Agrarlandesrat Stockinger (li.), OÖ- LWK-Präs. Herndl (2. v. re.) und FD Wall (re.) überreichten Gebeshuber und Gappmaier (2. und 3. v. li.) von der Genossenschaftsjagd Waldneukirchen die Auszeichnung © Alfred Riezinger
Weiter kämpfen und den Zuwachs abschöpfen. „Wir müssen kämpfen, um die Industrie mit den notwendigen Rohstoffen versorgen zu können”, stellte der Obmann des österreichischen Waldverbandes Ök.-Rat Herbert Pretterhofer fest. Die wichtigsten Ziele sind die Ausschöpfung des Zuwachses im Kleinwald und die Holzernte-Optimierung. Hier seien die Kooperationen mit Maschinenringen weiter auszubauen.
„Was motiviert den Kleinwaldbesitzer zur Nutzung? Das, was unter dem Strich steht”, antwortete Franz Schablinger, Obmann des Waldbesitzerverbandes Oberösterreich, auf seine Frage.
Elefantenrunde. Der Holzpreis müsse überzeugen, dann würde mehr Holz geerntet. „Die Kleinwaldbesitzer sind wie Elefanten - ein negatives Erlebnis bleibt über Jahre im Gedächtnis”, verglich der Obmann. Die Eigentümer brauchen daher eine kompetente Person des Vertrauens bei der Holzvermarktung. Diese werde durch den lokalen Waldhelfer geboten, dessen Aus- und Weiterbildung ein vorrangiges Ziel des Waldverbandes ist.
„Wir sind keine angenehmen Geschäftspartner. Wir pochen auf eine transparente Mengenermittlung bei der Holzabnahme sowie die Einhaltung der Zahlungsziele unserer Abnehmer”, schließt Schablinger.
„Alle Sortimente finden Absatz”, verlautbarte Geschäftsführer DI Gernot Arnold in seinem Bericht. Bei aller Euphorie über den momentan guten Holzpreis solle man aber zuerst den Markt vor der Nutzung über die geplante Menge informieren. Die Logistik müsse im Voraus sichergestellt werden.
Rechtzeitige Durchforstung um Risiko zu minimieren. 150 Jahre Erfahrung der Forstwirtschaft mit Schneebruchkatastrophen standen im Mittelpunkt des Gastreferates von DI Dr. Peter Kar zum Generalthema der Vollversammlung. „80% des oberösterreichischen Kleinwaldes liegen in der Risikozone. Durchschnittlich alle sechs Jahre kommt es im Land zu einem Schaden auf größeren Flächen durch Schnee”, berichtet Kar.
Als besonders gefährdet stuft Kar Bäume in der Höhenstufe von 400 bis 900 m mit einem Verhältnis von Höhe zu Durchmesser (h/d-Wert) von über 80 und kleinen Kronen ein. Mögliche Gegenmaßnahmen seien die rechtzeitige Durchforstung und die Überführung in einen mehrschichtigen Bestandesaufbau, so Kar.
„Gebrochene und stark gebogene Bäume müssen entnommen werden und wegen drohenden Borkenkäferbefalls sofort aus dem Bestand gebracht werden”, empfiehlt FD DI Johannes Wall von der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Wird die Holzernte mit Harvester durchgeführt, solle gleich der ganze Bestand durchforstet werden, um einer erneuten Schneebruchgefahr vorzubeugen. „Zu einem Kahlschlag raten wir nicht, weil nämlich nicht nur Bruchholz, sondern auch nicht hiebsreife Bäume einen erheblichen Wertverlust darstellen”, meint Wall abschließend.
Vorbildliches Wald-Wild-Management. Die Genossenschaftsjagd Waldneukirchen wurden heuer mit dem Wald-Wild-Ökologiepreis der Landwirtschaftskammer Oberösterreich ausgezeichnet.