Winter & freis

Doppelte Menge mit einem Mitarbeiter

Ein Artikel von Martina Nöstler | 26.09.2023 - 09:57

Mit individuellen Verpackungslösungen – von kleinformatigen Boxen bis hin zu 18 m langen Kisten inklusive Befestigungslösungen – hat sich Winter & Freis aus Kipfenberg/DE einen Namen gemacht. „Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir auch Verpackungslösungen für sensible Elektronikteile, welche weltweit verschickt werden“, nennt Julian Ostermeier, gemeinsam mit seinem Bruder Johannes Geschäftsführer von Winter & Freis, eine Spezialität des Familienunternehmens. „Nichtsdestotrotz dreht sich immer alles um den Preis, sodass wir auch Sonderverpackungen in Losgröße 1 möglichst rationell produzieren müssen.“ Dies war einer der Gründe, warum man sich entschloss, in neue Zuschnittanlagen zu investieren. Um auch bei Bedarf die Produktionskapazität erhöhen zu können, entschied sich Winter & Freis für eine OptiCut S90 XL inklusive angeschlossener Stapelmaschine sowie für eine OptiCut S50+ von Weinig Dimter, Illertissen/DE. „Uns hat die Technik überzeugt. Außerdem ist die Weinig-Gruppe hinsichtlich Digitalisierung und Schnittstellenoptimierung am Stand der Technik“, meint Ostermeier. Die beiden Zuschnittanlagen, die im Herbst 2022 geliefert wurden, sind in einer neuen Halle untergebracht.

Für jede Aufgabe die richtige Anlage

Die OptiCut S90 XL ist eingangs mit einer Querkettenbeschickung mit Klinkenreihen, einer Ausrichthilfe sowie einer Wuchthilfe für das Auflegen der Werkstücke ausgestattet. „Die Anlage verarbeitet Eingangslängen von 0,6 bis 6,3 m. Die maximale Breite liegt bei 300 mm, die maximale Stärke bis 180 mm“, führt Markus Grupp aus. Er hat mit seinem Unternehmen Grupp-Maschinen die Vertretung von Weinig in der Region inne. Die OptiCut S90 XL verfügt einen schweren Schieber- und einen schweren Sägemotor. „Der schwenkbare Positionierschieber ist mit einem breiten Schieberklotz und einer Längenerkennung ausgestattet“, berichtet Werner Blum von der Weinig Vertrieb- 

und Servicegesellschaft. Resthölzer werden über den automatischen Abfallschacht und einem Förderband in eine Gitterbox transportiert.

Auslaufseitig lassen sich zunächst Werkstücke an der Sortierstation mit vier Paketauswerfern und abklappbaren Tischen manuell abnehmen. Am Auslaufmonitor samt Etikettendruck sieht der Bediener dabei übersichtlich, um welche Teile es sich handelt. Werkstücklängen von 0,6 bis 2,5 m können automatisch mit dem OptiCut-Stacker ST10-2500 gestapelt werden. In diesem Fall durchlaufen die Bretterpakete eine Vereinzelungsstation. „Die Pakete fahren gegen einen Anschlag, sodass die oberen Reihen gestoppt und nur die unteren Bretter weiter gefördert werden“, erklärt Blum. Eine servomotorisch verstellbare Auswurf- und Ausrichtstation übergibt die Werkstücke nach links auf eine Fördereinrichtung. Im Quertransport lassen sich die Bretter bei Bedarf noch mit einem Inkjet-Drucker beschriften, bevor diese am OptiCut-Stacker gestapelt werden. Dieser verfügt über zwei automatische Leistenmagazine und kann auch verschiedene Stapelbilder legen.

Die OptiCut S90 XL ist mit der OptiCom Pro-Steuerung ausgestattet und mit dem Netzwerk verbunden. „Wir generieren in unserem Warenwirtschaftsprogramm Duveka die Verpackungen. Diese werden dann an das OptiResult-Voroptimierprogramm von Weinig Dimter übergeben, das wiederum die Schnittlisten erstellt und diese an die Maschine schickt. Hier wird dem Bediener angezeigt, was er auflegen muss“, erklärt Ostermeier.

Für Kleinmengen oder kurzfristige Zuschnitte steht Winter & Freis die OptiCut S50+ zur Verfügung. Diese ist auf Eingangslängen von 0,4 bis 6,5 m, Schnittbreiten bis 300 mm und -stärken bis 120 mm ausgelegt. Die Anlagen hat einen schwenkbaren Schieber mit Längenerkennung, einen schweren Sägemotor, einen Seitendruck vor und nach dem Schnitt sowie eine gesteuerte Abfallklappe. Wie auch ihr „großer Bruder“ gegenüber ist die OptiCut S50+ mit der OptiCom Pro-Steuerung, einem Auslaufmonitor und einem Etikettendruck. „Auch hier optimieren wir mit OptiResult die Zuschnitte. Über die Schnittstelle zum Warenwirtschaftssystem Duveka haben wir, wie auch bei der OptiCut S90 XL, jederzeit Einsicht in den Maschinenstatus, die Fertigungszeiten oder bekommen die Meldung über das Zuschnittende“, sagt Ostermeier.

„Vor allem mit der OptiCut S90 XL und der angeschlossenen Stapeleinheit schafft ein Mitarbeiter jetzt die doppelte Menge, wofür bisher drei notwendig waren“, beschreibt Ostermeier die Leistungssteigerung bei Standardzuschnitten.

Winter & Freis

Standort: Kipfenberg/DE

Gegründet: 1927

Geschäftsführer: Julian und Johannes Ostermeier

Mitarbeiter: 50

Produkte: Holzverpackungen, Kisten, Paletten, Frästeile und Zuschnitte; ausschließlich Sonderanfertigungen auf Kundenwunsch

Absatz: europaweit; Schwerpunkt Deutschland, Schweiz, 

Österreich, Italien