Ausgelastet, aber weniger aufgeregt
Mit der derzeitigen Marktlage sind die heimischen BSP-Produzenten durchwegs zufrieden. Der Markt boome und man habe bis Jahresende noch einige Projekte in der Pipeline, formuliert es ein Hersteller. Die Lieferzeiten lagen im Sommer, ähnlich wie im Vorjahr, je nach Produkt und Markt zwischen eineinhalb und vier Monaten. Anders als in den vergangenen Jahren beschreiben einzelne Produzenten die Situation aber als deutlich weniger aufgeregt. Die Kunden hätten sich auf die bestehenden Lieferzeiten eingestellt, so die Schlussfolgerung.
In puncto Preisentwicklung hat sich seit dem vergangenen Jahr wenig getan. Zwar seien einzelne Preise moderat angepasst worden, im Vergleich zu anderen Holzprodukten blieben diese aber weitgehend stabil. Trotz der ausgesprochen guten Situation betonen Marktteilnehmer aber, dass der Verkauf von Brettsperrholz dennoch kein Selbstläufer sei – um seine Kapazitäten am Markt unterzubringen, müsse man viel „laufen“.
Entspannung 2020 erwartet
In den zusätzlichen Kapazitäten, die ab dem nächsten Jahr auf dem Markt sein werden, sieht kaum jemand ein Problem. Vielmehr hofft man dadurch auf eine Entspannung der Situation und ein ausgeglichenes Verhältnis von Angebot und Nachfrage.
Blickt man allerdings weiter in die Zukunft, werden die Prognosen deutlich vorsichtiger. Neben weiteren fixen Kapazitäten, wie etwa jene von KLH in Wiesenau, Theurl in Steinfeld oder Stora Enso in Ždírec/CZ, überlegen zahlreiche weitere große mitteleuropäische Holzindustrien, in den BSP-Markt einzusteigen. Darüber hinaus spielen vor allem die wirtschaftliche Großwetterlage und die damit verbundene Entwicklung der Baukonjunktur wesentliche, aber schwer einzuschätzende Rollen.
Trotz dieser erwarteten Veränderungen sind die Hersteller aber keineswegs pessimistisch. Brettsperrholz sei nach wie vor ein Nischenprodukt, das sich vernünftig entwickle. Jeder zusätzliche Hersteller sei für die Etablierung von BSP wichtig – es gebe am Markt noch Platz, so der Tenor.
Neue Märkte
Unterschiedlich weit sind die heimischen Hersteller bei der konsequenten Bearbeitung von Exportmärkten. Neben Spotlieferungen in alle Welt werden außerhalb Europas vor allem die USA immer wieder genannt. Dennoch entwickle sich dieser Markt deutlich langsamer, als oft propagiert. Es werde dort „viel mehr geredet, als tatsächlich umgesetzt“. Zudem sei die Lobby gegen den Einsatz von Massivholz im mehrgeschossigen Bau dort wesentlich stärker als in Europa, formuliert es ein heimischer Produzent. Mit den ersten großen lokalen Herstellern, wie etwa Katerra oder International Beams, könnte sich dies aber ändern.