Die Behörde als Dienstleister und unabhängiger Gutachter - so das Amtsverständnis des neuen Landes-Forstdirektors DI Dr. Walter Wolf. Zur Verbreitung der Informationen und Projekte des Landes will er einen Messestand auf der Austrofoma in Hochficht/Schlägl beschicken. Aber auch die Broschürenreihe des Forstdienstes entwickelt sich zum Renner.
Wolf war vor seinem Karrieresprung etwa 10 Jahre in der Forsttechnik-Abteilung der Landes-Forstdirektion tätig. Als Mittler zwischen Behörde und Waldbesitzer teilt sich die Landes-Forstdirektion etwa die Betreuung der 70 Waldwirtschafts-Gemeinschaften mit der Landwirtschaftskammer für Oberösterreich bei Waldbaufragen oder Maschinenkäufen. Lediglich die Beratung bei der Holzvermarktung wird von der Kammer allein bewältigt. Auch der Holzcluster ist in Oberösterreich ein gutes Bindeglied von Urproduktion zur Architektur. Der Landesforstdienst unterstützt aktiv den heuer erstmals vergebenen Holzbaupreis (auf der Rieder Messe) und setzt damit ein Signal für „Holz - ein Werkstoff mit Zukunft”. Für die Förderung wünscht sich Wolf eine einfachere Abwicklung. Positiv: Die Erfolgsförderung zeigt eine gute Wirkung.Forst in Natura 2000 einbringen. „Alle müssen einen Beitrag zur Umsetzung der EU-Direktive leisten”, nur soll die Abwicklung nicht allein in der Naturschutz-Abteilung laufen, erzählt Wolf. „Zur intensiven Zusammenarbeit bei der Erstellung der Management-Pläne wurde eine Arbeitsgruppe installiert. Im Waldbereich sind die Managementpläne als Waldfachpläne geregelt. Hier hat der Forst bereits eigene Kompetenz durchgesetzt. Bis Oktober soll der Fahrplan für die Auftragsvergabe der Pläne an Zivilingenieur-Büros im Detail abgeklärt werden.Schutzwaldstrategie: Alle müssen wollen. Im 70.000 ha umfassenden Schutzwald - überwiegend im Besitz der ÖBf AG - herrscht in tiefen Lagen ein großes Verbiss-Problem für Tanne. Diese Baumart hat kaum eine Überlebenschance, so die Ergebnisse der Verbisserhebung vor 3 Jahren. Die Revision heuer ist noch im Gange.
Nachdem Oberösterreich als 1. Bundesland eine Schutzwald-Plattform durch LH Dr. Josef Pühringer gegründet hat, beginnen sich die 1. Schutzwald-Plattformen in den Regionen zu bilden. Gerade für die touristisch wichtige „Naturraumentwicklung Hinterstoder” wäre ein rascher Erfolg wichtig. „Der Prozess ist mühsam”, so Wolf. Kurz vor der Gründung steht die Plattform: „Ennstal-Weyer”. Es geht aber immer um das Bekenntnis der Landnutzer, auf lokaler Ebene zu agieren.Wald - Wild. Relativ zufrieden ist Wolf mit dem heuer 20 Jahre alten Weiser- und Vergleichsflächen-System. Seine Bilanz: „Wir sind am Weg, aber noch nicht am Ziel”. Im Unterschied zum Tiroler System, das keinen direkten Bezug zum Jagdgebiet und zum Abschussplan hat, sei beim Regelkreissystem von Oberösterreich der Verjüngungszustand maßgeblich. 2003 sei der Abschuss wieder zu erhöhen - mit der nötigen Ge-sprächskultur zur Jägerschaft sei das machbar, so Wolf. Speziell geht es um die Herabsetzung der Verbiss- und Toleranzgrenzen bei Tanne (Tanne wurde früher wie Laubholz behandelt). Aber Wolf ist sich sicher: Wald und Wild gehören zusammen. Aufgrund der guten Zusammenarbeit gibt es in Oberösterreich keine Anzeichen für eine Selbstverwaltung der Jagd. Im Rahmen der Harmonisierung der Verjüngungsmonitoring-Systeme geht Wolf jedoch davon aus, dass die Länder nicht über Gebühr zur Kasse gebeten werden.Laubholzumbau. Mit den Erfahrungen der schwierigen Böden (staunass), Durchforstungen und 2 Windwürfen entschloss sich Förster Josef Wampl von der Forst- und Fischereiverwaltung des Stiftes Lambach zu einem Bestandesumbau von sekundären Fichtenbeständen hin zu 5 verschiedenen Stieleichen-Herkünfte aus 4 Baumschulen mit Esche, Buche, Linde und Wildkirsche. Die kostenintensive Aufforstung gelang bisher auch mit Hilfe einer Zäunung durch die Jägerschaft.
Die wissenschaftliche Betreuung erfolgt durch DI Dr. Eduard Hochbichler, Waldbau-Institut, Universität für Bodenkultur. Dennoch: „Die hier angewandte Buntmischung kommt in der Pflege extrem teuer”, meint OFR DI Christoph Jasser. „Allerdings müsse man bei Ertragsvergleich mit Fichte das Betriebs-Risiko mit einrechnen”, ergänzte Wolf.Der Landesforstdienst will den bisher begonnenen Weg der Förderung von Laubholz und Bestandesumwandlungen von sekundären Fichten-Wäldern weiter gehen. So wurde auch eine 1. öffentliche Laubholz-Exkursion, gemeinsam organisiert mit der Bauern-Zeitung, mit 180 Teilnehmern ein voller Erfolg. Im Herbst sollen 2 bis 3 ähnliche Aktionen über die Bühne gehen. Auch wurde die Broschüre des Landesforstdienstes „Laubholz - Der richtige Weg zum Erfolg” von den Waldbesitzern gut angenommen und mittlerweile von Niederösterreich nachgeahmt.Oberösterreich ist ein Laubholzland. Sichtbare Schäden am Wald verursacht die kleine Fichtenblattwespe auf etwa 50.000 ha seit über 30 Jahren. Auch deshalb will Wolf etwa weitere 100.000 bis 150.000 ha Flächen mit Laubholz als führende Baumart.Käferproblem. Seit einigen Tagen meldet das Forstpersonal vermehrt Käfernester. Um eine weitere Ausbreitung möglichst einzudämmen, ist als wirksamste Methode das unverzügliche Entfernen des befallenen Baumes aus dem Wald oder das Entrinden des Stammes zu empfehlen. Vom Verbrennen des befallenen Materials wird wegen der immer noch bestehenden Waldbrandgefahr dringend abgeraten. Und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln soll aus ökologischen Gründen vermieden werden. Besonders aggressiv sind die Fichtenborkenkäfer wie der Buchdrucker oder Kupferstecher. Es ist zu erwarten, dass heuer auf Grund der idealen Entwicklungsbedingungen bis zu 4 statt normalerweise 2 bis 3 vollständige Käfergenerationen gebildet werden.
Wolf war vor seinem Karrieresprung etwa 10 Jahre in der Forsttechnik-Abteilung der Landes-Forstdirektion tätig. Als Mittler zwischen Behörde und Waldbesitzer teilt sich die Landes-Forstdirektion etwa die Betreuung der 70 Waldwirtschafts-Gemeinschaften mit der Landwirtschaftskammer für Oberösterreich bei Waldbaufragen oder Maschinenkäufen. Lediglich die Beratung bei der Holzvermarktung wird von der Kammer allein bewältigt. Auch der Holzcluster ist in Oberösterreich ein gutes Bindeglied von Urproduktion zur Architektur. Der Landesforstdienst unterstützt aktiv den heuer erstmals vergebenen Holzbaupreis (auf der Rieder Messe) und setzt damit ein Signal für „Holz - ein Werkstoff mit Zukunft”. Für die Förderung wünscht sich Wolf eine einfachere Abwicklung. Positiv: Die Erfolgsförderung zeigt eine gute Wirkung.Forst in Natura 2000 einbringen. „Alle müssen einen Beitrag zur Umsetzung der EU-Direktive leisten”, nur soll die Abwicklung nicht allein in der Naturschutz-Abteilung laufen, erzählt Wolf. „Zur intensiven Zusammenarbeit bei der Erstellung der Management-Pläne wurde eine Arbeitsgruppe installiert. Im Waldbereich sind die Managementpläne als Waldfachpläne geregelt. Hier hat der Forst bereits eigene Kompetenz durchgesetzt. Bis Oktober soll der Fahrplan für die Auftragsvergabe der Pläne an Zivilingenieur-Büros im Detail abgeklärt werden.Schutzwaldstrategie: Alle müssen wollen. Im 70.000 ha umfassenden Schutzwald - überwiegend im Besitz der ÖBf AG - herrscht in tiefen Lagen ein großes Verbiss-Problem für Tanne. Diese Baumart hat kaum eine Überlebenschance, so die Ergebnisse der Verbisserhebung vor 3 Jahren. Die Revision heuer ist noch im Gange.
Nachdem Oberösterreich als 1. Bundesland eine Schutzwald-Plattform durch LH Dr. Josef Pühringer gegründet hat, beginnen sich die 1. Schutzwald-Plattformen in den Regionen zu bilden. Gerade für die touristisch wichtige „Naturraumentwicklung Hinterstoder” wäre ein rascher Erfolg wichtig. „Der Prozess ist mühsam”, so Wolf. Kurz vor der Gründung steht die Plattform: „Ennstal-Weyer”. Es geht aber immer um das Bekenntnis der Landnutzer, auf lokaler Ebene zu agieren.Wald - Wild. Relativ zufrieden ist Wolf mit dem heuer 20 Jahre alten Weiser- und Vergleichsflächen-System. Seine Bilanz: „Wir sind am Weg, aber noch nicht am Ziel”. Im Unterschied zum Tiroler System, das keinen direkten Bezug zum Jagdgebiet und zum Abschussplan hat, sei beim Regelkreissystem von Oberösterreich der Verjüngungszustand maßgeblich. 2003 sei der Abschuss wieder zu erhöhen - mit der nötigen Ge-sprächskultur zur Jägerschaft sei das machbar, so Wolf. Speziell geht es um die Herabsetzung der Verbiss- und Toleranzgrenzen bei Tanne (Tanne wurde früher wie Laubholz behandelt). Aber Wolf ist sich sicher: Wald und Wild gehören zusammen. Aufgrund der guten Zusammenarbeit gibt es in Oberösterreich keine Anzeichen für eine Selbstverwaltung der Jagd. Im Rahmen der Harmonisierung der Verjüngungsmonitoring-Systeme geht Wolf jedoch davon aus, dass die Länder nicht über Gebühr zur Kasse gebeten werden.Laubholzumbau. Mit den Erfahrungen der schwierigen Böden (staunass), Durchforstungen und 2 Windwürfen entschloss sich Förster Josef Wampl von der Forst- und Fischereiverwaltung des Stiftes Lambach zu einem Bestandesumbau von sekundären Fichtenbeständen hin zu 5 verschiedenen Stieleichen-Herkünfte aus 4 Baumschulen mit Esche, Buche, Linde und Wildkirsche. Die kostenintensive Aufforstung gelang bisher auch mit Hilfe einer Zäunung durch die Jägerschaft.
Die wissenschaftliche Betreuung erfolgt durch DI Dr. Eduard Hochbichler, Waldbau-Institut, Universität für Bodenkultur. Dennoch: „Die hier angewandte Buntmischung kommt in der Pflege extrem teuer”, meint OFR DI Christoph Jasser. „Allerdings müsse man bei Ertragsvergleich mit Fichte das Betriebs-Risiko mit einrechnen”, ergänzte Wolf.Der Landesforstdienst will den bisher begonnenen Weg der Förderung von Laubholz und Bestandesumwandlungen von sekundären Fichten-Wäldern weiter gehen. So wurde auch eine 1. öffentliche Laubholz-Exkursion, gemeinsam organisiert mit der Bauern-Zeitung, mit 180 Teilnehmern ein voller Erfolg. Im Herbst sollen 2 bis 3 ähnliche Aktionen über die Bühne gehen. Auch wurde die Broschüre des Landesforstdienstes „Laubholz - Der richtige Weg zum Erfolg” von den Waldbesitzern gut angenommen und mittlerweile von Niederösterreich nachgeahmt.Oberösterreich ist ein Laubholzland. Sichtbare Schäden am Wald verursacht die kleine Fichtenblattwespe auf etwa 50.000 ha seit über 30 Jahren. Auch deshalb will Wolf etwa weitere 100.000 bis 150.000 ha Flächen mit Laubholz als führende Baumart.Käferproblem. Seit einigen Tagen meldet das Forstpersonal vermehrt Käfernester. Um eine weitere Ausbreitung möglichst einzudämmen, ist als wirksamste Methode das unverzügliche Entfernen des befallenen Baumes aus dem Wald oder das Entrinden des Stammes zu empfehlen. Vom Verbrennen des befallenen Materials wird wegen der immer noch bestehenden Waldbrandgefahr dringend abgeraten. Und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln soll aus ökologischen Gründen vermieden werden. Besonders aggressiv sind die Fichtenborkenkäfer wie der Buchdrucker oder Kupferstecher. Es ist zu erwarten, dass heuer auf Grund der idealen Entwicklungsbedingungen bis zu 4 statt normalerweise 2 bis 3 vollständige Käfergenerationen gebildet werden.