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Gabriel Gruber (Möbel- und Holzbau-Cluster; li.) und Horst Knögler (Synthesa; re.) statteten den Jungunternehmern David Lugmayr, Martin Erbler und Ali Deliri (v. li.) von Easygoinc einen Besuch ab © Synthesa Chemie

Skaten auf österreichischen Holzbrettern

Ein Artikel von Kathrin Lanz (für Holzkurier.com bearbeitet) | 30.08.2017 - 16:00

Statt billig produzierte Ware zu kaufen, begannen die drei Durchstarter, nun ihre eigenen Holzbretter zu fertigen. Rasch stand ein Business-Plan. Partner wurden gefunden – unter anderem Gabriel Gruber vom Möbel- und Holzbau-Cluster der oberösterreichischen Wirtschaftsagentur Business Upper Austria, der das Projekt nach wie vor begleitet und unterstützt.

In einer langen Test- und Entwicklungsphase entstand ein hochwertiges Produkt, das sich durch einen sehr individuellen Stil, Qualität und einen fairen Preis auszeichnet. Die Jungunternehmer hatten sich in dieser Phase viel technisches Know-how angeeignet und entwickelten zum Beispiel eine eigene Pressmaschine für die Bretter. 2016 wurde eine GmbH ins Leben gerufen, die drei Gründer konzentrierten sich nun ganz auf ihr Unternehmen. 

Das Thema Regionalität wird heute fast lückenlos durchgezogen. „Nach mehr als vier Jahren Produktentwicklung ist es uns nun möglich, unsere Longboards zu 100 % in Österreich zu erzeugen“, sagt Geschäftsführer Ali Deliri, der gelernter Tischler ist. Doch nicht nur das, auch die verwendeten Materialien, wie Holz, Harz und Faser, stammen zur Gänze aus Österreich und besitzen den kleinstmöglichen ökologischen Fußabdruck. Als stützendes Gewebe kommt etwa eine im Mühlviertel produzierte Basaltfaser zum Einsatz.

Den verwendeten Leim – ein lösemittel- und formaldehydfreier Weißleim – steuert der Perger Erzeuger Synthesa bei. Er ist dazu da, die einzelnen Holz-, Faser- und Furnierschichten zu einem perfekt austarierten Board mit ausgewogenem Schwingungsverhalten zu verkleben. „Der Leim mit dem Markennamen Synturit hat den Vorteil des geringeren Wassergehalts gegenüber anderen Dispersions-Leimen. Er bindet bei Warm- und Heißverleimungen sehr rasch ab und härtet in weniger als 90 Minuten aus. Der harte, jedoch nicht versprödende Leimfilm sorgt für dauerhafte Verbindungen und verhindert Fugenöffnungen“, erklärt Horst Knögler, Synthesa-Fachverkaufsleiter Tischler, der das junge Team gerne mit Rat und Tat unterstützt.

Als Kernholz kommt Eschenholz zum Einsatz. Esche ist ein schweres und auch hartes Holz mit günstigen Festigkeitseigenschaften. Seine Zug- und Biegefestigkeit übertrifft die der Eiche. Es ist elastisch, abriebfest und zäher als die meisten anderen heimischen Holzarten. Als Deckfurniere verwendet Easygoinc unter anderem Holzarten, wie Nuss, Esche oder Eiche, und lässt diese in Kombination mit deren Finish für sich sprechen. Durch die 3-fach-Versiegelung sind die Boards bestens vor Nässe geschützt. Vor Kurzem hat Easygoinc einen Coup gelandet und ist seitdem auch bei einem großen Sportartikelhersteller im Sortiment. Das große Ziel ist es, die führende österreichische Lifestylemarke zu werden. Langfristig wollen die Gründer auch den internationalen Markt erobern.