Danzer

Herausforderndes Laubholzgeschäft

Ein Artikel von Martina Nöstler (für holzkurier.com bearbeitet) | 25.05.2020 - 11:26

Danzer erreichte 2019 einen Umsatz von 180 Mio. €. Im Vergleich zum Vorjahr (202 Mio. €) bedeutet dies einen Rückgang um 11%. Das Unternehmen nennt zwei wesentliche Gründe für den Umsatzrückgang: die Schließung der Parkettdecklagenproduktion in Frankreich und den stark zurückgegangenen Verkauf von Schnittholz in Nordamerika aufgrund des Handelsstreits zwischen den USA und China. Das Unternehmen reagiert mit einer Anpassung des Geschäftsbetriebs und der Overhead-Kosten. Danzer wird sich in Zukunft auf die Geschäftsbereiche konzentrieren, in denen es klare Wettbewerbsvorteile hat.

44% des Umsatzes 2019 stammten aus dem Verkauf von gemesserten Produkten, 33% aus gesägten Produkten und die verbleibenden 23 % entfielen auf Rundholz, Spezialitäten und Dienstleistungen. 2019 lieferte Danzer Produkte in 76 Länder. Der Umsatz blieb in den meisten Regionen gegenüber 2018 stabil oder nahm zu. Die Verkäufe nach China sind um zwei Drittel geschrumpft, was hauptsächlich auf die geringeren Verkaufszahlen von Laubschnittholz zurückzuführen ist. Auch in Europa sind die Umsätze von Danzer zurückgegangen: Die klassische Furnierproduktion in Europa wurde auf Holzarten beschränkt, die profitabel vermarktet und nachhaltig eingekauft werden können. Nach der Schließung von Danzer France konnte die Parkettdecklagen-Produktion die geplante Reduzierung der klassischen Furnierproduktion nicht ausgleichen. Danzer betreibt vier Produktionsstandorte in Europa sowie sechs in Nordamerika und beschäftigt weltweit 1600 Mitarbeiter.

2019 verkaufte Danzer mehr als 150 Laubholzarten: 61% der Verkäufe entfielen auf nordamerikanische Holzarten, 31 % auf europäische, 7 % auf afrikanische und 1% entfiel auf Holzarten aus anderen Regionen der Welt. Die drei meistverkauften Holzarten waren Europäische Eiche, Amerikanische Walnuss und Amerikanische Weißeiche.

Angesichts gesunkener Umsatzzahlen straffte Danzer seinen Betrieb und senkte die Kosten in Europa und Nordamerika. Vermögenswerte und Aktivitäten, die nicht zu dieser Strategie passen, werden überprüft. Danzer veräußerte kürzlich fast seine gesamten Forstbestände in Nordamerika.

Das Ergebnis der Geschäftstätigkeit von Danzer im 1. Quartal 2020 war zufriedenstellend und spiegelt die vorgenommenen Kostenanpassungen wider. Im April führte die Coronakrise zu einem Umsatzrückgang von rund 30% im Monatsvergleich. „Wir erwarten, dass sich der Umsatz im Mai leicht erholen wird“, so CEO Hans-Joachim Danzer abschließend.