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Seit wenigen Wochen beurteilt dieser Spectra- Scanner von ATB Blank die ungehobelten Lamellen bei Stadlmayr © Günther Jauk

Stadlmayr

Einer, der alles sieht

Ein Artikel von Günther Jauk | 06.02.2020 - 14:48
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Gerhard Stadlmayr (li.) gemeinsam mit seiner Tochter, Edith Kaltenböck, und Philipp Mayer © Günther Jauk

Am Ende war es einfacher, als gedacht: Nach nur drei Tagen Schulung im deutschen Roggenburg und weiteren zweieinhalb Tagen Montage in Taufkirchen an der Trattnach nahm der Kappscanner des Typs ATB Spectra ohne lange Inbetriebnahme seine Arbeit bei Stadlmayr auf.

Aber von Anfang an: 1956 als Sägewerk gegründet, begann „Stadlmayr Parkett- und Holzwerk“ bereits Anfang der 1960er-Jahre mit der Produktion von Massivparkett, dem Handel mit Teppich- und PVC-Belägen sowie deren professioneller Verlegung. Heute steht der oberösterreichische Traditionsbetrieb solide auf zwei Beinen. Neben dem Vertrieb von Bodenbelägen, Treppen, Innentüren und Terrassen betreibt das Familienunternehmen ein kleines, aber feines Holzwerk, das auch Lohnarbeiten anbietet. „Wir machen alles, was die Großen nicht machen“, bringt es Geschäftsführer Gerhard Stadlmayr auf den Punkt. Gemeint sind damit oft kleinteilige Chargen keilgezinkter Lamellen, wie sie beispielsweise im Möbel- oder Innenausbau eingesetzt werden. Darüber hinaus finden sich Stadlmayr-Produkte oft in Saunen, Messeständen, Wintergärten oder Türen. Neben Fichte und Tanne verarbeitet das Unternehmen auch Kiefer und diverse Hartholzarten. „Unabhängig vom Kunden und Ausgangsmaterial versuchen wir, aus jedem Holz die größtmögliche Wertschöpfung zu erzielen“, gibt Stadlmayr Einblick in die Unternehmensphilosophie. Nicht selten entstehen dadurch drei bis vier Sortimente aus nur einer Rohlamelle.

Schmutz ist kein Problem

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Der Kappscanner ATB Spectra schafft bis zu 200 m/min Vorschub © Günther Jauk

Bis vor wenigen Wochen oblag die Qualitätsbeurteilung vor der Kappsäge einem gut geschulten Mitarbeiter. Dieser beurteilte pro Schicht rund 2000 lfm Lamellen. „Mit der geplanten Aufstockung auf 4000 lfm hätten wir vor der Kappsäge noch einen weiteren Mann benötigt“, berichtet Stadlmayr und ergänzt, dass Mitarbeiter im Großraum Wels-Grieskirchen nur sehr schwer zu finden seien.

Mit dieser Ausgangssituation machte sich der Geschäftsführer auf die Suche nach einer geeigneten Scannerlösung. Fündig wurde er schließlich bei ATB Blank. Zwar gebe es am Markt auch noch andere Lösungen, für seine Ansprüche habe jene von ATB aber am besten gepasst. Besonders betont Stadlmayr in diesem Zusammenhang die Flexibilität von ATB: „Sie waren die Einzigen, die bereit waren, ihre Scannerlösung ohne Weiteres mit der bestehenden Kappsäge zu kombinieren.“

Konkret entschied sich Stadlmayr für einen Kappscanner des Typs ATB Spectra für ungehobelte Ware. Dieser ist laut ATB-Geschäftsführer Georg Blank besonders unempfindlich gegenüber verschmutzten und vergrauten Brettoberflächen. Eine Fehlerklassifizierung anhand von sechs Systemparametern sorgt dafür, dass kritische Äste und Risse als solche erkannt werden. Dank der verbauten Matrixkameras erzielt das System eine Längsauflösung von 0,2 mm bei 200 m/min Vorschub.

Selbstlernendes System

Die von Stadlmayr definierten Qualitäten einzelner Sortimente lernt der ATB Spectra automatisch anhand von Musterlamellen. „Am Anfang hätte er zwar deutlich zu viel rausgeschnitten, aber bereits nach wenigen Tagen konnten wir die gesamte Kappstation bei einfachen Sortimenten mannlos betreiben“, ist der Geschäftsführer zufrieden. Für komplizierte Produkte und Hartholz befindet man sich noch in der Optimierungsphase. Aber auch hier werde der Scanner künftig mannlos optimale Ergebnisse erzielen, sind Blank und Stadlmayr gleichermaßen überzeugt.