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Vergleich macht sicher: nicht eingeleimte (li.) im Gegensatz zu eingeleimter Lamelle © Holzreparatur Austria

Saubere Oberfläche – Andrea wird‘s richten

Ein Artikel von Martina Nöstler (für holzkurier.com bearbeitet) | 28.02.2018 - 08:57

„Holzkosmetik ist in allen Bereichen der Holzbe- und -verarbeitung heute ein großes Thema“, weiß Geschäftsführer und Gründer von Holzreparatur Austria, Hubert Burböck. „Nahezu alle Verarbeiter entlang der Wertschöpfungskette verwenden mehr oder weniger zufriedenstellende Produkte, die meist bedingt funktionieren.“

Holzreparatur Austria hat die Kompetenz in diesem Bereich gebündelt. Man bietet für Industrie- und Gewerbekunden aus allen Bereichen der Holzverarbeitung jeweils individuell abgestimmte Konzepte – von A, wie Astspots, über H, wie Heißklebeprodukte, und V, wie vollautomatische Maschinenlösung, bis Z, dem entsprechenden Zubehör, an.

Asteinleimung auf Rohholz

„Die Herausforderung bei diversen Holzausbesserungsarbeiten liegt jeweils darin, den Prozess so effizient und qualitativ möglichst hochwertig auszuführen“, berichtet Burböck aus Erfahrung. „Am günstigsten ist es allerdings, potenzielle Schadstellen, wie Astrisse und Ausfalläste, schon auf dem sägerauen Holz zu fixieren. Dann können sie beim Hobeln gar nicht mehr herausfallen“, skizziert Technik-Chef Siegfried Salchenegger, der für die Anlagenentwicklung verantwortlich zeichnet.

Die Vorteile liegen laut Burböck auf der Hand: Durch den Bearbeitungsschritt schon möglichst früh im Produktionsprozess lasse sich der Ausschuss erheblich reduzieren. Zudem erzielt der Anwender eine geschlossene Oberfläche und minimiere dadurch etwaige Nachreparaturarbeiten.

Signifikant sind die Ergebnisse vor allem bei rustikalen Hölzern, wie Lärchen und Douglasien, oder bei Thermoholz. „Dabei verringert der Einleimprozess den Ausschuss, der nach der Hobelung anfällt, entscheidend“, bestätigt Burböck.

Aber auch bei Decklamellen von BSH- und BSP-Elementen trägt der Ausbesserungsprozess zu entscheidenden Qualitäts- und Effizienzsteigerungen bei – ein Bereich, worin das Thema der geschlossenen Oberfläche immer mehr in den Fokus rückt. „Der Prozess an sich ist sehr einfach“, bekräftigt Salchenegger. „Potenzielle Ausfalläste werden mittels Hotmelt bei 150° C und mit 40 bar injiziert. Somit ist gewährleistet, dass die Fixierung auch tief oder durch die Lamellen hindurch in das Holz eingebracht werden kann.“

Innovationspreis 2016

Das Ergebnis jahrelanger Tests und Entwicklungen ist „Andrea“ (ANDRückEinleimAnlage) – ein Konzept, das 2016 im Rahmen der Holzmesse in Klagenfurt mit dem Innovationspreis ausgezeichnet wurde. „Wir haben im Grunde nichts Neues erfunden, sondern bereits angewandte Technologien optimiert“, gibt man sich bescheiden. Die Idee hat Burböck von bayerischen Sägern übernommen, die rustikale Hölzer, wie Lärchen oder Douglasien, schon seit Jahrzehnten mit Weißleim fixieren. Weißleim hat allerdings den Nachteil, dass dieser lange Aushärtzeiten hat und im Winter nur bedingt einsetzbar ist.

Somit war der Einsatz einer Hotmeltlösung eine effiziente Alternative.

Individuelle Anlagenkonzepte

Maximale Flexibilität bietet Andrea ebenso für den Kunden. „Wir haben für jede Betriebsgröße und sämtliche Mengenanforderungen eine maßgeschneiderte Lösung“, erklärt Burböck. Tatsächlich sind die Asteinleimanlagen aus Zeltweg von der manuellen Kleinanlage bis hin zur vollautomatischen Anlage verfügbar.

„Der modulare Aufbau der unterschiedlichen Komponenten ermöglicht es, Kunden ein Technikpaket anzubieten, das dann jeweils in bestehende Anlagenkonstellationen integriert werden kann“, fasst Salchenegger zusammen. „Durch diesen Prozess reduzieren wir den Ausschuss signifikant und stellen sicher, dass unsere Sichtelemente eine homogene und perfekte Oberfläche haben.“

Effiziente Automatisierungslösungen

Als logischer Schritt in der Weiterentwicklung gründeten Burböck und Salchenegger schon 2016 mit WoodCare Solutions am Holzinnovationszentrum in Zeltweg ein Unternehmen für Sondermaschinenbau. Gemeinsam entwickeln die Geschäftspartner am Standort teil- und vollautomatisierte Anlagen. „Konzept sowie jegliche Komponenten werden individuell aus einer Hand geliefert und in Betrieb genommen“, erläutert der für die Technik verantwortliche Geschäftsführer. Kunden bekommen vom Scanner über die Auftragsgeräte bis hin zu entsprechend optimalen Füllmaterialien alles aus einer Hand. „Somit ist gewährleistet, dass alles maximal aufeinander abgestimmt ist“, heißt es aus Zeltweg.

Robotik für die Holzindustrie

Als weiteren Geschäftsbereich widmet sich das Team von WoodCare Solutions dem Thema Robotik. Im Engineering Center Wood des Holzinnovationszentrums (HIZ) sind so in den vergangenen Jahren spannende Industriekonzepte entwickelt worden, die über das Thema „Holzkosmetik“ hinausgehen. „Schwerpunktmäßig befassen wir uns natürlich mit dem Thema Holzausbesserungen, wo unsere Konzepte sehr einfach in bestehende Anlagen integriert werden können“, führt Burböck aus. Allerdings gibt es in Holz be- und -verarbeitenden Betrieben zudem unzählige weitere Einsatzmöglichkeiten für effiziente Roboterlösungen, womit dem innovativen Entwicklungs-
team die Arbeit in den nächsten Jahren nicht ausgehen dürfte.