Genau hingesehen

Ein Artikel von Martina Nöstler (für holzkurier.com bearbeitet) | 08.09.2017 - 08:29

Als Absolvent des IFT Rosenheim ist Schreinermeister Max Brammertz fensterbautechnisch naturgemäß auf dem neuesten Stand der Technik: „Unsere Investitionen in zeitgemäße Fertigungstechnik gehen aber trotzdem meist von meinem Vater aus“, lacht Brammertz jun., „… da verstehen wir uns blendend.“ Vater Eduard Brammertz bindet aber auch die Mitarbeiter intensiv ein: „Wir haben Mitarbeiter, die sehr maschinenaffin sind und auch genau hinschauen. Nicht nur bei der Mechanik, also Lager und Wellen, auch bei der Elektronik.“

Die Investition in einen Fünfachser habe auch Änderungen folgender Fertigungsschritte nach sich gezogen, resümiert Eduard Brammertz: „Wir haben uns aus Qualitätsgründen gegen eine Einzelteilfertigung entschieden und produzieren rahmenweise.“ Allerdings sei man von Zapfenverbindungen abgegangen: „Die Rahmen werden gekontert und verdübelt.“ Üblicherweise werden die beim Kontern manchmal entstehenden Höhendifferenzen der Friese durch eine mehr oder minder deutliche Schattenfuge kaschiert, was Schreinermeister Brammertz, gelinde gesagt, missfiel: „So was ist keine Qualität, also muss man die Rahmenecken putzen. Und das bedeutete Handschleifen, weil eine normale Schleifmaschine ja am Querfries Schleifspuren produziert.“

Weniger Schleifspuren quer zur Faser

Nun sind Vater und Sohn treue Kunden deutscher Hersteller: „Aber bei der Breitband-Schleifmaschine hatte die Schweizer Kündig einfach zu große Vorteile, um sie zu ignorieren.“ Da war zum einen das Preis-Leistungs-Verhältnis, erläutert Brammertz sen.: „Kündig hatte das mit Abstand günstigste Angebot mit 1600 mm Arbeitsbreite – und Breite ist im Fensterbau alles: je breiter, desto besser.“ Der Sohn ergänzt schmunzelnd: „Dass Kündig auch noch die beste Schleifgüte bietet, machte uns die Entscheidung recht einfach.“ Bei Fensterbau Brammertz entschied man sich für eine Kündig Brilliant-2 1600-RdEd Vmax.

Zwei in V-Form angeordnete Schleifaggregate sollen ein besseres Schleifergebnis quer zur Faser bewirken. Was auch hervorragend klappe, sagen die beiden Schreinermeister: „Vor allem bei Eiche sieht man die Schleifspuren quer zur Faser ja sehr deutlich und da erzielt man mit diesem Diagonal-Schleifverfahren von Kündig wesentlich feinere Resultate.“ In der Praxis bedeute es den völligen Entfall der früher nötigen Handschleifarbeit, sagt Brammertz sen.: „Wir können die gekonterten Ecken ohne hässliche Schleifspuren eben schleifen – neben dem konstruktiven Holzschutz auch ein optisches Qualitätsmerkmal.“ Das „besondere“ Schleifverfahren habe noch einen weiteren Vorteil: „Sie können mit den Rahmen die maximal mögliche Arbeitsbreite ausnutzen, weil sie gerade durchlaufen.“

Gehört einfach dazu

Das „doppelte“ Diagonalschleifen biete im Fensterbau eindeutig Vorteile, meint er und betont: „Eine Kündig Vmax gehört meines Erachtens zur modernen CNC-Fensterproduktion einfach dazu.“