„Wer sich weiterentwickeln möchte, muss etwas tun. Das war schon immer meine Maxime und mein Antrieb. Ich möchte mehr als nur Möbel bauen. Mir geht es darum, mit unseren nach Maß gefertigten Naturholzmöbeln zu überzeugen, Ökologie mit Ästhetik zu verbinden und den grünen Gedanken in die Welt zu tragen. Zudem ist es uns ein Anliegen, die heimischen Arbeitsplätze unserer exzellenten Fachkräfte zu erhalten und auszubauen“, sagte Emprechtinger. Bereits von 2017 bis 2019 hat Team 7, Ried im Innkreis, 25 Mio. € in die Hand genommen, um die Logistik neu aufzustellen. Zum 35 Mio. €-Innovationspaket, das bis 2024 umgesetzt wird, gehören der Neubau der Team 7 Welt in Ried, eine neue Werkshalle, eine Holzheizzentrale und digitale Maßnahmen. „Das Entscheidende ist aber, dass wir uns komplett neu ausrichten. Jeder Arbeitsplatz wird sich bei uns in dieser Zeit bis 2024 verändern“, erklärte Pretzl.
Wir wollen unseren einzigartigen ökologischen Weg mutig fortsetzen.
Viergeschossiger Holzbau
Dr. Georg Emprechtinger, Team 7-Geschäftsführer © Team 7
„Am 2. August fährt der Bagger auf und dann geht’s los“, freut sich Emprechtinger. Gestartet wird mit dem Bau der Team 7 Welt, 20 Mio. € sind dafür vorgesehen. Die Team 7 Welt umfasst einen viergeschossigen Holzskelettbau mit 6100 m2 Nutzfläche. Hinzu kommt eine 3000 m2 große Tiefgarage. Das Gebäude wurde vom Architekturbüro Matulik entworfen und wird von Wiehag umgesetzt. Spätestens im Frühjahr 2023 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Bei dem geplanten Lowtech-Gebäude mit begrünten Dächern stehen Energieeffizienz, Ressourcenschonung und Wirtschaftlichkeit sowie eine behagliche Atmosphäre im Fokus. „Das Bauholz beziehen wir zum Teil aus unserem eigenen Wald. Die Sonnenschutzlamellen aus unbehandelter Eiche werden wir selber produzieren“, präsentierte Emprechtinger die Pläne. Im ersten und zweiten Obergeschoss werden Open Space-Arbeitsplätze entstehen. Auf der dritten Etage sind Kommunikationsflächen, eine Showküche, eine Skybar mit Blick über Ried sowie ein Konferenzraum und eine Dachterrasse vorgesehen. Hinzu kommt ein 1200 m2 Team 7 Store. Im Erdgeschoss entstehen ein 380 m2 großer Veranstaltungsraum und ein Restaurant. „Mit dem Neubau in Ried schaffen wir eine perfekte Plattform, um die Leidenschaft und Begeisterung für die Marke Team 7 erlebbar zu machen und unsere Produkte ausführlich zu erklären“, so Emprechtinger.
Wir erhalten attraktive Arbeitsplätze für die nächsten Generationen in Oberösterreich.
Mehr Produktionsfläche
Hermann Pretzl, Team 7-Geschäftsführer © Team 7
Um die Betriebsabläufe zukünftig noch effizienter zu gestalten, wird eine 2000 m2 große Fertigungshalle gebaut, die Anfang 2024 ihren Betrieb aufnehmen soll. Damit erhöht sich die Gesamthallenfläche von Team 7 auf 67.000 m2. Die Photovoltaikanlage wird auf 1000 kWp ausgebaut und es wird in eine Holzheizzentrale für die autarke Wärmversorgung investiert. Damit sei die grüne Fabrik bestens für die Zukunft gerüstet, zeigten sich die beiden Geschäftsführer überzeugt. Ebenfalls investiert man in die Produktionstechnik. CNC-, Schleif- und Kittanlagen sowie eine Messstation, Trockenkammern und ein automatisiertes Kommissionierlager stehen auf dem Plan. Parallel dazu sorgen Umstrukturierungen in der Fertigung, Digitalisierungsmaßnahmen und Roboter in der Kommissionierung für sequenzielle Bearbeitungsprozesse. Man sieht das bei Team 7 als wichtigen Baustein für eine noch effizientere Herstellung. „Dank der Investitionen können wir die Produktionsschritte noch effizienter aufeinander abstimmen“, erklärt Pretzl. Dazu gehört auch die Energiegewinnung: Allein mit dem neuen Heizhaus generiert Team 7 eine autarke Wärmeversorgung für den Standort Ried.
2020 war nicht einfach
Der Umsatz des Naturholzmöbelherstellers Team 7 hat sich innerhalb von 20 Jahren mehr als verdreifacht. 2020 erwirtschaftete Team 7 einen Umsatz in der Höhe von 101 Mio. €, das sind 7% mehr als im Vorjahr. Die Exportquote des Unternehmens beträgt 86 %, geliefert wird in 34 Länder. „Diese Zahlen klingen gut, aber es war nicht einfach, 2020 hatten wir einen vierwöchigen Stillstand in der Produktion. Wir erlebten eine ganz massive Stop & Go-Entwicklung, die auch nicht einfach zu führen war“, blickte Emprechtinger auf ein vom Coronavirus geprägtes Jahr zurück. Das 1. Quartal 2021 bescherte Team 7 ein deutliches Umsatzplus, aber auch ein laut Emprechtinger „brutales“ Minus beim Auftragseingang. Letzteres führt der Geschäftsführer auf die Lockdowns in Deutschland, Österreich und der Schweiz zurück. „Seit April 2020 produzieren wir in Vollauslastung“, sagte Pretzl. „Die Welt hat sich dramatisch geändert, wir sind aber gelassener geworden“, erklärte Emprechtinger.
