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Die Entwicklung der KVH-Produktion in Österreich und Deutschland © Holzkurier

Österreich / Deutschland

KVH-Markt wächst weiter

Ein Artikel von Günther Jauk | 22.03.2022 - 12:06

2021: Was für ein Jahr für die österreichischen und deutschen KVH-Hersteller. Nach dem Höhenflug im 1. Halbjahr brach die Nachfrage im 3. Quartal massiv ein und  erholte sich erst wieder im Laufe des Dezembers wieder. Insbesondere im 2. Quartal war KVH vielerorts kaum noch zu bekommen und die Preise kletterten in nie da gewesene Höhen.

Geringer Zuwachs

Unterm Strich legte der KVH-Ausstoß 2021 zwar zu – mit einem Plus von 2,3 % gegenüber 2020 war die Zuwachsrate allerdings deutlich geringer als in den Vorjahren mit jeweils rund +5 %. In absoluten Zahlen ermittelte der Holzkurier im Zuge der Produktionserhebung 2021 einen Ausstoß von 3,02 Mio. m3. Davon entfielen 575.000 m3 auf Österreich und 2,44 Mio. m3 auf Deutschland.
Deutlich kräftiger dürfte der Ausstoß im laufenden Jahr wachsen. Für 2022 erwarten die Hersteller eine Gesamtproduktionsmenge von  3,29 Mio. m3. Das wäre ein Plus von 9 % gegenüber 2021.

Neue Linien laufen an

Die größten Zuwächse erwarten dabei Cordes (+30.000 m3), Ante-Holz (+65.000 m3) und Rettenmeier Holzindustrie (+75.000 m3). Cordes Holz investiert in Bremerhaven gerade 50 Mio. € in eine weitere Leimholzproduktion. Damit erhöht sich die Kapazität in Bremerhaven auf 200.000 m3/J KVH und 50.000 m3/J BSH (Duo/Trio). Ante-Holz startete 2021 in Berga ein 100.000 m3-BSP-Werk, das auch 50.000 m3/J KVH produzieren kann. Ebenfalls 2021 startete die Rettenmeier-Gruppe in Hirschberg eine 60.000 m3- BSH-Anlage, auf der auch KVH und Duo-/Triolam erzeugt werden können.

Drei neue KVH-Hersteller

Schrage-Holz beschloss nach einem Brand im April 2020, das Sägewerk nicht wieder aufzubauen, sondern stattdessen eine KVH-Produktion am Standort Olpe/DE zu errichten. Der Produktionsstart folgte im September 2021 – heuer möchte man 25.000 m3 KVH herstellen.

Noch im Aufbau befindet sich das KVH-Werk der Ernst Fisch Holzindustrie in Rüthen/DE. Uwe Rubin übernahm zum Jahreswechsel die restlichen 50 % des Unternehmens und kündigte dabei die Errichtung einer KVH-Linie mit rund 25.000 m3 Jahreskapazität an.

Der dritte Neueinsteiger in den KVH-Markt ist Bruno Ruhdorfer im kärntnerischen Straßburg. Heuer möchte man bereits 7500 m3 produzieren – die Ein-
schichtkapazität liegt bei 15.000 m3/J.