Pfeifer Group

BSP-Werk erfolgreich gestartet

Ein Artikel von Günther Jauk | 10.11.2020 - 14:08

Vor einem Jahr startete die Pfeifer Group am deutschen Standort Schlitz die erste Brettsperrholz-Linie des Unternehmens. Die Produktionskapazität liegt bei  50.000 m³/J. Im Sommer nahm man den Zweischicht-Betrieb auf und noch im November startet man, wie geplant, die zweite Ausbaustufe. Nach der Fertigstellung im Frühling 2021 soll die vorerst finale Kapazität des Standortes 100.000 m³/J betragen. Im darauffolgenden Jahr möchte man diese dann auch ausfahren.

Die ganze Welt im Blick

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Als technischer Vertriebsleiter BSP der Pfeifer Group kennt Bernd Gusinde sein Produkt in- und auswendig © Günther Jauk

Aufgrund der geografischen Lage mitten in Deutschland und der dort bestehenden Pfeifer-Kundenstruktur liegt der Fokus des Verkaufsteams stark auf diesem Gebiet. „Hinzu kommt, dass der Holzbau in Deutschland auch in Ballungszentren immer mehr an Fahrt aufnimmt, was zahlreiche Großprojekte wie etwa in Frankfurt oder Berlin eindrücklich beweisen. Hier haben wir sicher auch einen logistischen Vorteil gegenüber unseren Mitbewerbern aus dem Süden“, betont der technische Vertriebsleiter Bernd Gusinde.

Neben Deutschland ist Pfeifer aber mittlerweile auch in Österreich, Italien und der Schweiz mit Brettsperrholz präsent. Hier konnte man aufgrund der guten Strukturen ebenfalls rasch Fuß fassen. Mittelfristig richtet sich der Blick dann auf weitere Nachbarländer, wie etwa Frankreich, Benelux, Polen oder Tschechien – der Erhalt der französischen Zulassung ist bis Mitte 2021 geplant. „Neben ganz Europa beobachten wir natürlich auch interessante Überseemärkte sehr genau und werden uns in den kommenden Jahren entsprechend weiterentwickeln“, berichtet Gusinde.

Partnerschaften vertiefen

Entsprechen der Unternehmensphilosophie hat der Handel für Pfeifer auch im BSP-Sektor einen großen Stellenwert. „Hier gilt es vor allem langfristige Beziehungen weiter zu vertiefen und bestehende Kunden bestmöglich zu bedienen“, so der Vertriebsleiter und ergänzt, dass aber auf der anderen Seite beim Händler ein gewisses Know-how für Brettsperrholz vorhanden sein sollte: „Natürlich unterstützen wir unsere Kunden so weit als möglich, bieten explizit aber keine Holzbauplanung an.“
Neben dem Handel richtet sich Pfeifer beim Brettsperrholz-Vertrieb auch an größere Holzbaubetriebe und Zimmerer welche man, je nach Bedarf, mit Roh- oder fertig abgebundenen Platten bedient. Darüber möchte man künftig auch verstärkt Architekten, Bauträger, Investoren sowie weitere Entscheidungsträger in der Baubranche ansprechen.  

Als weiteren Zukunftsmarkt ortet Gusinde den Modulbau. Diese Sparte werde in den kommenden Jahren noch kräftig zulegen und Pfeifer ist mit seinen Anlagen bestes für derartige Aufträge aufgestellt.

Was der Markt fordert

Um die 100.000 m³/J zu erreichen, installiert Pfeifer in der zweiten Ausbaustufe eine weitere Keilzinkenanlage sowie zusätzliche Abbundkapazitäten. In puncto Oberfläche setzt das Unternehmen dabei ausschließlich auf Fichte in den Qualitäten „Industrie“ „Industriesicht“ und „Wohnsicht“. Weitere Holzarten sowie zusätzliche Veredelungsschritte sind aktuell nicht angedacht. „Mit unserer derzeitigen und noch geplanten Ausstattung können wir 80 % von dem, was der Markt fordert, problemlos anbieten – aber natürlich beobachten wir die Entwicklungen sehr genau und werden bei Bedarf auch handeln“, beleuchtet Gusinde die Strategie.

Gut aufgestellt

„Natürlich waren die Umstände kurz nach dem Start der BSP-Fertigung für uns nicht gerade optimal“, berichtet Gusinde. Aufgrund der Coronapandemie waren einige Überseemärkte vorübergehend geschlossen und entsprechend mehr BSP in Mitteleuropa auf dem Markt. Dank guter Vorbereitung und der weiterhin laufenden Heimmärkte ist man aber dennoch erfolgreich gestartet.
Mit dieser Investition ist die Pfeifer Group im BSP-Sektor laut Gusinde für die kommenden Jahre gut aufgestellt. Dabei betont er aber, dass nicht die Platte an sich, sondern viel mehr die dazugehörige Dienstleistung ausschlaggebend ist: „Die richtig zugeschnittene Platte muss genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort ankommen – das ist entscheidend.“

Dem weiterhin stark wachsenden Angebot in Mitteleuropa und darüber hinaus steht Gusinde ebenfalls positiv gegenüber: „Eine höhere Verfügbarkeit ist das Beste, was Brettsperrholz derzeit passieren kann. Mit dem rasch wachsendem Holzbauanteil und der Notwendigkeit Wohnraum zu schaffen, wird der Kuchen zudem auch noch deutlich größer werden. Und sollte der Bedarf einmal zurückgehen, dann wird es auf Zuverlässigkeit, Qualität und Termintreue ankommen – und genau da wollen wir punkten.“