Ich habe der Presse und der Forstzeitung entnommen, dass das Joint-Venture zwischen österreichischen und finnischen Staatsforsten in Russland gescheitert ist. Es stellt sich für mich und sicher auch für andere Forstleute und nicht zuletzt auch für einige Österreicher die Frage, ob es - überspitzt formuliert, aber auf den Punkt gebracht - zu den Zielen und Aufgaben der ÖBf gehört, in der Heimat Wald- und Wasser-Ressourcen zu verkaufen und die dabei lukrierten Erlöse in den russischen Sümpfen zu versenken. Es ist jedenfalls zu billig, die Verantwortung für dieses Debakel den Finnen in die Schuhe schieben zu wollen, wie im Bericht angedeutet. Vielmehr müssen Vorstand und Aufsichtsrat der ÖBf für die strategischen Fehler und operationalen Fehlleistungen die Köpfe hinhalten und nicht auf sicherlich engagierte, aber „verheizte” Mitarbeiter abwälzen. Zweifellos gehört es zu den größten Fehlern eines Forstmannes, die „Standortsgegebenheiten” falsch einzuschätzen, wie in der Forstzeitung berichtet. Daher sollten die Verantwortlichen zumindest die heurige Jahresmisserfolgs-Prämie russischen Nachbarkindern in Not spenden.
Dem Vernehmen nach besteht auch in der Heimat ein großes Loch bei der Versorgung des europagrößten alternativen Heizkraftwerkes in der Nähe von Wien mit Waldbiomasse und die Bundesforste müssten, wenn das Loch schlagend wird und um ihren vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen, Gas zukaufen. Vielleicht wäre es daher angebracht, die 25%-Anteile an MM in Russland in Gazprom-Anteile zu wandeln, schließlich handelt es sich dabei auch um ein Produkt aus fossilen Wäldern.
Als ehemaliger Forstmeister bin ich überzeugt, dass die Aufgaben und Ziele der Österreichischen Bundesforste im heimischen Wald- und Betriebsressourcen-Management liegen, und nicht im internationalen Holzgeschäft, wo die Bundesforste nach Meinung des Vorstandes Dr. Georg Erlacher, laut Bericht in der Forstzeitung, ohnehin nur eine „Schmalzfliege” (?) (lt. Brockhaus gibt es nur Stuben- und Schmeißfliegen) sind. In den heimischen Wäldern liegt ein reiches Betätigungsfeld, wenn man nur an die noch nicht bewältigten Folgen der letzten Windwurf- und Käferkatastrophe denkt.
Ernst Pflugbeil, Strobl
P.S.: Wer nun glaubt, ich mag die ÖBf AG nicht, der irrt; ich habe mir auch schon früher - vor der AG und zu meiner aktiven Zeit - erlaubt, auf Fehlentwicklungen in einigen Holzkurier-Glossen hinzuweisen, ziemlich erfolglos wie ich zugeben muss, aber wer weiß?
Dem Vernehmen nach besteht auch in der Heimat ein großes Loch bei der Versorgung des europagrößten alternativen Heizkraftwerkes in der Nähe von Wien mit Waldbiomasse und die Bundesforste müssten, wenn das Loch schlagend wird und um ihren vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen, Gas zukaufen. Vielleicht wäre es daher angebracht, die 25%-Anteile an MM in Russland in Gazprom-Anteile zu wandeln, schließlich handelt es sich dabei auch um ein Produkt aus fossilen Wäldern.
Als ehemaliger Forstmeister bin ich überzeugt, dass die Aufgaben und Ziele der Österreichischen Bundesforste im heimischen Wald- und Betriebsressourcen-Management liegen, und nicht im internationalen Holzgeschäft, wo die Bundesforste nach Meinung des Vorstandes Dr. Georg Erlacher, laut Bericht in der Forstzeitung, ohnehin nur eine „Schmalzfliege” (?) (lt. Brockhaus gibt es nur Stuben- und Schmeißfliegen) sind. In den heimischen Wäldern liegt ein reiches Betätigungsfeld, wenn man nur an die noch nicht bewältigten Folgen der letzten Windwurf- und Käferkatastrophe denkt.
Ernst Pflugbeil, Strobl
P.S.: Wer nun glaubt, ich mag die ÖBf AG nicht, der irrt; ich habe mir auch schon früher - vor der AG und zu meiner aktiven Zeit - erlaubt, auf Fehlentwicklungen in einigen Holzkurier-Glossen hinzuweisen, ziemlich erfolglos wie ich zugeben muss, aber wer weiß?