Holzpreise ziehen wieder an

Trotz der Turbulenzen auf den Finanzmärkten in den vergangenen Wochen erweist sich die gute Konjunktur auch in der zweiten Jahreshälfte als robust. Die Bauinvestitionen in Österreich und Deutschland scheinen jedoch vorerst ihren Höhepunkt überschritten zu haben.
Nach dem Rekordeinschnitt im ersten Halbjahr ist die Nadel-Schnittholzproduktion derzeit in Österreich leicht rückläufig. Die Rundholzlager der Sägewerke wurden teilweise deutlich abgebaut, einzelne Sägwerke sind auch wieder voll aufnahmefähig.

Regionaler Schneebruch. Die Schneefälle Ende der ersten Septemberwoche haben regional zu Schäden mit hohem Bruchholzanteil geführt. Das daraus und aus phytosanitären Nutzungen stammende Angebot trifft auf eine deutlich steigende Nachfrage nach frischem Sägerund- und Schleifholz und wird daher problemlos vom Markt aufgenommen. Außerhalb der Windwurfgebiete ziehen die Rundholzpreise wieder etwas an, in den Schadenszentren verharren diese trotz Frischholzbedarfes weiterhin auf niedrigem Niveau. Die Rundholz-Waldlager aus dem Windwurf werden erst im Laufe des vierten Quartals vollständig abgebaut sein.
Beim Laubholz wird erneut eine starke Nachfrage nach allen Buntlaubhölzern, Eiche und Pappel erwartet. Rotkernige Buche sollte ebenfalls problemlos zu vermarkten sein.

Auf Transparenz achten. Die Aufarbeitung von Sturm- und Schneebruchholz und phytosanitäre Nutzungen haben Vorrang. Normalnutzungen sollten bei konkreter Nachfrage, fairen Preisen und gesicherter Abfuhr durchgeführt werden. Auf usancenkonforme Werksübernahme und Transparenz bei den Abmaßprotokollen ist zu achten.

Überangebot an Faserholz. Beim Nadel-Faserholz wird die Forst- und Holzwirtschaft noch längere Zeit mit der Windwurfbewältigung beschäftigt sein. Das aktuelle Angebot übersteigt - auch wegen des anhaltend hohen Sägerestholzanfalles - die Lagerkapazitäten der Papier- und Plattenindustrie. Die Holzzufuhr ist daher weiterhin streng kontingentiert. Aufgrund der geringen Preisdifferenz zum Energieholz wird Faserholz zum Teil nicht mehr aussortiert. Der Bedarf an Schleifholz steigt, die Preise sind zum Teil deutlich gestiegen.
Der Energieholzmarkt verläuft aufgrund des anhaltend hohen Brennstoffangebotes ruhig. Die Nachfrage nach ofenfertigem Brennholz entwickelt sich sehr gut.

Wachsam bleiben. Die Waldbestände sind sorgfältig auf frischen Borkenkäferbefall zu kontrollieren. Frisch vom Käfer befallene Bäume sind rasch aufzuarbeiten und umgehend aus dem Wald abzutransportieren. Bei nicht gesicherter Holzabfuhr ist die gefahrlose Lagerung in ausreichender Entfernung zum nächsten Waldbestand sicherzustellen.

Die Preise beziehen sich auf den Zeitraum Anfang September 2007. Alle Preise sind Nettopreise, welchen die gesetzlich vorgeschriebene Umsatzsteuer von 10%, bzw. 12% bei Lieferung USt.-pauschalierter Land- und Forstwirte an Unternehmer zuzurechnen ist.