Die Handwerker-BSP-Platte

Wir produzieren regional: mit Holz im Wesentlichen aus dem Schwarzwald für Zimmerer in Süddeutschland“, skizziert Zimmerermeister Moritz Weschle, Geschäftsführer und Eigentümer, seine Vorstellungen vom Holz der kurzen Wege. Oder: „Brettsperrholz aus dem Schwarzwald Holz – ganz in seinem Element“, wie der Unternehmensslogan lautet.

Optimierte Plattendimensionen

Was lernt man, wenn man seit über einem Jahrzehnt Zehntausende Kubikmeter BSP verarbeitet hat? „Die Plattendimension hat mir nie ganz gepasst. Ich wollte mehr Flexibilität. Die erhalten nun die Kunden von SBS“, umschreibt Weschle und verweist auf Plattenlängen bis 16,2 m. „Damit lässt sich noch problemlos der Transport organisieren.“

Die Breite ist ebenfalls ungewöhnlich: Bis zu 3,85 m werden angeboten. „Das können nur wenige“, sagt Weschle und lächelt. Gerade bei öffentlichen Bauten ist man oft mit Raumhöhen von 3,5 m konfrontiert. „Dafür eignen sich unsere Elemente hervorragend“, verweist er. Die maximale Stärke beträgt 30 cm.

Flankenverleimung für Wohnsicht

„SBS steht auch für flankenverleimte Wohnsichtqualität“, skizziert der Ortenauer Zimmerermeister weiter. Die Oberfläche bilden 1,25 m-Ein-Schichtplatten, darauf folgt die Entlastungsfuge. „Lieber eine gewollte und fix geplante, enge Dehnfuge als viele ungeplante“, weiß Weschle zu berichten. Die Stirnseiten der Platten werden per Keilzinkung verlängert. SBS bietet Brettsperrholz in den Qualitäten „Wohnsicht“, „Industriesicht“ und „Nichtsicht“.

Schnellstart

Das Hochfahren der SBS-Produktion in Friesenheim ist eine Erwähnung wert. „Am 2. Mai 2020 haben wir die ersten Fundamente für die Pfahlgründung gegossen, am 3. August wurde mit dem Aufstellen der Maschinen begonnen und am 4. Januar haben wir die ersten Brettsperrholz-Elemente produziert. Dieses Tempo war nur durch unser eigenes Holzbauunternehmen Weschle Holzbau und Planung möglich, das den Bau der 4000 m² großen Produktionshalle als Generalunternehmer übernommen hat“, reüssiert Weschle.

Die Anlagenkapazität liegt zweischichtig bei 25.000 m³/J. „Die ersten 400 m³ verbauten wir selber in einem Viergeschosser in Freiburg“, erzählt Weschle und fügt nicht ohne Stolz hinzu: „Das Gebäude war das letzte von sechs Mehrgeschossern, die mein Holzbauunternehmen dort baute.“ Für ihn ist Freiburg eine absolute Holzbau-Vorreiterregion. Dort realisierte er seine Aufträge und aus dieser Region soll auch ein Gutteil seiner Holzbaukunden kommen.

Sukzessives Hochfahren

Die nächste Ausbaustufe sei bereits in Planung und könne auf dem 3 ha-Gelände im Industrieviertel Friesenheim kurzfristig umgesetzt werden, so Weschle. Ab Mitte des Jahres ist der Zweischichtbetrieb und ab 2022 die Vollauslastung geplant.

Die Versorgung ist selbstverständlich auch für SBS ein Hauptthema. „Vier bis fünf Stammlieferanten sollen die kontinuierliche Versorgung sicherstellen“, erklärte Weschle seine Pläne. Das Sägewerk Finkbeiner wird dabei unter anderem wegen des „optimalen Rundholzes“ explizit hervorgehoben.

Freiburg statt in Richtung USA

Weschle ist überzeugt, dass seine Kunden die Regionalität schätzen. „SBS ist nicht im Export tätig. Wir sind von der Herkunft, Ausrichtung und Einstellung ein mittelständisches Unternehmen. Wir ticken gleich wie unsere Kunden“, verweist er auf das, was ihm wichtig ist.

„Wir sind lieferfähig. Bei uns kann im Zweifelsfall auch mal wer vorbeikommen und das Gewünschte holen“, macht Weschle eine Ansage, die sitzt.

Preisgekrönte eigene Holzbauten

Eines der größten und spektakulärsten Gebäude, die Weschle Holzbau je realisierte, war 2017 ein 40 mal 70 m-Gebäude. Dieses war ein Hauptgebäude der Landesgartenschau. Die endgültige Bestimmung fand es als preisgekrönter Kindergarten.

Eines der rationellsten Gebäude war wiederum die eigene Industriehalle. Auf Beton- und Holzstützen ruht ein 3800 m²-Dach. Die Wände bilden vorgefertigte Holzrahmenbau-Elemente.