1219739684.jpg

Zeigen die Feuerung: Markus Mayr, Thomas Osl, Othmar Lutschounig (v. li.) © Dr. Johanna Kanzian

Regelungstechnik wichtig

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian | 27.08.2008 - 10:33
1219739684.jpg

Zeigen die Feuerung: Markus Mayr, Thomas Osl, Othmar Lutschounig (v. li.) © Dr. Johanna Kanzian

Die Amortisationsdauer des neuen Heizwerkes liegt bei sechs Jahren, führt der Standortleiter weiter aus. Die Heizung dient der Versorgung der Betriebsanlagen mit Raum- und Prozesswärme. Um möglichst geringe Lärm- und Staubbelastungen zu erhalten, wurde die Feuerung in den Keller gebaut.

Holz statt Gas

1219739708.jpg

In den Keller gebaut, um leisen und sauberen Betrieb zu ermöglichen © Dr. Johanna Kanzian

Früher hatte man die Anlagen mit Gas beheizt. „Wir haben uns wegen der Gas-Preisentwicklung um Alternativen umgeschaut. Holz passt gut zu unserem Leitbild des nachhaltigen Wirtschaftens und brachte Kosteneinsparungen. Wir haben uns für das Planungsbüro Bios und den Kesselhersteller Polytechnik entschieden, weil beide kompetente Partner sind”, berichtet Osl. Grundlagenerhebungen wurden durchgeführt und ein Konzept erstellt.

Schnell wechselnde, unterschiedliche Lasten

1219739736.jpg

Automatische Abreinigung des 6 MW-Polytechnik-Kessels © Dr. Johanna Kanzian

Die große Herausforderung waren die unterschiedlichen Kessellasten. „Das Um und Auf war deshalb eine ausgeklügelte Regelungstechnik”, sind sich Polytechnik-Verkaufsleiter Othmar Lutschounig und der Leiter des Biomasseheizwerkes der TirolMilch Markus Mayr anlässlich einer Besichtigung einig. „Bei der Regelungstechnik gibt es Spezialisten bei Polytechnik”, berichtet Mayr. „Auch die Wasseraufbereitung ist wichtig, diese ist gerade bei einem Molkereibetrieb eine große Herausforderung”, weiß Lutschounig.
Der Polytechnik-Lieferumfang umfasste die Brennstoffversorgung und Beschickung sowie die Kesselanlage mit einer Leistung von 6 MW. Die Siloaustragung erfolgt mit hydraulischen Schubstangen. Die maximale Dampfleistung der Anlage liegt bei 9,2 t/h. Der höchste zulässige Betriebsdruck beträgt 14 bar und die Dampftemperatur am Frischdampfschieber 198° C. Die Anlage ist mit einer automatischen Abreinigung für Kessel, nachgeschaltetem Wärmetauscher und Rauchgas-Luftvorwärmer ausgestattet.
Die Brennstoffwärmeleistung bei Nennlast beträgt 6928 kW. Seit November arbeitet die Anlage im Vollbetrieb.

Gemischter Brennstoff

1219739761.jpg

Brennstoffzubringung und Aufbereitung © Dr. Johanna Kanzian

Als Brennstoff kommen Hackgut, Rinde und Sägespäne zum Einsatz, wobei das Heizmaterial überwiegend aus der Region stammt. Derzeit wird verstärkt Waldhackgut verfeuert. Großteils beliefern die Landwirte den Maschinenring Tirol und dieser organisiert den Transport zum Heizwerk. Das Material wird ausschließlich gehackt angeliefert, da man eine Staubentwicklung am Standort vermeiden möchte. Jährlich werden 50.000 srm verfeuert. „Industriehackgut wird von verschiedenen Sägewerken in der Region bezogen”, erläutert Mayr.

Polytechnik

Gegründet: 1966
Geschäftsführer: Leo Schirnhofer
Umsatz 2007: 39 Mio. €
Exportrate: 90 %
Mitarbeiter: 220
Niederlassungen: Ungarn, Frankreich, Schweiz, Polen, Russland
Installierte Anlagen: über 2300

TirolMilch

Unternehmen: Genossenschaft im 100%- Eigentum von Landwirten
Mitarbeiter: 352
Milchanlieferung: 220 Mio. kg/J
Produkte: Milch, Joghurt und Dessertprodukte, Butter, Käse
Umsatz: 149 Mio. €/J