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Sonnleitner: "Die Bildungspartnerschaft wird weiter ausgebaut." © Sprenger

Kräfte bündeln

Ein Artikel von Administrator | 26.05.2003 - 00:00
Um die forstlichen Ressourcen im Alpen-Adria-Raum (Kärnten, Provinz Friaul-Julisch-Venetien, Slowenien) ist es gut bestellt. „Wichtig ist jedoch am Vorabend der EU-Erweiterung, die gemeinsamen Kräfte im Forst-Holz-Bereich zu bündeln”, so FR hc. DI Bertram Blin, Präsident des Österreichischen Forstvereins. Bei der Österreichischen Forsttagung vom 21. bis 23. Mai in Villach standen die Länder-übergreifenden Interessen der Forst- und Holzwirtschaft im Vordergrund.Forst wird wichtiger. Während Kärnten in der Landwirtschaft in den vergangenen Jahren 11% der Betriebe verloren hat, fassen immer mehr Grundbesitzer in der Forstwirtschaft Fuß - etwa 23.000 sind es heute, berichtete LR Georg Wurmitzer. Eine Kärntner Besonderheit ist, dass der Ertrag aus der Landwirtschaft niedriger ist als aus der Forstwirtschaft. In manchen Regionen sei die Verwaldung von Kulturflächen sehr stark. Bildungspartner. Traditionell sei man in der Holz-Sparte außenhandelsorientiert. Mit der Marktöffnung gibt es gleichberechtigte Partner. Aktuell gibt es bereits Bildungs-Partnerschaften zwischen den forstlichen Ausbildungsstätten in Ossiach und Paluzza/IT. „Die Forstschule Postojna/Sl will sich der Kooperation anschließen, so Josef Sterle, Staatssekretät für Forstwirtschaft, Laibach/Sl. Das Land setzt derzeit die Wald-Zertifizierung nach PEFC-Kriterien um.
Der Kärntner Forstverein lebt als mitgliedsstärkste Landesgruppe den Alpen-Adria-Gedanken sehr aktiv, betonte LH Dr. Jörg Haider. Die energetische Nutzung der Biomasse wird heuer auch mit der Unterstützung des Landes massiv ausgebaut werden. International gilt es als Novum, dass ein Arbeitsprogramm zwischen Forst- und Umweltministern gestartet wurde. Aktuell findet die 1. Annäherung der beiden Politikbereiche auf der zeitgleich abgehaltenen Umwelt-Ministerkonferenz in Riga/LT statt, erläuterte SC DI Gerhard Mannsberger, BMLFUW.
„Das wichtigste Ziel für den ländlichen Raum ist es, Arbeitsplätze zu erhalten. Dabei ist es nützlich, sich gegenseitig Know-how weiterzugeben”, so DI Christoph Habsburg-Lothringen, Präsident Kärtner Forstverein. „Die Forstwirtschaft allerdings unter einen Glassturz zu stellen, führt zum Bankrott. Der Alpenboden darf nicht zu Tummelplatz der Tourismusindustrie werden.”
Die reine Forstwirtschaft ist heute an der Belastungsgrenze. Sie muss ihre zusätzliche Kompetenz für Wasser, Energie und Klima auch in Marktnutzen umsetz-en, meinte NR Fritz Grillitsch, Präsident Österreichischer Bauernbund.Hardware nach 160.000 Ausbildungen modernisiert. „In den vergangenen 10 Jahren wurden über 7 Mio. € in die Modernisierung der BFW FAST Ossiach investiert, freute sich Dir. DI Günther Sonnleitner. Durchschnittlich 4000 Teilnehmer/J aus allen Teilen der Erde nehmen an den Aus- und Weiterbildungen teil - insgesamt waren es über 160.000 seit dem Gründungsjahr 1953. Bei allein 5000 Beschäftigten der 1100 Forstunternehmer in Österreich sei Weiterbildung eine Daueraufgabe. Denn mit neuen Technologien ist die Leistung bei der Holzernte in diesen 50 Jahren von 0,3 fm/Stunde auf 10 bis 15 fm/Stunde gestiegen. Laut Bildungsenquette des Österreichischen Forstvereins bestehen noch Defizite im Forst bei:
-Unternehmerischem Denken und Handeln
-Management und Kommunikation
-Personalführung
-Rationalisierung und Humanisierung
-Arbeitssicherheit und Leistungsfähigkeit
-Ökologischer Einklang der natürlichen Ressourcen (Wald-Wild)
„Wir müssen vorbauen, denn die Bereitschaft zur Arbeit in der harten Forstwirtschaft sinkt”, ist Sonnleitner überzeugt. Leistung versus Gesellschaftsnutzen. Die Gesellschaft hat ihre Wertmaßstäbe vom dominanten Leistungsprinzip zum leistungsorientierten Hedonismus geändert, ergänzte GF DI Heinz Gach, Holzindustrie Leitinger, Preding. Bis zu 42 Sportarten werden im Lebensraum des Wildes ausgeübt - auf der anderen Seite verschärft sich der internationale Wettbewerb. Ein weiterer Gegensatz: von den 80 Baumarten in Österreich wird die Fichte auf 56% der Fläche bewirtschaftet. Die heimische Forstwirtschaft müsse kundenorientierter handeln und ihre Dienstleistungen optimieren. Es geht um die Verbesserung der Planbarkeit bei der Bereitstellung des Rohstoffes Holz.
Forst und Säge sind keine Gegner am Markt, aber: „Wer übernimmt die Verantwortung für die Versorgungssicherheit der Holzindustrie? Wir müssen die Wertschöpfung und die Exportstärke für die oberitalienische Sessel- und Möbelindustrie mit ihren 25.000 Beschäftigten in Friaul halten, meinte auch Komm.-Rat. DI Herbert Kulterer, Obmann Kärntner Sägeindustrie, Sachsenburg.
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Sonnleitner: "Die Bildungspartnerschaft wird weiter ausgebaut." © Sprenger

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Bertram Blin © Sprenger