Der vorläufige Insolvenzverwalter der Ziegler-Gruppe, Volker Böhm von Schultze & Braun, hat für die Ziegler-Dämmstofftochter Naturheld eine Investorenlösung vereinbart. Käufer ist die Josef Rettenmaier Naturenergie Holding GmbH & Co. KG, eine Beteiligungsgesellschaft der JRS-Gruppe. Der Investor hat laut Angaben des Insolvenzverwalters angekündigt, den Standort in vollem Umfang zu erhalten und die ambitionierten Wachstumspläne umzusetzen. Außerdem sollen alle der rund 130 Arbeitnehmer unter dem neuen Eigentümer ihren Arbeitsplatz behalten.
Die JRS-Gruppe ist ein international aufgestelltes deutsches Familienunternehmen mit Hauptsitz in Rosenberg bei Ellwangen. Die JRS-Pflanzenfasertechnologie setzt auf modernes Produktions-Know-how und umfassende technologische Expertise zur Nutzung pflanzlicher Rohstoffe für den Einsatz in nahezu allen Bereichen der modernen, internationalen Industrie. Unter den Produktgruppen finden sich etwa Holzfaser-, Cellulose- und Maisprodukte sowie Hydrokolloide und Nahrungsfaserballaststoffe.
Die JRS Holzenergie HEW betreibt zudem Pelletswerke in Ettenheim/DE und Herbrechtingen/DE. Ferner gehört die EC Bioenergie, Heidelberg/DE, mit ihren fünf Standorten im Bundesgebiet und einer geplanten Gesamtproduktionsleistung 2024 von 200.000 t zur JRS-Gruppe. Im Sommer 2024 wurde von Bergs Timber das Pelletswerk im schwedischen Fågelfors übernommen.
Naturheld wird künftig unter dem Unternehmensnamen „naturheld GmbH & Co. KG“ firmieren. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Betriebsübergang soll bis Mitte März erfolgen. Zuvor sind noch einige formale Voraussetzungen zu erfüllen und insbesondere die Freigabe des Bundeskartellamts einzuholen. Die Produktion bei Naturheld wird in der Zwischenzeit in vollem Umfang fortgesetzt. Laut Holzkurier wurden rund 150 Mio. € investiert.
Die Kapazitäten des 2022 in Betrieb genommenen Werks belaufen sich auf 500.000 m³/J druckfeste Dämmplatten, 1,5 Mio. m³/J flexible Dämmplatten und 20.000 t Einblasdämmung.
Parallel macht der Investorenprozess für andere Teile der Ziegler-Gruppe laut Insolvenzverwalter Fortschritte. Im Verkaufsprozess für die Holz- und Logistiksparte hat ein weiterer potenter Kaufinteressent aus der Branche sein ernsthaftes Interesse bekundet. Die Entscheidung, welcher der Interessenten zum Zuge kommt, soll möglichst bis Ende Januar erfolgen. Volker Böhm: „Auf diese Weise werden die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter auch nach Auslaufen des Insolvenzgeldzeitraums Ende Januar abgesichert.“