schmalz

Auf alles vorbereitet

Ein Artikel von Birgit Fingerlos | 03.06.2020 - 14:51

Im Vorjahr erwirtschaftete J. Schmalz, Glatten/DE, einen Umsatz in der Höhe von 190 Mio. €. Der laut eigenen Angaben Marktführer in der Automatisierung mit Vakuum sowie in ergonomischen Handhabungssystemen hat Vertriebs- und Produktionsgesellschaften in Melbourne/Australien, Shanghai/CN, Pune/IN, Yokohama/JP und Raleigh (NC)/USA. Vertriebsgesellschaften und -partner vervollständigen das internationale Netzwerk. Heuer hat man mit Schmalz Österreich mit Sitz in Linz eine weitere Vertriebsgesellschaft gegründet. „Mit einer kleinen neuen Mannschaft wollen wir den Vertrieb in Österreich weiter ausbauen. Wegen des Coronavirus sind wir natürlich holprig gestartet, aber ich habe das Gefühl, dass die Marktbearbeitung ganz gut funktioniert“, sagte Dr. Kurt Schmalz, geschäftsführender Gesellschafter bei J. Schmalz, anlässlich des virtuellen Pressetags, der am 25. Mai stattfand.

Schmalz erläuterte während der Presseveranstaltung die einzelnen ­Geschäftsfelder Vakuum-Automation, Handhabung und Energiespeicher. Das Produktportfolio bei Vakuum-Automation umfasst Komponenten, wie Sauggreifer oder Vakuumerzeuger, komplette Greifsysteme und Spannlösungen, zum Beispiel zum Festhalten von Werkstücken auf CNC-Bearbeitungszentren. Im Geschäftsfeld Handhabung bietet J. Schmalz mit Vakuumhebern und Krananlagen moderne Handhabungslösungen für Industrie und Handwerk, zum Beispiel für Anwendungen in der Logistik. Das Geschäftsfeld Energiespeicher ist für J. Schmalz noch relativ neu, man möchte damit ein weiteres Standbein im Bereich der stationären Energiespeicher aufbauen. Am Standort Glatten wurde hierfür in ein Labor mit Simulations- und Testanlagen investiert. Zudem hat Schmalz umfangreiche Kooperationen mit wichtigen Marktbegleitern vereinbart. „Dieser Bereich ist noch stark entwicklungslastig. Wir planen, dass wir zu Jahresende eine noch leistungsfähigere Stack-Generation präsentieren können“, erklärte Schmalz.

Von Schmalz werden zahlreiche unterschiedliche Branchen bedient: Automobil, Verpackung, Logistik, Elektronik, Kunststoff, Faserverbund, Glas, ... „Vakuumtechnik ist vor allem auch in der Holzbranche unverzichtbar“, betonte Dr. Maik Fiedler, Leiter Geschäftsfeld Vakuum-Automation und Mitglied der Unternehmensleitung.

Corona beeinflusst Geschäftstätigkeit

Das 1. Quartal konnte das Unternehmen mit einem guten Ergebnis abschließen. In Glatten rechnet man für das Gesamtjahr aufgrund der Coronavirus-Pandemie mit verschiedenen Szenarien, so hat man sich auch auf einen zweistelligen Rückgang im Auftragseingang und Umsatz vorbereitet. Trotz ausgefallener Messen ist es gelungen, den persönlichen Kundenkontakt über neue Kanäle auszubauen: So wurden ein Livechat und eine Videoberatung etabliert. Die erste virtuelle Messe steht in den Startlöchern. „Wir nutzen diese Kanäle, um unseren Kunden die zahlreichen Produktneuheiten aus dem Frühjahr vorzustellen, darunter Lösungen für die Robotik und für die Digitalisierung von Greifprozessen“, informierte Schmalz.

Digitale Zukunft

Von der Digitalisierung verspricht man sich bei J. Schmalz laut Eigenangaben Großes. Kunden profitieren davon aber erst dann, wenn für sie sicht- und spürbare Mehrwerte entstehen. Das betrifft alle Prozessschritte von der Auslegung und Konfiguration über die Beschaffung bis hin zum Betrieb. „Darauf richten wir unsere Organisation und unsere Produkte aus“, bekräftigte Schmalz.

Eine Produktneuheit für die Digitalisierung, die Schmalz Connect Suite, stellte Fiedler vor. Intelligente Komponenten können mehr als nur digitale Steuersignale verarbeiten. So sind beispielsweise Smart Field Devices von Schmalz in der Lage, werthaltige Informationen zu liefern, um Prozesse zu verbessern. Mit der neuen Schmalz Connect Suite haben Anwender die Daten der Smart Field Devices von Schmalz sowie die von anderen Komponentenherstellern jederzeit im Blick. Eine Datenanalyse ist über die Lösung genauso möglich wie die Parametrierung der einzelnen Geräte.