Schnurr Holzverpackungen

Zuschnitt weiter optimieren

Ein Artikel von Martina Nöstler | 16.09.2025 - 15:39

Ein Blick in die Produktionshallen von Schnurr Holzverpackungen in Kirchberg-Sinningen zeigt: Bei der Technik vertraut man auf die Weinig Gruppe, Tauberbischofsheim/DE. Die beiden Unternehmen pflegen seit vielen Jahren eine gute Zusammenarbeit – derzeit sind vier Anlagen aus dem Hause Weinig bei Schnurr im Einsatz. Neben den beiden Zuschnittanlagen des Typs Solid Cut PF 500 und Solid Cut PF 900 XL sowie einer Auftrennsäge des Typs Solid Rip V komplettiert seit Ende 2024 eine Zuschnittanlage samt kompletter Einlaufmechanisierung und Stapelung das Quartett. Letztere ersetzt eine ältere Kappanlage, die ebenfalls von Weinig stammte.

Investition in die Zukunft

Geschäftsführer Christoph Schnurr nennt beim Holzkurier-Besuch zwei Hauptgründe für die Investition: die Produktion weiter zu automatisieren, wo es möglich ist, und die Mitarbeiter zu entlasten. Mit der neuen Anlage geht natürlich auch eine gewisse Leistungssteigerung mit einher, oder anders herum: „Der Maschinenbediener Lukas Sautter schafft jetzt die gleiche Menge in derselben Zeit oder weniger, wofür wir bisher zwei Mitarbeiter benötigt haben“, sagt Schnurr und führt aus: „Wir konnten die Produktivität deutlich steigern.“ Dies ist der umfangreichen Mechanisierung gedankt, die Weinig bei dem Projekt umgesetzt hat. 

Die neue Anlage startet mit einer Aufgabestation, auf der zwei Schnittholzpakete Platz finden. Die Eingangslängen beziffert Betriebsleiter Mario Natter mit 2 bis 5,3 m. Ein Vakuumportal mit sechs Saugkissen entstapelt die Pakete lagenweise und legt diese auf den nachfolgenden Ausrichtrollengang mit Anschlag. Dort streift ein Besen die Stapellatten in eine Box ab. Um den Zuschnitt zu optimieren und die Kappanlage bestmöglich auszulasten, installierte Weinig eine Bundbildung: Bis zum maximalen Querschnitt von 280 mal 180 mm beziehungsweise 300 mal 160 mm, den die Kappanlage bearbeiten kann, stapelt die Anlage die Hölzer neben- und übereinander. „Die Querschnitte der Werkstücke bezieht die Steuerung von der Auftragsvorbereitung“, erläutert Markus Beermann, Werksvertreter der Weinig Gruppe.

Einzeln oder paketweise kappen

Die Bunde oder Einzelstücke werden anschließend auf einem Kettenquerförderer mit drei Klinkenreihen transportiert und dann dem schwenkbaren Schieber mit Längenerkennung übergeben. Dieser befördert die Werkstücke in die Kappanlage Solid Cut PF 900 XL (ehemals OptiCut S 90 XL). „Diese verfügt über eine Oberdruckrolle zum Halten von Paketen sowie über einen Seitendruck vor und nach dem Schnitt“, informiert Werner Blum, zuständig für den Vertrieb bei Weinig in Illertissen. 

Außerdem ist die Kappanlage mit einem Inkjet-Drucker zum Beschriften von Einzelstücken und Paketen ausgestattet. Ein automatischer Abfallschacht entsorgt die Reststücke auf ein Steigband, das diese in eine Box befördert.

Stapelautomaten entlasten Mitarbeiter

Auslaufseitig können Sonderdimensionen zunächst auf zwei manuelle Entnahmeplätze abgeschoben werden. Hier gibt es zudem eine separate Abweiseinheit für Palettenklötze in eine Gitterbox. Der Großteil der gekappten Hölzer gelangt aber zu den beiden nachfolgend installierten Stapelautomaten von Weinig. Die Einteilung erfolgt je nach Produkt beziehungsweise Dimension. Der Stapler des Typs Solid Cut Stack 3000 P mit Paternostereinheit ist für Holzlängen von 400 mm bis 3,15 m ausgelegt und verfügt über zwei Magazine für die automatische Lattenlegung. 

Der zweite Automat des Typs Solid Cut Stack 1500 KTD mit verlängerten Lagenträgern stapelt Kurzteile entweder als Einzelturm mit 650 mm bis 1,5 m Länge oder als Doppelturm mit je 400 bis 650 mm Länge. Dieser Stapelautomat ist mit vier Magazinen zur automatischen Lattenlegung ausgerüstet. Die fertigen Pakete werden dann vom Maschinenbediener entnommen.

Die gesamte Anlage wird mit OptiCom Pro mit Netzwerkanbindung an das Büro gesteuert. Zudem arbeitet man in der Arbeitsvorbereitung bei Schnurr mit OptiResult, dem Voroptimierungsprogramm für den Palettenzuschnitt von Weinig, welches bei Solid Cut PF 900 XL mit Schnittlisten bedient.

„Durch die automatisierte Zuführung vor der Kappung sowie die beiden Stapelautomaten ist es möglich, die Anlage mit nur einem Mitarbeiter zu bedienen. Dieser ist für die Bereitstellung der Rohware, den Abtransport der fertigen Pakete sowie die Überwachung der Anlage zuständig“, sagt Schnurr und meint abschließend: „Mit dieser Investition haben wir die Mitarbeiter entlastet.“ Schnurr investiert auch weiter in die Zukunft und hat unlängst eine Abbundanlage des Typs Techno Fast von Essetre, einem Unternehmen der Weinig Gruppe, bestellt. Diese soll für aufwendige Verpackungen, wie zum Beispiel das Innenleben von Kisten, zum Einsatz kommen.

Interessierte können sich am 7. und 8. Oktober bei den Verpackertagen in Illertissen/DE einen Überblick über die vielfältigen Zuschnittlösungen der Weinig Gruppe verschaffen (Anmeldung erbeten).

Schnurr Holzverpackungen

Standort: Kirchberg-Sinningen/DE

Gegründet: 1889

Geschäftsführer: Christoph Schnurr

Mitarbeiter: 30

Produkte: Sonder- und Exportkisten, Paletten, Holzcontainer, Verpackungsdeckel

Holzeinsatz: 10.000 m³/J Schnittholz, 70.000 m²/J Platten