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Automatisierte Fensterfertigung Centateq S-900 von Homag – vom Einstieg bis zu individuellen Anlagenkonzepten © Homag

Homag Group

Ganzheitliche Lösungen für die Fensterfertigung

Ein Artikel von Martina Nöstler (für holzkurier.com bearbeitet) | 25.08.2021 - 07:07

Das Ziel der Homag Group, Schopfloch/DE, war die Reduzierung von weiteren Arbeitsschritten, wie zum Beispiel dem Umfälzen, dem Anbringen von Beschlägen mittels Schablonen oder dem Bohren von Griffoliven. Alle Bearbeitungen auf einer Maschine an einem Werkstattstandort zu erledigen, war die Maßgabe. Hinzu gekommen ist noch der Trend, dass die Maschine weitestgehend autonom, also ohne Personal laufen soll. Diesem Prinzip ist Homag über die Jahre treu geblieben, hat sich jedoch vor dem Trend nach extrem verketteten Anlagen versperrt, um hier weiterhin für die Betriebe durch den Einsatz von Einzelzellen eine Redundanz zu erhalten.

Bedient werden die Lösungen mit dem seit 2014 auf dem Markt befindlichen PowerProfiler Centateq S-800 und Centateq S-900 der dritten Generation. Einzig die skalierbare Leistung ist hinzu gekommen, sodass man je nach Ausstattung von einer einmotorigen Maschine mit einer Leistung bis zu 35 Fenstereinheiten bis hin zu einer fünfmotorigen Maschine mit einer Leistung von bis zu 70 Fenstereinheiten für jeden Kunden und jede Anforderung alles anbieten kann. Für die zu erreichende und auch zu erfüllende Leistung ist es unabdingbar, mit dem Kunden das Produktspektrum detailliert abzuklären und zu besprechen. Alle am Projekt Beteiligten, wie Werkzeughersteller oder Branchensoftware, sind mitzuinvolvieren. Die leistungsbeeinflussenden Größen, wie Werkzeugaufteilung oder auch die neuartigen Eckverbindungen, sind aufzuarbeiten und dann in detaillierten Zeichnungen und Bearbeitungsabfolgen zu fixieren, lautet das Credo bei Homag.

Ganzheitliche Betrachtung

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Speziell für die Fenster- und Leistenhersteller: Mouldteq M-300 mit sechs Spindeln © Homag

Eine ganzheitliche Betrachtung der Bearbeitung stellt die Berater vor Ort vor immer größere Anforderungen. Es gilt nicht nur, den Prozess auf dem PowerProfiler abzudecken, sondern vielmehr auch die vor- und nachgelagerten Prozesse zu betrachten beziehungsweise mitzuintegrieren.

Dem hat sich Homag in den vergangenen Jahren durch die Aufnahme einer Hobelmaschine, der Mouldteq M-200 und M-300, gestellt. Die Herstellung der Fenster auf einem PowerProfiler und der Hobelmaschine stellt somit nur einen Teil der Anforderung dar.

Optimierung der Produktion des Kunden im Vordergrund

Aus Homag-Sicht ist es absolut notwendig, alle Profile des Fensterbauers im Werk vorher einzufahren, um die Funktion des Zusammenspiels der beteiligten Projektpartner zu überprüfen. „Meist handelt es sich bei den Kunden um eine Ersatzinvestition auf dem vorhandenen Platz der bestehenden Maschine. Somit gilt es, die Fertigung des Fensterbauers für den Zeitraum des Austausches zu minimieren. Dies muss gemeinsam geplant und fixiert werden“, führt Michael Mosner, Application Engineering CNC-Processing Homag, aus.

Im gleichen Zug mit dem Austausch der Maschine werden die zu fertigenden Profile und Fertigungsabfolgen überdacht und auf den Prüfstein gestellt. Die Veränderungen im Produktportfolio müssen im Kontext der vor- und nachgelagerten Fertigung gesehen werden.

Traditionelle Eckverbindungen mit moderner CNC-Technik

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Die Zuani-Prüller-Eckverbindung lässt sich ebenfalls mit moderner CNC-Technik von Homag erzeugen © Zuani Deutschland

Als Beispiel nennt Homag hier die „gestemmten Ecken“. Diese können mit ihren Vorteilen als Ersatz für Schlitz- und Zapfenverbindungen angesehen werden. Ebenso lassen sie sich in Kombination mit althergebrachten, traditionellen Eckverbindungen produzieren – beispielsweise im Rahmen mit Schlitz und Zapfen und im Flügel mit einer gestemmten Ecke. „Hier muss jedoch das Detail besprochen werden, da hier technische Dinge, wie der erhöhte Zeitbedarf und auch der erhöhte Aufwand für das Einfahren, gesehen werden müssen. 

Als Beispiele führt man bei Homag die Zuani-Prüller-Eckverbindung oder die Plugtec-Verbindung von Leitz an“, erklärt Mosner.

Die Zuani-Prüller-Eckverbindung zeichnet sich durch durchlaufende Brüstungsfälze, wie zum Beispiel Glaswange, aus. Ein Verleimdruck nur mittels einer Schraube ist dadurch gewährleistet. Die Elemente müssen nicht mehr in die Rahmenpresse.

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Eckverbindungen mit moderner CNC-Technik produziert: die Plugtec-Verbindung von Leitz © Leitz

Die Plugtec-Verbindung von Leitz vereint die Vorteile der etablierten Verbindungen in einem System. Durch die dübellose Fertigung auf CNC-Maschinen ist die Produktion effizient und kostengünstig und die Anwendung flexibel.

Weitere Sonderbearbeitungen können mit dem PowerProfiler auf einfache Art und Weise erledigt werden, wie zum Beispiel die Bearbeitung von Haustürrohlingen auf dem optionalen Konsolentisch oder Rundbogenfertigung im Ganzen auf derselben Maschine. Somit spart man Programmierungsaufwand, Werkzeug sowie zudem Stellplatz in der Fertigung, der bei kleineren Fensterbauern nicht immer vorhanden ist.

Individuelle Kundenlösungen für eine flexible Produktion

Ziel ist es, die wirtschaftlich richtige Maschine zu finden, die wertvolle Mitarbeiterzeit einsparen kann und die gestellten Aufgaben hinsichtlich Variabilität, Flexibilität und auch in Bezug auf die Leistung erfüllt. Durch die Homag-eigene Schnittstelle zu allen Fensterbauprogrammen kann die Menge der am Projekt beteiligten Partnern minimiert werden. Somit stellt jede Maschine ein eigenes Projekt dar und ist individuell auf jeden Kunden und dessen Anforderungen zugeschnitten.