Optimierung der Leimauftragsmenge

Ein Artikel von Lorenz Pfungen (für holzkurier.com bearbeitet) | 09.08.2017 - 12:15
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Das Unternehmen Kempf entwickelte den Prüfstand EasyQ-Lab zur Bestimmung der Leimfugendicke und der Leimmengenoptimierung weiter © Kempf

Zu wenig Leim führt zu einer nicht ausreichenden Klebefläche. Mit zu viel Leim erreicht man keine höhere Klebefestigkeit, sondern erhöht lediglich die Produktionskosten. Ziel ist es deshalb, die optimale Menge aufzutragen. Um dies zu überprüfen und somit den Prozess zu verbessern, entwickelte das Unternehmen Kempf aus Sigmaringen/DE den Prüfstand EasyQ-Lab weiter. Dieser dient zur Erfassung, Auswertung und Dokumentation von Delaminierungsproben. So ist standardmäßig eine Leimmengenoptimierung enthalten. Neu bietet man nun ein Paket zur Bestimmung der Leimfugendickenmessung an. Die Ermittlung der Leimfugendicke erfolgt mit einem USB-Handmikroskop, das eine Vergrößerung von 1:200 aufweist. Mit der Softwareerweiterung erfasst der Bediener Leimfugen auf ± 0,01 mm genau. Darüber hinaus speichert das Programm die Daten, wodurch man sie später der jeweiligen Probe zuordnen kann, und ergänzt den Prüfbericht um das Feld Leimfugendicke. „Die Leimmengenoptimierung erfolgt über die Häufigkeitsverteilung der Delaminierung in Abhängigkeit von der Auftragsmenge. Dies dient der Produktionssicherheit und ermöglicht es, eine Aussage darüber zu treffen, ob die Leimmenge reduziert werden kann“, erklärt Geschäftsführer Klaus Kempf. Die Auswertung führt man anhand der jeweils gültigen Normen durch.

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Die 3D-Histogramme zeigen den Anteil der Einzel- und Gesamtdelaminierung in Abhängigkeit der Leimauftragsmenge – dunklere Bereiche weisen eine höhere Häufigkeit auf © Kempf

Standardmäßig besteht der Prüfstand aus einer Kamera an einem Stativ, einer Waage sowie einem Computer. Dieser ist mit der Kamera und der Waage online verbunden. Über ein ID-Etikett ordnet man die Proben vor und nach den Behandlungszyklen beim Wiegen, Vermessen und bei der Bestimmung der Delaminierung zu. Je nach ausgewähltem Prüfprogramm erkennt die Software, ob die Prüfbedingungen, wie die Probentrocknung, eingehalten wurden. Mithilfe des Bildverarbeitungsprogrammes bestimmt der Anwender die aufgegangenen Leimfugen. Auf dem Prüfbericht weist die Software die Delaminierung gesamt und in Prozent aus. Zudem gibt es eine klare Aussage, ob die Prüfung bestanden wurde oder nicht. Dies erfolgt auf Knopfdruck.
Derzeit arbeite man an der Entwicklung eines einfachen, praxistauglichen und kostengünstigen Messgeräts zur Bestimmung der Oberflächenrauigkeit. Diese hat ebenfalls einen wesentlichen Einfluss auf den Leimbedarf. Ab kommendem Jahr ist auch die Auswertung des Zusammenhangs Oberflächenrauigkeit und Delaminierung möglich.
Alle Informationen zu den Lösungen sind auf der neu gestalteten Homepage abrufbar. Für Herbst kündigt Kempf zudem neue Delaminierungsanlagen für die unterschiedlichen Einsatzzwecke an. Darüber hinaus werde man in Videos über die Anwendungen informieren.