbeitung:
18 Holzarten in bis zu vier unterschiedlichen Qualitäten
Sägewerk: Bandsägeund Gattermaschine für Hartholz-Sondersortimente, die über den Handel vertrieben werden
Markt: AT, DE, CH, HR, IT, RO, SI, UK
ATB-Facts
Standort: Roggenburg/DE
Geschäftsführer:
DI (FH) Georg Blank
Mitarbeiter: 14
Produkte: Scanner und Messsysteme zur Qualitätsoptimierung und Automatisierung: Stirnseitendetektion, Schüsselungsvermessung, dreidimensionale Brettvermessung, Leimauftragsüberwachung, Kappscanner, Sortierscanner; Mechanisierung für die Parkettproduktion
Export: 70%