Pfeifer Holding

Pfeifer Holding: Milliardenmarke geknackt

Ein Artikel von Gerd Ebner | 28.12.2022 - 10:36
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Mit der Pfeifer-Holding gibt es einen nächsten Umsatzmilliardär innerhalb der mitteleuropäischen Holzindustrie. Nach der Binderholz-Gruppe 2019 erzielte die Pfeifer Holding 2021 einen Umsatz von 1,012 Mrd. €. Das waren um 50 % mehr als den beiden Vorjahren. Den Rohertrag gibt man in der Bilanz 2021 mit 591 Mio. € an (2020: 326 Mio. €).

EGT-Explosion

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Das EGT stieg von 58 Mio. € auf über 295 Mio. € (+410 %). Der Jahresüberschuss kletterte ähnlich stark auf 226 Mio. € (+422 %). Daraus kann man für die Pfeifer Holding eine Bruttoumsatzrendite (Return on Sales) von 29 % errechnen. In den fünf Jahren davor waren es im Schnitt 7,5 % gewesen – man sieht also, wie einmalig das Jahr 2021 war.

Die Eigenkapitalrentabilität stieg auf 62,4 % (von 18,4 % 2020), die Gesamtkapitalrentabilität macht man in der Bilanz mit 41,2 % fest (von 10,6 % 2020).

2021 investierte man aber auch 76 Mio. € (2020: 86,5 Mio. €). Die größte Investition war der neue Rundholzplatz in Kundl.

Die Eigenkapitalquote lag Ende 2021 bei 65,8 %, die Nettoverschuldung bei 0 %.

Pfeifer Holding 2021

Sägewerke: 4,0 Mio. fm Einschnitt

Palettenklötze: 720.000 m3

Pellets: 600.000 t

Biostrom: 295.000 MWh

Schalungsplatten: 7 Mio. m2

Schalungsträger: 7 Mio. lfm

Brettschichtholz: 130.000 m3

Ein- und dreischichtige Massivholzplatten: 3,3 Mio. m2

Brettsperrholz: 100.000 m3

Briketts: 25.000 t

Schnittholz Umsatzbringer

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Besonders stark waren die Zuwächse bei den Sägewerken. Mit „Schnittholz/Hobelware“ konnte der Umsatz um 70 % auf 450 Mio. € gehoben werden. Das sind 44 % des Gesamtumsatzes. Extrem gut performte auch die Sparte „Formholz“, also im Wesentlichen das Klotzholz für die Palettenindustrie. Deren Umsatz stieg um 65 % auf 150 Mio. €.

Die durchschnittlichen Rundholzbeschaffungskosten stiegen 2021 um 34 %, der gesamte Materialaufwand erhöhte sich sogar um 43 %. Damit machte der Materialkostenaufwand 43 % des Umsatzes aus. Auf dem Rundholzmarkt kam es im Jahresverlauf zu einer Trendwende im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Die Schadholzmengen nahmen spürbar ab und die gestiegenen Schnittholzpreise führten auch zu einer deutlichen Erhöhung der Rundholzpreise. In der Bilanz freut man sich über „die sehr gute Rundholzverfügbarkeit“.

Zuerst extreme Preissteigerungen ...

Das 1. Halbjahr 2021 war gekennzeichnet von einer äußerst starken Nachfrage mit extremen Preissteigerungen. „Dies wurde teilweise verursacht von starken Lagerkäufen der Kunden aus Sorge über die grundsätzliche Verfügbarkeit der Produkte. In der zweiten Jahreshälfte kam es dann zu einem Nachfrage- und Preisrückgang, die Kundenläger wurden abgebaut. Europa war, über das gesamte Jahr gesehen, ein stabiler Anker, das US-Preisniveau zog auch andere Märkte nach oben.

Die westeuropäische Palettenindustrie als Abnehmer der Palettenkomponenten konnte aufgrund der globalen Märkte und einer zeitweisen Unterversorgung mit Paletten die Verkaufspreise stark erhöhen und dadurch auch die Umsätze steigern.

Zweigeteilte Märkte (1. Halbjahr gut, danach Abflachung) erkennt man auch bei Schalung und im Holzbau, wobei laut Pfeifer beim Holzbau der Trend zum „Überkaufen“ im 1. Halbjahr am stärksten war.

CLT-Premierenjahr

2021 war das erste Jahr, in dem Pfeifer mit CLT so richtig am Markt war. Pfeifer-Bilanz: „Das Produkt konnte mit steigenden Mengen am Markt platziert werden. Der preisliche Aufwärtstrend setzte hier aufgrund der Projektvorlaufzeiten erst später ein, blieb aber bis zum Jahresende auf einem hohen Niveau.“