Plangemäß erhöht, ab Februar dann zäher
Die theoretisch nötige Höhe des Aufschwungs war schon im Dezember klar: Im Nachgang der gestiegenen Rundholzpreise zogen folgerichtig die Preise für Schnittholz und Weiterverarbeitungsprodukte nach. Ein Monat reichte nicht, um die Schere zwischen Rund- und Schnittholzpreisen zu schließen. Dazu bedarf es weiterer Schnittholz-Preiserhöhungen, die für Februar schon vielfach umgesetzt sind. Doch im Vergleich zur Marktdynamik im Dezember gab es im Januar schon ein gewisses Abflauen. Letzteres verstärkte sich Anfang Februar. Die Marktrichtung für März ist weiter aufwärts. Die Frage ist nur, in welchem Ausmaß. Denn: Schon im Februar taten sich marktprägende Holzindustrien merklich schwerer, ihre Preise anzuheben.
In Zentraleuropa baut sich entsprechend dem unterschiedlichen Rundholzangebot ein unübliches Ost-West-Preisgefälle auf. Der Rundholzpreis steigt von Baden-Württemberg über Bayern bis nach (Nord-)Österreich beständig an: Knapp unter 100 €/fm beginnt es im Westen. Preise um und deutlich über 110 €/fm sind mittlerweile schon in Ostösterreich üblich. Und weiter in Osteuropa sind die Preise noch höher.
Ideales Erntewetter sorgt für Rundholz
Das Wetter war in Süddeutschland und Österreich im Januar ideal für die Rundholzernte. Entsprechend kam eine nicht erwartete Menge zu den Sägewerken. Im Schnitt sind alle Verarbeiter gut mit Rundholz versorgt. Die Abnehmer können teilweise bereits Preisspitzen abwehren und Lieferanten tauschen. Langsam schwindet die Angst vor zu wenig Rundholz. Selbst ein möglicher „Bauernbuckel“ ist erstmals seit vielen Jahren heuer wieder möglich.
130 €/fm sind eingangs des Rundholzplatzes wohl schon anzunehmen. Selbst bei guter Ausbeute kann damit faktisch kein Sägewerk Schnittholz unter 200 €/m3 verkaufen. Bei dieser Kalkulation ist die Situation für die zentraleuropäischen Sägewerke immer noch sehr angespannt. Im Januar stellte der Holzkurier zum Vormonat Preissteigerungen von 9 % (Spanerseitenware in Italien) bis 15 % (BSH-Lamellen in Deutschland) fest.
Zentraleuropäische Lamelle preislich über schwedischer
Die BSH-Sichtlamelle liegt laut Holzkurier-Erhebung bei rund 255 €/m3 (frisch, Großmengen). Damit war die Preiserhöhung deutlich höher als etwa die der schwedischen Holzindustrien.
Beim Brettschichtholz selbst wurde von den Herstellern das Minimalziel – „5er“ vorne – im Januar erreicht. Das Maximalziel von rund 530 €/m3 wurde aber klar verfehlt. Die Preisspanne in Deutschland macht der Holzkurier mit 500 bis 520 €/m3 fest. 10 €/m3 darüber liegt das Preisniveau in Italien, weitere 20 €/m3 darüber das Preisniveau für Sichtqualität in Frankreich.
Späne erneut günstiger
Die Marktschwäche bei den Pellets wirkt sich direkt auf den Spänepreis aus. In Österreich sank das Preisniveau über den Jahreswechsel um rund 3 €/Srm oder 18 %. Die neue Preisspanne macht nur 13 bis 15 €/Srm aus. Bei Hackgut blieben die Notierungen annähernd am Niveau des Dezember 2023: 16,2 bis 18,2 €/Srm.
Der geringere Bedarf der Pelletierer erhöht die Spänehaufen in den Sägewerken: Die abgerufenen Mengen der Kunden sind saisonal tief. Dass sich alternative Abnehmer, wie die Plattenindustrie, seit mehreren Jahren überwiegend dem Altholz zugewandt haben, ist nun für die Späneanbieter negativ. Leitunternehmen der Plattenindustrie benötigen nur noch das technische Minimum an Spänen.
Hackgutpreis und -nachfrage stabil
Beim Hackgut fließen die Mengen hingegen ungehindert zur Papierindustrie. In Österreich wird unter anderem „die Aufwertung des Standortes Gratkorn“ als positiv für den Absatz hervorgehoben.