Die BauBuche bekam als kostengünstigstes Produkt den Zuschlag – die 2,2 m langen und 11,2 cm breiten Dielen sind auf Polsterhölzern vernagelt © Albrecht Imanuel Schnabel
Der dreigeschossige Schulneubau der Architekten Baumschlager Hutter Partners aus Dornbirn ging 2014 als Siegerprojekt eines offenen Architekturwettbewerbs hervor. Das im August 2018 fertiggestellte Gebäude beherbergt eine Grund- und eine Mittelschule. Diese galt es, unter einem Dach zu vereinen. Ziel war zudem, einen klassenübergreifenden Unterricht in Anlehnung an das pädagogische Konzept der „Gesamtschule von Montessori“ durchzuführen.
Der Ansatz spiegelt sich in der Grundrissform wider: Hier haben die Architekten drei Klassenräume vorgesehen, die sich um eine gemeinsame Lernlandschaft herum orientieren, plus zweier Gruppenräume, eines Lehrerzimmers und eines Teeküchenbereichs. Ein solcher „Cluster“ kommt jeweils in einem Gebäudefinger unter, den die Architekten drei Mal je Geschoss wiederholen, nämlich in den Querriegeln A, B und C, beziehungsweise neun Mal im gesamten Gebäude. Riegel D beherbergt schließlich das Schulrestaurant, eine Aula sowie Verwaltung und Lehrerbereich. Daraus ergab sich die kammartige Struktur des Hauptgebäudes.
Errichtet wurde es als Stahlbeton-Skelettbau mit Betonkernen. Die Ausfachungen der transparenten Gebäudehülle bilden Pfosten-Riegel-Konstruktionen, die als konsequente Weiterführung des Bodenmaterials ebenfalls in BauBuche von Pollmeier, Creuzburg/DE, ausgeführt worden sind.
Robuster Holzboden erfüllt Brandschutzanforderung
Für den Bodenbelag, der auf jeden Fall aus Holz sein sollte, schrieb das Brandschutzkonzept Laubholz mit mindestens 2 cm Stärke vor. Bei ihrer Recherche stießen die Architekten auf BauBuche. Aufgrund der hohen Festigkeit beziehungsweise Härte des Holzes (Brinellhärte HB = 38,2 N/mm²) erfüllt es die geforderten Kriterien und wurde auf allen Stockwerken in den Klassenräumen, den Gängen sowie auf den Treppenläufen verlegt.
Als klassische Laubholzarten wären auch Esche und Eiche infrage gekommen. Den Architekten gefiel aber besonders die Struktur des BauBuche-Belags, verbunden mit seiner Robustheit, weshalb sie diese Wahl trafen.
Einfluss von Feuchtigkeit durch Dehnfugen auffangen
In den Schule in Hard am Bodensee kommt BauBuche von Pollmeier sowohl in der Konstruktion als auch als Bodenbelag zum Einsatz © Albrecht Imanuel Schnabel
Bei der Detailplanung des Bodenbelags war es vor allem wichtig, Quellen und Schwinden der feuchteempfindlichen BauBuche zu berücksichtigen. Die Architekten sahen entsprechende Dehnfugen mit eingelegten Korkstreifen vor, um Schwind- und Quellbewegungen aufzufangen. Hier galt es, die richtige Anzahl an Fugen vorzusehen, nach dem Motto: „So wenig wie möglich, so viel wie nötig“. Denn einerseits wollte man optisch eine möglichst störungsfreie Fläche, andererseits galt es, unplanmäßige Bewegungen des Belags zu vermeiden, die zu Rissen oder Aufwallungen führen könnten. Hier hatten die Architekten von Anfang an auch den Bodenleger einbezogen, um einen optimalen Nenner zu finden.
Als Untergrund für den 2 cm dicken Belag griffen die Planer auf eine bewährte Unterkonstruktion aus Polsterhölzern zurück, damit der Holzboden „arbeiten“ kann. Die 2,2 m langen und 11,2 cm breiten BauBuche-Dielen sind entsprechend auf den Hölzern vernagelt. Den Unterschied zu auf Estrich verklebten Böden merkt man an der dezenten Nachgiebigkeit und damit am Gehkomfort. Das Laufen auf einem solchen Boden ist nicht nur weicher und angenehmer, die Wahl dieser Unterkonstruktion entspricht im Fall von BauBuche vor allem auch einer materialgerechten Verarbeitung. Das waren beides gute Gründe, weshalb die Architekten sich für diese Verlegung entschieden haben. Der Boden ist sehr robust und schmutzunempfindlich. Daher haben die Architekten den BauBuche-Belag überall außer in den Toilettenräumen und im Küchenbereich verlegt. Zum Schluss erhielt der Holzboden noch eine Oberflächenbehandlung mit einer zweikomponentigen Ölung.
Die Bodenbelagsarbeiten waren offen im Bestbieterverfahren ausgeschrieben und der Belag selbst war als Leitprodukt beschrieben worden. Als kostengünstigstes Produkt erhielt BauBuche den Zuschlag.
Die Resonanz der Nutzer ist enorm positiv
„Insgesamt hat sich der großflächige Einsatz der BauBuche als Bodenbelag in der gesamten Schule und als optische Fortsetzung der Pfosten-Riegel-Fassade allemal gelohnt“, sagt Architekt Ralf Bernhardt und ergänzt: „Das homogene, einheitliche Erscheinungsbild durch die BauBuche-Oberflächen schafft den gewünschten ruhigen Gesamteindruck im Gebäude.“
Es war eine bewusste gestalterische Entscheidung der Architekten, einen neutralen Rahmen zu gestalten – das Bunte kommt durch die Schüler ganz von allein hinein.