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Am Puls der Zeit

Ein Artikel von Birgit Fingerlos (für holzkurier.com bearbeitet) | 16.06.2020 - 15:28
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Alle am Ideenwettbewerb beteiligten Personen freuen sich über die Praxistauglichkeit der eingereichten Ideen. 1.Reihe, v. li.: Stefan Bauer, Michael Tschallener, Matej Maryska, Laura Gosnik, Rudolf Rosenstatter; 2. Reihe: Herbert Lechner, Amy Buchegger, Paula Schmalhorst, Otmar Bachler; 3. Reihe: Gregor Grill, Diana Wieden-Bischof, Alexander Petutschnigg, Hans Rechner © ProHolz Salzburg/Holzcluster Salzburg

Das Material Holz ist mit der Geschichte, Kultur und Wirtschaft im Salzburger Land stark verbunden. Holz ist aber alles andere als altmodisch: Neue Technologien und Verfahren helfen dabei, die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten des leistungsfähigen Naturmaterials auszuschöpfen. Am Wissenscampus Kuchl (Fachhochschule Salzburg und Holztechnikum Kuchl) werden laufend Projekte initiiert beziehungsweise erarbeitet. Neu ist dabei, auf Open Innovation zu setzen. „Innovative Geschäfts­modelle, Regionalität, Tradition neu gedacht oder die Steigerung der Attraktivität der Holzbranche als Arbeitgeber: Der Ideenwettbewerb ‚Neue Holzwege – Innovationen für die Salzburger Holzwirtschaft‘ suchte nach Impulsen für den in Salzburg tief ­verwurzelten Wirtschaftszweig“, sagt proHolz Salzburg-Obmann Rudolf Rosenstatter. Der Wettbewerb wurde von proHolz Salzburg und dem Holzcluster Salzburg veranstaltet.

Die Open Innovation Community verzeichnete von 4. Februar bis 4. April insgesamt 400 neue Nutzer. Diese haben 140 Ideen generiert. Die Ideen wurden in einer zweiwöchigen Votingphase durch die Community geliked, kommentiert und bewertet. Die 32 besten Ideen schafften es in die Jurybewertung. „Besonders der Aspekt des Ideennutzens für die Salzburger Holzwirtschaft und die Umsetzbarkeit der Ideen war der Jury ein besonderes Anliegen“, kommentiert Jurymitglied Johanna Kanzian, Marketingleiterin am Holztechnikum Kuchl.

Stilvoller Urlaub

Den ersten Platz gewannen Michael Tschallener und Matej Maryska mit ihrem Projekt „Urlaub im Holz“. Sie haben schlichte, aber stilvolle Unterschlupfe aus Holz entworfen, die zum Verweilen und Übernachten einladen. Für die Nutzung tritt man einer Community bei, durch die Bezahlung eines pauschalen Unkostenbeitrags kann man alle Unterschlupfe nutzen. Diese sollen in jeder österreichischen Gemeinde errichtet werden. So sollen inländischer Individualtourismus und lokale Wirtschaft angeregt, Hotspots entlastet und Nachhaltigkeit soll gefördert werden. Der Sieger darf gemeinsam mit der Schibau Thurner, St. Johann im Pongau, seinen eigenen Holzski im Wert von 950 € bauen. „Der erste Platz war der klare Favorit, denn die Idee ist gerade jetzt aktuell und zeitgemäß. Urlaub zu Hause, im nachhaltigen Raum, einfach und echt. Auch was die Umsetzbarkeit der Idee betrifft, konnte das ­Siegerprojekt voll punkten“, erklären die Jury­mitglieder Katharina Springl und Otmar Bachler von Holzcluster Salzburg und ­proHolz Salzburg.

Hölzerne Fahrradkomponenten

Platz zwei belegte „Bikeshit – wooden components“, bei dem herkömmliche Fahrradteile durch Holzkomponenten ersetzt ­werden. Dies können Fahrradpedale, Trinkflaschenhalter, Gepäckträger, Sattel oder zum Beispiel auch Bugholzlenker sein.

Kinder für den Tischlerberuf begeistern

Die Idee einer „Spieltischlerei“ hat den dritten Platz gewonnen. Hier lernen Kinder den Tischlerberuf spielerisch kennen und können dabei ihre Kreativität einsetzen. In Form eines Workshops entwirft der Tischler gemeinsam mit Kindern ein Spielmöbel. Die Kinder können bei der Fertigung mithelfen und den Prozess bis zur Fertigstellung des Möbels beobachten.

Knapp am Siegertreppchen vorbei

Auf dem vierten Platz landete das Steck­möbelsystem „Change & Combine Wooden Furniture“. Platz fünf belegte das Projekt „Tree to Plank Experience”, das den Lebenszyklus von Holz mithilfe von Virtual Reality näherbringen möchte.

Das Zukunftsmaterial

Alle Gewinner sind Studierende der Fachhochschule Salzburg am Standort Kuchl. „Dass alle Gewinnerideen aus den Köpfen von FH-Studierenden der Studiengänge ­Design und Produktmanagement sowie Holztechnologie und Holzbau stammen, zeigt, dass Holz bei den jungen Leuten als ­Zukunftsmaterial mit funktionalen und technischen Vorteilen, das einen positiven Beitrag zum Thema Klimaschutz leistet, wahrgenommen wird“, meint Dominik Walcher vom Studiengang Design und Produktmanagement der FH Salzburg und Projektleiter des Holz-Ideenwettbewerbs.