HFA_Surf-Parquet.jpg

Holzfußböden mit strukturierten Oberflächen brauchen nicht nur zuverlässige Beschichtungssysteme, sondern auch optimierte Reinigungs- und Überarbeitungskonzepte © HFA

Aus der Forschung

Geschützte Holzstruktur

Ein Artikel von Dr. Gerhard Grüll, HFA | 11.07.2018 - 07:11

Der natürlich gewachsene Werkstoff Holz hat die besten Voraussetzungen für individuelle Gestaltungsmöglichkeiten. Die heute sehr beliebten Holzfußböden mit markanten Oberflächenmerkmalen einschließlich Ästen und ausgefüllten Rissen verdeutlichen dies in einer beeindruckenden Weise. Allerdings haben Imitate aus anderen Materialien durch Fortschritte in der Digitaldrucktechnik und Herstellungstechnologie ein authentisches Aussehen erreicht, sodass Laien die Nachbildungen kaum mehr von natürlichem Holz unterscheiden können. Es besteht daher bei Holzfußböden Entwicklungsbedarf in Bezug auf strukturierte Oberflächen mit natürlichem Aussehen und sehr hoher Beständigkeit sowie Reinigungs- und Überarbeitungskonzepte.

Hohe Beständigkeit ist gefragt

Ziele des Projektes Surf-Parquet sind die Herstellung und Steuerung der Makro- und Mikrostruktur von beschichteten Holzfußböden und der Beschichtungen für eine hohe Beständigkeit der Oberflächen gegen die Einwirkung von Wasser, Bau- und Haushaltschemikalien. In neuen Ansätzen erarbeitet man optimierte Varianten der Strukturgestaltung von Oberflächen auf beschichtetem, echtem Holz, die einer unbehandelten Holzoberfläche hinsichtlich Optik und Haptik möglichst nahekommen sollen. Diese werden analysiert und Schwachstellen von strukturierten beschichteten Holzfußböden verbessert. Die Strukturgestaltung der Oberfläche erreicht man grundsätzlich über Prozesse der Holzoberflächenvorbehandlung und der Beschichtung inklusive deren Zwischenschritte (Applikationsparameter, Formulierung, Strukturadditive) sowie für jene nach der Beschichtung.

Zur Beständigkeit gegenüber Chemikalien auf der Baustelle werden in einem Screening kritische Materialien identifiziert und Lösungskonzepte zur Vermeidung von Schäden durch diese Substanzen abgeleitet. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung von Reinigungs- und Überarbeitungskonzepten für strukturierte Holzoberflächen. Auf den Verschmutzungsgrad und die Oberfläche abgestimmte Reinigungsmethoden werden in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern entwickelt, in Laborversuchen angewandt und die Wirksamkeit wird beurteilt. Über mikroskopische Untersuchungen der Oberfläche und Topografie charakterisieren die Experten die Oberflächen, identifizieren Schwachstellen hinsichtlich der Beständigkeit sowie im Zusammenhang mit der Reinigung und leiten Maßnahmen ab.

Die Forschungsarbeiten starteten im November 2017 und laufen zwei Jahre.