deutschland

Kritik an Bundeskartellamt-Entscheidung

Ein Artikel von Birgit Fingerlos (für holzkurier.com bearbeitet) | 20.01.2022 - 16:41

„In der deutschen Möbelindustrie ruft die Entscheidung des Bundeskartellamts erhebliche Bedenken hervor. Mit dem Zusammenschluss der beiden Einheiten erhöht sich die Konzentration im Möbelhandel weiter massiv und das gemeinsame Einkaufsvolumen in Milliardenhöhe wird die Industrieseite weiter unter Druck setzen“, sagt Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK).

Das Bundeskartellamt hatte beim Beitrittsansuchen von KHG zu Begros zunächst wettbewerbliche Bedenken. Diese konnten die beteiligten Unternehmen durch weitreichende Änderungen gegenüber ihrem ursprünglichen Vorhaben ausräumen. Für mehrere Jahre werden die großen Begros-Mitglieder Porta und KHG nicht dieselben Eigenmarken der Begros führen. „Durch die Trennung der Eigenmarken der Einkaufsgemeinschaft von Porta und KHG konnten unsere Bedenken ausgeräumt werden“, erklärt Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes.

„Die deutschen Möbelhersteller leiden schon seit geraumer Zeit stark unter der großen Marktmacht des Möbelhandels. Die vom Kartellamt genannten Einschränkungen hinsichtlich der Eigenmarken des Begros-Mitglieds Porta und der KHG, die zukünftig nicht gemeinsam geführt werden dürfen, werden diesen Druck unserer Einschätzung nach nicht in ausreichendem Maß abmildern können“, ist Kurth überzeugt.

Bislang gehörte das Möbelhandelsunternehmen KHG keiner Einkaufskooperation an. Den 2019 beabsichtigten Beitritt zur Möbeleinkaufskooperation VME Union hatte KHG aufgrund der Bedenken des Bundeskartellamtes aufgegeben.

Begros ist eine führende Möbeleinkaufskooperation in Deutschland. Ihre 16 Mitgliedsunternehmen betreiben großflächige Einrichtungshäuser im gesamten Bundesgebiet und teilweise im angrenzenden Ausland sowie Diskontmärkte und Onlineshops.