Die Auswirkungen der vier- bis achtmonatigen Nasslagerung von Fichtenrundholz auf die Färbeeigenschaften des daraus gewonnenen Schnittholzes untersuchte DI (FH) Robert Friesenbichler in seiner Diplomarbeit an der Fachhochschule Salzburg, Studiengang Holztechnik und Holzwirtschaft. Diese Diplomarbeit wurde von den ÖBf, Purkersdorf, in Auftrag gegeben. Die Probestämme für diese Untersuchung stammten aus den ÖBf-Nasslagern in Grundlsee und Hintersee.
Kein negativer Einfluss auf Färbeverhalten
Schnittholz gleichmäßig verfärbt: Säurefuchsin wurde auf das gehobelte und geschliffene Holz aufgetragen © Friesenbichler
Bei der Probenvorbereitung zeigte sich, dass sich die aus den nassgelagerten Blochen gewonnene Schnittware problemlos hobeln und schleifen ließ. Es konnte kein Unterschied zu den Proben der frisch eingeschlagenen Stämme erkannt werden.
Aus beiden Lagern in Grundlsee und Hintersee wurden jeweils acht Bloche des Einlagerungszeitraumes April/Mai 2007 und acht Bloche des Einlagerungszeitpunktes Juli/August 2007 entnommen. Um Referenzwerte zu erhalten, wurden auch acht Bloche von frisch geschlägerten Bäumen in die Untersuchung aufgenommen. Sowohl der Einschnitt als auch die Trocknung dieser Stämme erfolgte an der Höheren Technischen Lehranstalt für Betriebsmanagement/Holzwirtschaft in Kuchl.
Es wurde eine Untersuchung der Holzfeuchtigkeit der Proben durchgeführt, wobei sich zeigte, dass der kritische Wert von 120 % Splintholzfeuchte von einem Großteil der Proben erreicht beziehungsweise überschritten wurde, so Friesenbichler.
Das Schnittholz wurde gehobelt, geschliffen und mit den Farbstoffen „Astrablau” und „Säurefuchsin” eingefärbt. Es sollte gezeigt werden, ob eine partielle Überaufnahmefähigkeit gegenüber diesen Farbstoffen bestand. Nach der Einfärbung wurden die Proben in Schichten mit 0,1 mm Stärke abgehobelt, um die Eindringtiefe der Farbstoffe in das Holz zu untersuchen. Dabei konnten keine Unterschiede zwischen frisch geschlägertem und nassgelagertem Rundholz festgestellt werden.
Untersuchungsergebnisse der Folienlagerung
Einschnitt von Rundholz aus Folienlager vom ÖBf-Forstbetrieb Waldviertel-Voralpen im Holztechnikum Kuchl © HTK
Die Holzfeuchtigkeit betrug beim Splintholz bis zu 160 %. Das Rundholz war bei der visuellen Beurteilung der frischen Schnittflächen weitgehend frei von sortierrelevanten Verfärbungen, berichtet DI Erwin Treml vom Holztechnikum Kuchl.
Das Ausbleiben einer Verblauung sei auf die Lagerungsbedingungen im Folienlager zurückzuführen. Es fehle der Sauerstoff, und die hohe Holzfeuchte im Splint von über 100 % verhindere das Wachstum von Bläuepilzen.
Die Festigkeitswerte des geprüften Holzes liegen sowohl hinsichtlich der Rohdichte, der Biegefestigkeit als auch des Biege-E-Moduls in einem für Fichte üblichen Bereich, geht aus dem Abschlussbericht hervor.