Polstermöbelhersteller Bellus brachte es auf den Punkt: Das heimelige Gefühl, welches Möbel vermitteln können, stand in Köln im Vordergrund
© Dinah Urban
Gemütlichkeit stand auf der IMM für viele Aussteller im Vordergrund. Neben Massivholz – vermehrt auch in Form von Zimmerpflanzen und Möbellösungen für selbige – bezog man insbesondere bei Polstermöbeln Samt als Material der Wahl vermehrt mit ein. Das Farbspektrum reichte entsprechend von Weiß bis Schwarz mit Schwerpunkten in natürlichen Holztönen sowie in die sehr satten, eher dunkleren Farben, wie Petrol und Rot, aber auch Senf. Kombiniert wurde gern helles, eher ruhiger wirkendes Holz ohne Rinde an der ansonsten noch gefragten Waldkante mit schwarzem oder grauem Lack. Gespielt wurde zudem mit der Maserung. Der deutliche Faserverlauf der Hölzer wurde neckisch auf riesigen Esstischplatten und formvollendeten Kleinmöbeln arrangiert.
Schwebende Möbel
In Köln bekannten sogar die an Beliebtheit zugenommenen Glasfronten Farbe. Leicht getönt, schafft die sonst puristische Transparenz ganz eigene Akzente, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Als kompakter Block kamen auf der Möbelmesse nur noch wenige Designstücke daher. Sofas, Sessel und Betten wirkten eher filigran und wurden teils so konzipiert, dass sie über dem Boden zu schweben schienen. Neben den dazu benötigten Beinfarben und -formen variierten zudem auch jegliche Ecken, Winkel und Rundungen an Sesseln und Kastenmöbeln. Den Besuchern fiel es vermutlich häufig schwer, sich nicht auf jeder einladenden Sitzgelegenheit zu erholen. Glas kam zum Erhalt der optischen Leichtigkeit selbstverständlich auch zum Einsatz und gab – in Kombination verwendet – zusätzlich den Blick frei auf herausstechende Details der Verarbeitung. Leicht wie eine Feder kam man sich zudem auf den gleichzeitig ergonomisch und optisch ansprechenden Sitzgelegenheiten vor. Mit horizontalen und vertikalen Streben lockerte mancher Hersteller das Erscheinungsbild seiner Stühlrückenlehnen auf. Auch hier waren der Fantasie kaum Grenzen gesetzt.
Gefragte Fräsungen
Während ein moderner Landhausstil laut einiger Hersteller bald in den Kinderzimmern gefragt sein wird, erschienen filigranere Fräsungen in Bad- und Kastenmöbeln für den Wohnbereich. Die nach wie vor perfekt vollendete weiße Oberfläche wurde gern mit Linien, Wellen und anderen Strukturen aufgelockert, wodurch sich Purismus und Individualität nicht mehr ausschließen müssen, denn Letztere lässt sich nur aus der Nähe beziehungsweise fühlend erfahren.
Lieferkette stets im Blick
Fein verarbeitete Möbelstücke, wie diese Schränke von Decca Home, spielten in Köln mit dem Holzbild
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Auffällig viele Dienstleistungen rund um die Möbelproduktion fanden heuer in Köln Gehör. Angefangen bei Einkaufskooperationen, welche dieselbigen durch konzertierte Mengenbündelung erschwinglicher und effizienter machen, interessierte man sich auch für neue Verpackungs- und Versandlösungen. Konfiguratoren, die eine schnelle Zusammenstellung diverser Ausführungsvarianten zum gewünschten Produkt ermöglichen, traten ebenfalls in den Vordergrund.