Novalegno

Produktion verdreifacht

Ein Artikel von Martina Nöstler | 30.03.2023 - 10:09

Bisher hatte Novalegno am Standort Ampezzo/IT jährlich knapp 20.000 m³ Nadelschnittholz zu keilgezinkten Halbfertigprodukten für die Möbel-, Türen- und Leistenindustrie produziert. „Wir standen vor einigen Jahren an einem Scheideweg: weitermachen wie bisher oder den Sprung in eine deutliche Produktionserweiterung zu wagen“, berichtet Antonio D‘Ambros, Unternehmensgründer und Seniorchef von Novalegno. Als dann sein Sohn Federico vor drei Jahren die Unternehmensgeschäfte übernahm, entschloss man sich zu Letzterem: zu investieren. 2020 übersiedelte Novalegno mit einem Großteil der Produktion nach Amaro, der Produktionsstart erfolgte 2021. Das Gelände in Ampezzo nutzt man seither überwiegend als Lagerfläche betreibt eine Pressenanlage.

Vertrauen, gute Kommunikation und Unterstützung

„Der ursprüngliche Gedanke war, die Produktion in Amaro nur mehr einschichtige zu betreiben und nicht, wie bisher, in zwei Schichten zu fertigen. Die Nachfrage ist aber derart gestiegen, dass wir wahrscheinlich demnächst – trotz des deutlich höheren Ausstoßes – einen Dreischichtbetrieb einführen werden“, meint Federico D‘Ambros und schmunzelt. Derzeit verarbeitet Novalegno rund 55.000 m³ Rohware. Dass Weinig mit den beiden Tochterunternehmen Weinig Dimter und Weinig Grecon den Auftrag für die Lieferung der Hobelmaschinen samt Kapp- und Keilzinkenanlagen erhielt, hatte mehrere Gründe. Einerseits arbeitet man bereits seit den 1990er-Jahren mit Weinig zusammen und hatte immer gute Erfahrung mit dessen Anlagen gemacht. „Ein großer Vorteil für uns ist, dass es jetzt eine eigene Niederlassung in Italien gibt. Das hat die Kommunikation nochmals verbessert“, erläutert Antonio D‘Ambros und spricht damit die Gründung von Weinig Holz-Her Italia, Bozen/IT, an. „Weinig hat auch beim Verkauf genau verstanden, was wir wollen, und uns in der Projektumsetzung sehr gut unterstützt“, ergänzt Federico D‘Ambros.

Weinig lieferte die gesamte Anlage inklusive Mechanisierung. Diese verarbeitet Eingangslängen von 3 bis 5,2 m und ist auf Breiten von 50 bis 210 mm sowie Stärken von 20 bis 70 mm ausgelegt. Die Querschnitte der Fertigware beziffert Federico D‘Ambros mit 20 mal 20 mm bis 65 mal 160 mm. „Unser Produktportfolio umfasst rund 300 verschiedene Dimensionen – wir fertigen ausschließlich auf Kundenwunsch und auftragsbezogen“, berichtet der Geschäftsführer. Der Weinig-Lieferumfang startet mit einer Kippentstapelung der Rohware und Quertransport in Richtung der Beurteilungsstation durch einen Mitarbeiter. Nach der Stirnseitenkappung ermittelt ein Scanner den Faserverlauf. „Liegt das Brett nicht richtig, wird es automatisch gedreht“, erklärt Rudolf Markt, zuständig für den Vertrieb bei Weinig Holz-Her Italia. Im Anschluss werden die Werkstücke in den Hydromat 4200, der mit vier Spindeln (zwei davon schwimmend) für die Vorhobelung ausgestattet ist, mittels der Vorrichtung SF 200 eingezogen. Die Hobelmaschine erreicht Vorschübe bis zu 200 m/min.

Bis zu 50 Bretter pro Minute

Danach gelangen die Hölzer über einen Querpufferförderer sowie nachfolgenden Längseinzug zum Scanner. Dieser ermittelt unerwünschte Holzmerkmale und gibt die Ergebnisse an die vier Kappanlagen des Typs OptiCut 450 FJ+ von Weinig Dimter weiter. „Die Weinig-Steuerung übernimmt die Zuteilung zu den Kappanlagen, welche die Werkstücke je nach Verfügbarkeit anfordern“, erläutert Peter Braun, zuständig für den Vertrieb bei Weinig Dimter in Italien. Über einen Lagenverteiler gelangen die Hölzer zu den jeweiligen Kappmaschinen. „Die gesamte Kappanlage schafft – abhängig von der Holzqualität und durchschnittlichen Länge der Keilzinkenteile – eine Leistung von bis zu 50 Brettern pro Minute“, gibt Federico D‘Ambros an. Die vier baugleichen OptiCut 450 FJ+ sind mit einem automatischen Abfallschacht ausgestattet. Die Sortierung der gekappten Hölzer erfolgt in fünf Qualitäten, welche allesamt mit den nachfolgenden Keilzinkenanlagen weiterverarbeitet werden. Die beiden HS 200 von Weinig Grecon sind jeweils auf eine Leistung von bis zu elf Takte pro Minute beziehungsweise 200 Teile pro Minute bei einer durchschnittlichen Länge von 350 mm ausgelegt. Die keilgezinkten Hölzer werden anschließend verpresst, gekappt und gehobelt.

Von Weinig Dimter stammt zudem eine OptiCut S90 Speed. Diese setzt Novalegno überwiegend für die Bearbeitung einer zweiten Qualität beziehungsweise spezielle Kundenanforderungen und die Kommissionierung ein. „Die Anlage ist mit einer Querkettenbeschickung und dem automatischen Abfallschacht ausgestattet“, erklärt Braun. Die Anlage ist auf Eingangslängen von 0,9 bis 6,3 m und Querschnitte von 40 mal 15 mm bis 230 mal 15 mm oder 110 mal 110 mm ausgelegt. Die Fixlängen nach der Kappung betragen 80 mm.

Durch den Ausbau haben sich – neben der deutlich höheren Produktion – auch die Absatzkanäle geändert. Mittlerweile exportiert Novalegno 80 % der Menge in vier Kontinente. Die Investitionen sollen sich in nächster Zeit noch fortsetzen: Noch in diesem Jahr installiert Weinig einen Hydromat, der die Leistung deutlich erhöhen soll. Er möchte in den nächsten Jahren auch das Portfolio erweitern: Um das Holz bestmöglich zu verwenden, denkt der Geschäftsführer an die Herstellung von einschichtigen Massivholzplatten.

Ziel ist es, bis 2024 die Produktion um 20 bis 25 % zu steigern.

Novalegno

Gegründet: 1982

Standorte: Padola/IT, Ampezzo/IT, Amaro/IT

Geschäftsführer: Federico D‘Ambros

Umsatz: 21 Mio. € 2022 (7 Mio. € 2020)

Mitarbeiter: 40

Verarbeitung: 55.000 m³/J, überwiegend Fichte

Produkte: keilgezinkte Halbfertigprodukte für die Möbel-, Türen- und Leistenindustrie, Fassaden

Exportanteil: 80 % weltweit