Gemson

Keilzinken im Paket ...

Ein Artikel von Raphael Kerschbaumer | 30.09.2022 - 08:11
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Erfolgreiche Partnerschaft: Gerhard Göritzer jun. gemeinsam mit Weinig Grecon-Regionalverkaufsleiter Thomas Kohlmeyer (v. li.) © Raphael Kerschbaumer

„Wir kennen Weinig Grecon bereits aus Sachsenburg, Kleinheubach bei Miltenberg oder auch Magdeburg. Die dort installierten Referenzen haben uns überzeugt, auch in Rangersdorf erneut mit Weinig Grecon zusammenzuarbeiten. Zudem laufen die Anlagen äußerst effizient. Die Kosten am Kubikmeter stimmen“, erklärt Gerhard Göritzer, Gemson-Gründer und Verantwortlicher für den Bereich Leimholz bei der Hasslacher-Gruppe. „Wir arbeiten neben Nadelhölzern auch mit unterschiedlichen Harthölzern, wie Birke oder Buche. Da braucht es flexible und leistungsstarke Anlagen“, ergänzt Gerhard Göritzer jun., der gemeinsam mit seinen Eltern, Michaela und Gerhard Göritzer, das Unternehmen führt.

Durchdachte Anlagenkomposition

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Volle Geschwindigkeit: Die OptiCut 450 Quantum von Weinig Dimter ist mit besonders starken Säge- und Vorschubmotoren ausgestattet, welche Geschwindigkeiten bis zu 450 m/min ermöglichen © Raphael Kerschbaumer

In einem ersten Schritt durchlaufen die Lamellen einen Hydromat 1000 von Weinig, Tauberbischofsheim/DE. Die Hobelanlage war am Standort bereits vorhanden und wurde als Vorhobelmaschine erneut in die Anlage integriert. „Die frische Holzoberfläche ist für die weitere Qualitäts- und Kappstellenfindung besonders wichtig“, informiert Göritzer jun.

Frisch gehobelt gelangen die Werkstücke über die Markierstation zur Hochleistungskappanlage OptiCut 450 Quantum von Weinig Dimter. „Mit Eingangslängen von 3 bis 5,2 m, Breiten bis zu 250 mm und Lamellenstärken bis zu 80 mm kann unsere Kappanlage mit unterschiedlichen Eingangsdimensionen umgehen und ist damit besonders flexibel einsetzbar“, informiert Christian Marn, Weinig-Repräsentant in Österreich. Die Kappanlage ist zudem mit einem Vario-Einlaufband und einer Längenmesseinheit ausgestattet. Über zwei Auswurf- und Ausrichtstationen an der anschließenden Sortierung gelangen die Gutteile weiter an die Keilzinkenanlage.

Paketfräsen im Doppeltakt

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Von kurz bis lang: Die Paketholzanlage verarbeitet Holzlängen bereits ab 300 mm © Raphael Kerschbaumer

„Eine Einzelfräse lebt von langen Eingangslängen. Die haben wir aber nicht“, berichtet Göritzer. „Aus diesem Grund werden die Lamellen als ganze Pakete der Zinkenfräse zugeführt“, antwortet Thomas Kohlmeyer, Regionalverkaufsleiter bei Weinig Grecon, und ergänzt: „Die Vorteile liegen auf der Hand: Neben unterschiedlichen Eingangslängen werden durch das Spannen der Lamellen in einem Paket die Ausrisse an den Keilzinken minimiert.“ Tatsächlich können auf der Turbo-S 3000 von Weinig Grecon Holzlängen von 300 bis 3000 mm verarbeitet werden. Um die Längendifferenzen in einem Paket zu optimieren und die Verfügbarkeit der Anlage zu stabilisieren, wurden zwei parallel laufende Paketierungen des Typs SpeedPack-Pro installiert. „Eine für Lang- und eine für Kurzlängen“, erklärt Kohlmeyer. Nach der Optimierungskappsäge werden die Keilzinkenteile in die jeweilige Paketierung ausgeworfen. Die flach einlaufenden Lamellen werden aufgestellt und zu 600 mm breiten Paketen zusammengefügt.

Am Frästisch werden die Pakete stirnseitig ausgerichtet und mittels Rüttelanschlags auf das Zerspanmaß eingestellt. Der Fräswagen fährt das vierseitig eingespannte Lamellenpaket entlang der Werkzeuge und der Beleimung. Im nächsten Arbeitsschritt werden die vollständig bearbeiteten und beleimten Pakete der Vereinzelungsstation zugeführt und einem Vakuumbeschickband übergeben.

„Das Transportband in Richtung der Einfädelstrecke ist perforiert, damit wir einen Unterdruck erzeugen können, der die Lamellen fest am Band in Position hält. Dies verhindert möglichen Schlupf bei hohen Vorschubgeschwindigkeiten und garantiert in Kombination mit der Einfädelstation ein versatzfreies Einfädeln der Lamellen“, berichtet Kohlmeyer. Ein Kettenvorschub fördert den voreingefädelten Strang in den Einlaufkanal der Stirnseitenpresse. Ist die vorgewählte Endlänge erreicht, erfolgt ein Kappschnitt und der Strang wird mittels eines Lineals in den Presskanal geschoben. Die zum Verpressen des Strangs benötigte Kraft wird stirnseitig über zwei Hydraulikzylinder eingebracht. Zum Aushärten kommen die Lamellen ins Hochregallager, das, ebenfalls eine Gemson-Besonderheit, nahezu gänzlich aus Leimbindern gebaut wurde. Seit zwei Jahren läuft die Anlage nun bereits zur vollen Zufriedenheit der Familie Göritzer: „Wir würden die Ausrüsterentscheidung heute erneut so treffen. Weinig Grecon hat eine Anlage entworfen, die sich optimal in unsere bestehenden Maschinen hat integrieren lassen“, berichtet Göritzer jun. zufrieden.