INternationales fensternetzwerk

400 Mio. € werden investiert

Ein Artikel von Birgit Fingerlos | 24.05.2022 - 14:19

Die oberösterreichische Unternehmensgruppe IFN ist auf Komplettlösungen rund um Fenster, Türen, Fassaden und Sonnenschutz spezialisiert. Sie umfasst europaweit neun Unternehmen: Internorm, Topic, GIG, HSF, Schlotterer, Kastrup, Skaala, Skanva und Neuffer. „Dank unserer starken Partnerunternehmen im Netzwerk und eines vorausschauenden Investitionsprogramms blicken wir auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück“, bestätigte Johann Habring, Finanzvorstand der IFN-Holding, beim Pressejahresgespräch der Unternehmensgruppe am 18. Mai, das auch online übertragen wurde

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Johann Habring, Finanzvorstand der IFN-Holding © IFN

2021 steigerte IFN seinen Umsatz um 20 % auf 785 Mio. €. Mit einem EBIT in Höhe von 57,5 Mio. € wuchs das Eigenkapital um 15 % und liegt nun bei 281 Mio. €. Alle IFN-Unternehmen trugen zum Wachstum bei. Bei der Fenstermarke Internorm gab es ein Umsatzplus von 14 % auf 421 Mio. €. Der slowakische Kunststoff- und Aluminiumfensterproduzent HSF steigerte seine Umsätze um 22 %, Sonnenschutzhersteller Schlotterer um 14 % und die Haustürenmanufaktur Topic um 9 %. Kastrup, Spezialist für den skandinavischen Markt, verbuchte im vergangenen Geschäftsjahr ein Umsatzplus von 5 %, beim finnischen Fensterbauer Skaala waren es +9 %. Der Fassadenspezialist GIG legte umsatzseitig um 84 % zu, wobei die Betriebsleistung aufgrund des Brexits und des Coronavirus leicht zurückgegangen ist. Die Skanva-Gruppe erzielte 2021 ein Umsatzplus von 33 %. Das dänische Unternehmen ist ausschließlich im Onlinegeschäft für Fenster und Türen in Dänemark, Norwegen, Island und Deutschland tätig und profitierte von der zunehmenden Onlinenachfrage.

Das deutsche Unternehmen Neuffer Fenster und Türen ist seit Jahresbeginn 2022 im IFN-Netzwerk vertreten, daher noch nicht im Konzernumsatz 2021 konsolidiert. Neuffer Fenster und Türen ist ebenfalls ausschließlich im Onlinegeschäft tätig.

Rekordinvestitionen bis 2026

„Seit 2017 tätigten wir Investitionen in der Höhe von 147 Mio. €“, informierte Habring und kündigte an: „Um unseren Erfolgskurs fortzusetzen, investieren wir rund 400 Mio. € in neue Produkte sowie weitere Produktionskapazitäten und verstärken die Digitalisierung in allen Unternehmensbereichen.“ Davon sind 200 Mio. € für Internorm vorgesehen. 140 Mio. € sollen für Schlotterer ausgegeben werden, 120 Mio. € davon sind für ein drittes Werk geplant. 20 Mio. € fließen in die Standortausbauten bei Topic in Sarleinsbach sowie HSF in der Slowakei. Weitere 40 Mio. € entfallen auf die anderen IFN-Unternehmen für Ersatz- und Nachhaltigkeitsinvestitionen.

Starke Marktposition in Europa

Fast zwei Drittel des IFN-Umsatzes werden in der DACH-Region erwirtschaftet, davon 38 % in Österreich, 17 % in Deutschland und 7 % in der Schweiz.

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Christian Klinger, Miteigentümer und Sprecher der IFN-Holding © IFN

Weitere wesentliche Märkte sind Großbritannien (10 % Umsatzanteil), Italien (7 %), Dänemark (7 %), Ungarn (6 %) und Finnland (5 %). „Wir bieten im Netzwerk die gesamte Produktpalette für intelligente und energieeffiziente Gebäude. Dieses breit gefächerte, innovative und qualitativ hochwertige Angebot verschafft uns einen strukturellen Marktvorteil in ganz Europa und ermöglicht das rasante Wachstum“, bilanziert IFN-Unternehmenssprecher Christian Klinger.

Einige Herausforderungen

Durch die Coronapandemie und die ökonomischen Auswirkungen der Ukrainekrise bezeichneten Klinger und Habring das Marktumfeld als „herausfordernd“. „Die Themen Materialbeschaffung und Rohstoffpreise begleiten uns im IFN-Netzwerk nun schon länger. Es gelingt uns bisher sehr gut, auf die dynamischen Marktbedingungen durch Agilität und die vereinten Kräfte im Familienkonzern einzugehen“, erläuterte der IFN-Finanzvorstand.

Die Auswirkungen des Ukrainekonflikts sind jedoch für Skaala, GIG und Skanva, jene IFN-Unternehmen mit stärkerem Bezug zur Krisenregion, noch nicht vollständig absehbar: „Wir kommen bestehenden vertraglichen Verpflichtungen auch im Kundeninteresse nach. Neuaufträge werden konsequent aus der Region an andere Standorte außerhalb von Russland und Belarus verlagert. Wir halten uns dabei an das moralisch Richtige und zusätzlich an das, was die Politik vorgibt“, ergänzte Klinger.

„Wir wollen uns schrittweise aus dem russischen Markt zurückziehen. Das gehört auch zu unserer Verantwortung. Wir sehen für uns in Russland in der nächsten Zeit keine Perspektive mehr“, sagte Habring.

Trotz der unsicheren weltpolitischen Lage blickt man bei IFN mit Optimismus in die Zukunft: Insgesamt erwartet die IFN-Holding nach einem vielversprechenden 1. Quartal für 2022 ein weiteres organisches Umsatzplus.