Olwo Stalden

Einfacher Wechsel zwischen zwei Klebstoffsystemen

Ein Artikel von Martina Nöstler | 16.03.2023 - 07:56

Das Unternehmen Olwo Stalden ist als reines Hobelwerk ausgelegt und damit der Weiterverarbeitungsstandort der Olwo-Gruppe mit Hauptsitz in Worb/CH. In Stalden hat man in den vergangenen 15 Jahren die Investitionen beständig vorangetrieben und damit den Output laufend erhöht. „Mittlerweile produzieren wir rund 20.000 m³/J“, erzählt Mirco Häfliger, der Betriebsleiter bei Olwo Stalden. Der Großteil des benötigten Schnittholzes stammt aus den eigenen Sägewerken in Worb und Erlenbach im Simmental, der Rest wird zugekauft.

Mixon war an dem Projekt interessiert und sehr lösungsorientiert – unser neues Auftragssystem wurde in dieser Form zuvor noch nie umgesetzt.


Mirco Häfliger, Betriebsleiter Olwo Stalden

Rasche Umstellung

„In den vergangenen Jahren ist vor allem die Nachfragen nach Außenschalungen in Weißtanne gestiegen. Wir sehen dafür vor allem auch großes Potenzial am europäischen Markt“, berichtet Häfliger. Aus diesem Grund hat man im vergangenen Jahr speziell für dieses Produkt Investitionen vorgenommen. Neben einer neuen Scanner-Kapplinie (mehr dazu lesen Sie in der Holzkurier-Ausgabe 13/2023) wollte man bei der Keilzinkenanlage zusätzlich zum Weißleimauftrag auch eine PUR-Verleimung ermöglichen. „Weißleim ist in der Schweiz Standard. In den EU-Märkten ist allerdings PUR in der Außenanwendung Vorschrift“, begründet Häfliger und führt weiter aus: „Wir treiben in den Sägewerken den Ausbau kontinuierlich voran und sehen im Export großen Chancen.“

Mit der Scanner-Kapplinie erzeugt Olwo Stalden Kurzlängen, die in weiterer Folge keilgezinkt werden. Um bei der Keilzinkenbeleimung rasch zwischen den beiden Klebstoffsystemen wechseln zu können, machte sich Häfliger auf die Suche nach einer Lösung und wurde bei Mixon, Kungälv/SE, fündig. Das schwedische Unternehmen ist auf die Herstellung von Klebstoffauftragssystemen aller Art spezialisiert und wird im deutschsprachigen Raum von Niemes Dosiertechnik, Grünstadt/DE, vertreten. Im Juni 2022 baute Mixon in Zusammenarbeit mit einem Schlosser aus der Schweiz das Auftragssystem bei Olwo um. Die Installation erfolgte binnen wenigen Tagen, sodass die Keilzinkenanlage rasch wieder in Betrieb genommen werden konnte.

Wir können nun innerhalb weniger Minuten zwischen den beiden Klebstoffsystemen wechseln – und das quasi ohne Reinigungsaufwand.


Mirco Häfliger, Betriebsleiter Olwo Stalden

Aufzug für Wechsel

Nach der Idee von Häfliger baute der Schlosser eine Art Aufzug, in dem sich unten das bestehende Weißleimsystem befindet. In der oberen Etage installierte Mixon eine Anlage des Typs Mixon 1453H/1 PU inklusive eines Tank, Bediengerätes und Applikators. Damit lässt sich je nachdem, welches Produkt erzeugt werden soll, sehr rasch zwischen den beiden Systemen wechseln. Die Vorschubgeschwindigkeit des Mixon-Anlagentyps beziffert Volker Niemes, Geschäftsführer von Niemes Dosiertechnik, mit 10 bis 25 m/min, den Leimauftrag mit 180 bis 200 g/m2. Mit dem neuen Mixon-Kamm lassen sich Werkstücke mit einer Stärke von 40 bis 150 mm beleimen. „Die Kammhöhe selbst beträgt 260 mm, die Applikationshöhe kann der Bediener nach Bedarf einstellen“, erläutert Niemes.

„Wird das PUR-Auftragssystem nicht benötigt, entfernt der Mitarbeiter lediglich den Leimkamm und setzt stattdessen einen Kunststoffschutz ein. Damit wird das Antrocknen des PUR-Leims verhindert. Der Kamm wird lediglich in ein Trennmittel gelegt. Es ist also ein geschlossenes System und der Reinigungsaufwand geht praktisch gegen null“, erläutert Häfliger bei der Besichtigung und zeigt sich vom Mixon-System begeistert. „Der Edelstahlkamm ist zudem sehr leicht zu zerlegen, was die Reinigung zusätzlich erleichtert. Diese Neuerung soll künftig Standard bei Mixon werden“, ergänzt Niemes, der besonders die robuste und etablierte Anlagentechnik von Mixon sowie die einfache Bedienbarkeit hervorhebt. Der Betriebsleiter in Stalden ist auch mit dem Support des Anlagenlagenlieferanten sehr zufrieden: „Wenn wir Fragen oder Probleme haben, bekommen wir sofort Unterstützung.“

Häfliger ist überzeugt, mit dem neuen Auftragssystem die richtige Entscheidung getroffen zu haben: „Die Art des Leimwechsels wurde so noch nie umgesetzt. Mixon und Niemes haben uns sehr gut unterstützt. Mit der neuen PUR-Verleimung sind wir gut für die Zukunft gerüstet.“

Olwo Stalden

Standort: Konolfingen/CH

Gegründet: 1961

Gehört: zur Olwo-Gruppe, Worb/CH

Geschäftsführer: Markus Lädrach

Betriebsleiter: Mirco Häfliger

Mitarbeiter: 18 in Konolfingen, 170 in der Gruppe

Verarbeitung: ausschließlich Nadelholz, überwiegend aus der Schweiz

Produkte: Täfer, Außenschalungen, Rauspund, Latten, Terrassendielen

Produktion: rund 20.000 m³/J

Absatz: Schweiz, Deutschland, Österreich