Pfeifer Group

Ein BSP-Produzent mit vielen Vorteilen

Ein Artikel von Martina Nöstler (für holzkurier.com bearbeitet) | 04.11.2022 - 10:55

Hinter dem Brettsperrholz-Werk in Schlitz steht eine junge, aber umso dynamischere Geschichte. Ehemals ein Standort für die Produktion von Betonschalungsplatten und Schalungsträgern, wurde er ab 2017 für eine hochmoderne BSP-Produktion umgerüstet. Mit dem Know-how aus sieben Jahrzehnten Holzverarbeitung und gewohnt hohem Qualitätsanspruch verfolgte Pfeifer das Ziel, zum Komplettanbieter im konstruktiven Holzbau zu werden. So wuchs das breite Sortiment des Vorzeigebetriebs um hochqualitative Systemfertigteile aus 100 % Fichtenholz, flexibel einsetzbar für das gesamte Holzbauspektrum von der Nachverdichtung bis zum mehrgeschossigen Wohnbau.

In zwei Stufen zu 100.000 m³/J

Der Markteintritt erfolgte mit offiziellem Verkaufsstart im Frühjahr 2020 und wurde durch ständige Investitionen vorangetrieben. Bereits 2021 stellte Pfeifer plangemäß die zweite Ausbaustufe fertig – einen Meilenstein in puncto Technik und Kapazität.

Werksleiter Sebastian Eggel berichtet: „Eine zusätzliche Keilzinkung und eine hochmoderne Abbundanlage brachten das Werk auf technisch neuesten Stand. Damit sind wir flexibel und schlagkräftig aufgestellt, um die hohe Nachfrage nach Brettsperrholz zu bedienen.“ Seither beläuft sich die Produktionskapazität des Werks in Schlitz auf jährlich 100.000 m³ BSP. „Wird diese voll ausgefahren, zählt Schlitz zu den größten BSP-Einzelproduktionen in Europa“, führt Eggel weiter aus. Ein Ziel, dem bei Pfeifer rohstoffseitig nichts im Wege steht. Das Schnittholz stammt nämlich aus dem nur 15 km entfernten Pfeifer-Werk in Lauterbach. Die eigene Säge und langfristige Einkaufsbeziehungen stellen die Versorgung des BSP-Werks sicher.

Nah am Kunden und am Markt

Von Beginn an bietet ein eigenes technisches Büro das nötige Know-how für Beratung, Kalkulation sowie projektbezogene Auftragsabwicklung. Diese Schnittstelle zwischen Kunde und Produktion wird ebenfalls laufend ausgebaut, um den Servicegrad zu verbessern sowie Kundenwünsche noch schneller und effizienter zu erfüllen.

Im Rahmen der konzernweiten Digitalisierungsoffensive ist etwa eine eigene B2B-Plattform mit einem automatisierten Anfragenportal geplant. Diese soll die Möglichkeit bieten, Rohplatten (Brettsperrholz ohne Abbund) online zu bestellen. Ein erweitertes Beratungsangebot inklusive Serviceleistungen in frühen Projektstadien steht ebenfalls auf der Agenda, um spezielle Marktbereiche und Kundengruppen anzusprechen. Mit Kundennähe punktet Pfeifer auch in logistischer Hinsicht. So erweist sich die zentrale Lage des BSP-Werks in Hessen als Vorteil für Lieferungen in alle Himmelsrichtungen. „Von Schlitz aus bedienen wir die norddeutschen Ballungsräume ebenso zügig wie Oberitalien und Frankreich“, betont Bernd Gusinde, Produktmanagement BSP.

Internationale Referenzen

Deutschland, Österreich, Frankreich, Benelux, Italien, Schweiz: Überall entstanden in den vergangenen Jahren Vorzeigeprojekte mit Brettsperrholz aus Schlitz. Private, öffentliche und gewerbliche Bauträger realisierten damit Schulen, Studentenheime, Hotels, Wohnbauten und zukunftsweisende Städtebauprojekte.

Auf eine Kooperation ist Gusinde besonders stolz, weil Pfeifer damit einen Beitrag zum nachhaltigen Wohnen im eigenen Bundesland leisten durfte: Das neue Studierendenwohnheim auf dem Campus Riedberg in Frankfurt zählt mit insgesamt 3000 m³ verbautem BSP zu den größten BSP-Projekten Deutschlands. „Die oberen Geschosse wurden in Brettsperrholz-Bauweise ausgeführt, die auch im Inneren der Individualräume sichtbar geblieben ist. Rund 85 % der Brettsperrholz-Platten stammen aus unserem Werk in Schlitz“, berichtet Gusinde. Insgesamt bietet das 2022 fertig gestellte Gebäude rund 350 Wohneinheiten für Studierende und Gastwissenschaftler, die das angenehme Raumklima und die ökologischen Vorteile des massiven Holzbaus zu schätzen wissen.