Einmal Weinig – immer Weinig: Bei Gebr. Eigelshoven in Würselen startete man schon in den 1980er-Jahren mit dem Hobeln von Bauholz – damals mit einem Weinig Profimat P45. Nachdem die Nachfrage nach gehobelten Produkten beständig gestiegen war, folgte später ein Powermat, zu dem sich bald ein zweiter gesellte. „Wir sind leistungsmäßig an unsere Grenzen gestoßen und haben uns entschieden, in eine größere Anlage zu investieren. Da wir mit den bisherigen Maschinen immer zufrieden waren, war für uns klar, dass wir wieder in eine Weinig-Maschine investieren“, berichtet Rolf Eigelshoven. Sein Neffe Chris Eigelshoven, ebenfalls Geschäftsführer im Familienunternehmen, ergänzt: „Was Weinig geleistet hat, war phänomenal. Wir haben bekommen, was uns versprochen wurde, die Hobelqualität unserer Produkte ist top. Und nicht zuletzt funktioniert auch der Support seitens Weinig sehr gut.“
„Beim Projektstart hatten wir eigentlich an eine kleinere Anlage gedacht. Im Zuge der Planung wuchs die Maschine Stück um Stück“, erinnert sich Rolf Eigelshoven und schmunzelt. „Wir sind froh, dass wir uns für so eine umfassende Maschine entschieden haben.“ Das neue Hobelwerk ist auf eine Jahresleistung von 60.000 m³ im Einschichtbetrieb ausgelegt. „Damit erzeugen wir jetzt deutlich mehr, als zuvor mit zwei Maschinen im Zweischichtbetrieb“, führt Chris Eigelshoven aus.
Bis 8,8 m Länge
Die Weinig-Hobelanlage ist samt der Mechanisierung auf Holzlängen von 1,5 bis 8,8 m ausgelegt. „Wir wollten Produkte erzeugen, die sonst nur wenige können. Und mit der Auslegung auf solche Längen ist uns das gelungen“, berichtet Rolf Eigelshoven. Dazu zählt auch die in der Mechanisierung integrierte Festigkeitssortierung von Rosgrade. Damit kann Eigelshoven Ware von C30 abwärts sortieren. Der Hydromat 4200 hat eine Arbeitsbreite von 30 bis 300 mm sowie eine Arbeitshöhe von 10 bis 200 mm. Die Vorschubgeschwindigkeit der Anlage lässt sich zwischen 20 und 200 m/min stufenlos regeln. Einlaufseitig ist der Hydromat 4200 mit einem schweren Vier-Walzen-Einzug in verstärkter Ausführung bestückt. Für geringen Verschleiß sorgt die MarathonPowerCoating Plus-Beschichtung am Maschinentisch, den Anschlägen und Führungslinealen.
Neben einer hohen Leistung war seitens Eigelshoven vor allem ein schneller Werkzeugwechsel gefordert. Dafür sorgt allen voran das PowerLock-System an den Spindeln für die Profilwerkzeuge. „In der Regel haben wir etwa zwei Mal pro Schicht einen Profilwechsel. Dank dieses Systems ist die Umstellung aber innerhalb weniger Minuten erledigt“, erläutert Chris Eigelshoven. Hier kommt die Vermessung von Weinig ins Spiel: Jedes Werkzeug wird nach dem Schärfen exakt vermessen und die Daten werden automatisch an die Hobelmaschine übertragen. Wird dieser Hobelkopf in die Maschine eingesetzt, weiß der Hydromat 4200, welche Position notwendig ist. An der Maschinensteuerung WMC (Weinig Machine Control) bekommt der Bediener alle Profil- und Werkzeugdaten angezeigt. Im zentralen Dashboard hat er zudem alles Wesentliche auf einen Blick.
Zudem verfügt die Anlage bei einigen Spindeln über Geradejointer – diese sorgen ebenso für eine perfekte Hobelqualität.
Holz einsparen
Eine weitere Besonderheit des Hydromat 4200 ist die von Weinig installierte Wood-Saving-Technologie. In der Mechanisierung vor dem Hobelautomaten erkennt ein Sensor die Brettlage und dreht die Werkstücke nach Bedarf so, dass der „Bauch“ unten liegt. Eine rechte und linke Auflagetischplatte am Einlauftisch des Hydromats können so auseinandergefahren werden, dass die Hölzer nur sehr wenig rechts und links aufliegen. Dadurch wird die vorhandene Querkrümmung der Hölzer ideal weggehobelt. „Mit dem Wood-Saving-System sparen wir bereits im Einschnitt deutlich in der Holzstärke. Das klingt im ersten Moment nicht viel – auf das Jahr gerechnet summiert sich das aber“, bemerkt Chris Eigelshoven. Die Absaugung lieferte der österreichische Hersteller Scheuch.
Profile nach Kundenwunsch
Inmitten der U-förmig installierten Hobelanlage befinden sich – natürlich in einem Holzbau errichtet – der Schärfraum sowie das Büro für die Arbeitsvorbereitung in der oberen Etage. „Wir wollten möglichst kurze Wege“, verweist Chris Eigelshoven beim Rundgang. Bei der Schleifmaschine fiel die Wahl auf einen Weinig-Rondamat 1000 CNC. Dieser eignet sich zum vollautomatischen Einschleifen von Profilmessern, auch aus dem vollen Rohblankett. Zudem lassen sich gerade Hobelmesser sowie Profilmesser am Hobelkopf nachschärfen. „Ein wesentlicher Vorteil ist, dass wir mit dem Rondamat nun jedes erdenkliche Profilmesser selbst anfertigen und damit – ab einer bestimmten Losgröße – individuell auf die Kundenwünsche eingehen können“, verdeutlicht Chris Eigelshoven. Der Rondamat 1000 CNC verfügt über ein Magazin für den automatischen Schleifscheibenwechsel zwischen Schruppen und Schlichten. Die Abnutzung der Schleifscheiben im Durchmesser wird automatisch korrigiert. So werden die Original-Weinig-Werkzeuge mit hoher Präzision und Rundlaufgenauigkeit geschärft.
In der Arbeitsvorbereitung nutzt Eigelshoven die Weinig Moulder Master-Software. Die Software dient der zentralen Verwaltung aller Profile und Werkzeuge und verknüpft die verschiedenen Prozesse vollkommen papierlos: von der Arbeitsvorbereitung über das Schärfen und Vermessen der Werkzeuge bis zur Produktion auf der Hobelmaschine. Somit schafft der Moulder Master die Voraussetzungen für eine wirtschaftliche und qualitativ hochwertige Profilfertigung unabhängig von der Losgröße. Das digitale Vermessungssystem OptiControl von Weinig komplettiert, wie eingangs erwähnt, den Schärfraum bei Gebr. Eigelshoven.
Gebr. Eigelshoven
Standort: Würselen/DE
Gegründet: 1887
Geschäftsführung: Rolf, Frank und Chris Eigelshoven, Carolin Eigelshoven-Lauel sowie Felix Lauel
Einschnitt: 225.000 fm/J
Leistungen: Schnittholz, Handelsware, Hobelwerk und Abbundzentrum
Märkte: 70 % Export; vor allem Frankreich, Belgien, Niederlande, UK, Irland