Kallesoe

Zwei Großprojekte in trockenen Tüchern

Ein Artikel von Martina Nöstler | 02.08.2021 - 09:47

Rund 25 Mio. € investierte Kalesnikoff Lumber im kanadischen Castlegar in eine neue Weiterverarbeitungslinie. In dem Werk kann seit vergangenem Jahr Brettsperrholz und Brettschichtholz hergestellt werden. Das Unternehmen ist seit über 80 Jahren in der Holzindustrie tätig und zählt zu den am meisten vertikal integrierten Unternehmen in diesem Bereich. Die Produktpalette reicht von Setzlingen für die Wiederaufforstung über Schnittholz aus dem eigenen Sägewerk bis hin zu Brettsperr- und Brettschichtholz. Mit diesem neuen Werk hat Kalesnikoff Lumber einen weiteren großen Schritt gemacht.

Ausstattung aus Dänemark

Kallesoe-Kalesnikoff_Press.jpg

Kallesoe hat an Kalesnikoff die zentralen Einheiten der Produktionsanlage geliefert © Kallesoe

Nach intensiven Recherchen hinsichtlich der passenden Ausstattung haben sich die Verantwortlichen bei Kalesnikoff Lumber, allen voran Präsident Ken Kalesnikoff und COO Chris Kalesnikoff, für Kallesoe Machinery, Lem/DK, entschieden. „Gemeinsam mit 

Kalesnikoff haben wir eine Systemlösung entwickelt, die sie brauchen, um ihre Ziele bei der Herstellung von nachhaltigen und energieeffizienten Gebäuden zu erreichen“, berichtet Geschäftsführer Bruno Kallesøe.

Kallesoe hat den größten Teil der Produktionsanlage für die BSP- und BSH-Produktion bei Kalesnikoff Lumber geliefert. Das aus zwei Pressen bestehende System umfasst ein gemeinsames Hochlager samt Zuführung sowie die Paketierungs- und Beleimanlagen für die BSP- beziehungsweise BSH-Produktion und eine komplette Endbearbeitungslinie für die BSH-Presse. Die Kanadier verarbeiten hauptsächlich Douglasie und Radiata-Kiefer. Für die Verklebung setzt man auf Melaminklebstoff.

Die Aufgabe für die Längslagen ist auf eine Lamellendimension von 4 bis 18 m Länge, 

80 bis 290 mm Breite sowie 20 bis 60 mm Dicke ausgelegt. Bei den Querlagen liegen die Lamellendimensionen zwischen 2,5 und 3,5 m Länge, 80 und 290 mm Breite sowie 20 bis 60 mm Dicke. Dementsprechend kann Kalesnikoff Lumber Brettsperrholz-Elemente mit 4 bis 18 m Länge, 2,5 bis 3,5 m Breite sowie 60 bis 400 mm Dicke produzieren. Beim BSH sind es 6 bis 18,2 m Länge, 60 bis 1300 mm Höhe und 60 bis 385 mm Breite.

Kalesnikoff Lumber entschied sich beim BSP für eine Kallesoe-Hochfrequenzpresse des Typs LHF4032 mit einem 200 kW starken Generator. Die Presskraft auf der Fläche beziffert Kallesoe mit 1 N/mm², der seitliche Pressdruck liegt bei 0,8 N/m². Für das Brettschichtholz installierte Kallesoe bei Kalesnikoff die Hochfrequenzanlage des Typs LHF6114 mit einem 100 kW-Generator. Hier liegt der Pressdruck auf der Fläche bei 0,4 N/mm², jener auf der Seite bei 0,8 N/mm².

Wir sind schon seit 82 Jahren in diesem Geschäft. Kallesoe ist mit Abstand der beste und professionellste Lieferant, mit dem wir je gearbeitet haben.


Chris Kalesnikoff, COO Kalesnikoff Lumber, Castlegar/CA

„Der beste Lieferant“

Kallesoe-Kalesnikoff_Menschen.jpg

Sichtlich zufrieden mit dem neuen Brettsperrholz-Werk und den Ausrüstern: Ken Kalesnikoff (li.) und Bruno Kallesøe © Kallesoe

„Wir sind stolz auf die Zusammenarbeit mit Kalesnikoff. Das Unternehmen hat eine Lösung auf dem Stand der Technik gesucht – wir konnten den Kanadiern ein Qualitätsprodukt liefern“, sagt Kallesøe.

„Wir sind schon seit 82 Jahren in diesem Geschäft. Kallesoe ist mit Abstand der beste und professionellste Lieferant, mit dem wir je Geschäfte gemacht haben. Es ist so einfach, mit ihnen zu arbeiten, und sie kennen ihre Produkte und ihr Geschäftsfeld. Es war uns ein Vergnügen. Es ist wichtig, die Extrameile zu gehen, um sicherzustellen, dass der Kunde zufrieden ist – und das tun sie bei Kallesoe“, streut Chris Kalesnikoff dem Ausrüster Rosen.

Projekt in Australien

Kallesoe_Timberlink.jpg

Die Anlagen für Timberlink befinden sich bei Kallesoe derzeit im Aufbau © Kallesoe

Timberlink Australia errichtet derzeit am Standort Tarpeena, rund 500 km westlich von Melbourne, ein Produktionswerk für BSP und BSH. Die Verantwortlichen bei Timberlink haben sich nach einer „umfangreichen internationalen Prüfung“ ebenfalls für Kallesoe als Hauptausrüster entschieden. In Zusammenarbeit mit Timberlink liefert Kallesoe eine schlüsselfertige Lösung. Der Auftrag umfasst das Anlagendesign, die Fertigungsausrüstung und die Installation, unterstützt von einer vollständig integrierten Fertigungssoftware.

Timberlink Australia-COE Ian Tyson sagt: „Diese weltweit führende Technologie bietet die neuesten Möglichkeiten in der BSP- und BSH-Produktion und wird Timberlink an die Spitze in Australien und Ozeanien bringen.“ Er freut sich über die Partnerschaft mit Kallesoe und führt weiter aus: „Wir haben uns für eine weltweit wettbewerbsfähige und innovative Technologie entschieden. Die Anlage wird den Anforderungen eines wachsenden und dynamischen Holzbaumarktes gerecht werden. Dieses Projekt unterstützt die unlängst durchgeführten Sägewerksinvestitionen in die Produktionserhöhung. Es stellt außerdem sicher, dass wir ein nachhaltiges und wachsendes Unternehmen sind.“

Neuer Mehrheitseigentümer

Seit April ist die Homag Group Mehrheitseigentümer von Kallesoe Machinery. Der deutsche Maschinenhersteller hat 70 % der Anteile der Familie Christensen übernommen, die restlichen 30 % verbleiben bei der Familie Kallesøe. 

Homag will mit dieser Übernahme einen weiteren Schritt in Richtung Komplettanbieter für den Holzbau setzen.